Veröffentlicht am 2014-08-24 In Themen - Meinungen

Der richtige Papst zur richtigen Zeit

MIT WENIGEN WORTEN, P. Joaquín Alliende. Er begann als neuer Erzbischof der Riesenmetropole Buenos Aires. Mit warmer und fester Stimme verkündete Erzbischof Bergoglio, dass sein Pastoralplan für die Zukunft sich in drei Imperativen zusammenfassen ließe. Und schon das erste Wort daraus war seine linguistische Erfindung.

 

 

 

 

1.- „Buenos Aires verheiligtumen

2.- „Sich auf den Weg machen„. Wallfahrten und Prozessionen: zu dem gehen, der uns braucht.

3.- „Zugehörigkeit„. Nicht knauserig sein mit der Taufe. Die Gläubigen nicht überfordern, die mit der Bitte um die Taufe zu einer Familie gehören möchten, jemand sein möchten, der von Christus her das anonyme Grau hinter sich lässt.

 

Erlauben Sie mir, diese Triade im Wesentlichen mit dem Kerndokument des 18.10.1914 zu vergleichen, mit unserer Gründungsurkunde.

1.-„Verheiligtumen“ bedeutet, zum Heiligtum machen, dem Himmel einen Ort anbieten, die Dreifaltigkeit bitten, ein Stück unserer Erde zu umarmen und zu prägen. Es gibt vielfache Konvergenzen mit dem, was der Gründer an jedem Sonntag im Oktober, dem Monat der Weinlese, im Jahr 1914, dem Jahr des Großen Krieges, tat. Damit Sie in besonderer Weise, mit besonderem Erbarmen, jenes waldige, vergessene Seitental des Rheins „verheiligtume“.

2. „Sich auf den Weg machen“. Theologisch ist es das, was das II. Vatikanische Konzil ein halbes Jahrhundert später „Pilgerndes Gottesvolk“ nennen sollte. Josef Kentenich deutete an jenem 18. Oktober einen Epochenwandel an. Gleichzeitig bietet er den Jugendlichen das notwendige Mittel zur Erreichung des unerhörten Planes an. Dieses Mittel war die Person der Allerheiligsten Jungfrau, war ein Heiligtum, in und von dem aus sie Werkzeuge formen würde für eine neue Zukunft des trinitarischen Lebens, hier auf Erden. Doch was sie dazu zu bieten hatten war ein kleiner Schuppen, in dem die Gartengeräte aufbewahrt wurden. Es würde ein eigener Raum sein, eine Wiege, ihr Haus, von dem aus sie viele anziehen, verwurzeln, wandeln und aussenden würde, um die Geschicke der Geschichte mitzuentscheiden. Alles zuvor war eine Herausforderung, sich zu bewegen, sich zu versetzen, hin zu pilgern zu neuen hohen Zielen. Und jetzt, dieses „anziehen“, wie unsere Gottesmutter es in der Gründungsurkunde sagt, ist ein Faszinieren, ist ein Einladen, den alltäglichen Raum hinter uns zu lassen, unsere alten Gewohnheiten, die zu Ballast geworden sind. Es ist ein Folgen der Stimme des geheimen Magneten, der uns mächtig ruft.

3.- Zugehörigkeit. Für Erzbischof Bergoglio bedeutet dieses Wort, jemanden in die Familie der Kirche einschließen, darin aufnehmen. Für die Gründungsurkunde ist es die Gnade der Beheimatung, ein Haus geben, in dem die Mutter die Erzieherin zur Fülle der Taufe ist.

Die drei Wallfahrtsgnaden und die ganze Pädagogik unseres Gründers erhalten ihren besten Sinn, wenn man sie in Verbindung bringt mit den zentralen Vorgaben des II.Vatikanischen Konzils, was auch die aktuellen pastoralen Empfehlungen von Papst Franziskus umfasst. Er ist der gemeinsame Vater, providentiell, für die Feier des Jubiläums Schönstatts. Er ist genau die richtige Person um uns zu erneuern im Werkzeugsein für die marianische Erneuerung der Welt in Christus Jesus. Und noch mehr ab dem 18. Oktober.

P. Joaquín Alliende L.

2 Responses

  1. Horst sagt:

    Ein "Ja" zu allen "Verkündigungen", zu allen "Anfragen" – in der Zuversicht und im Vertrauen. So wie Maria dies tat: Ja,Herr mir gesche, wie Du es gesagt.

  2. Jiří Landa sagt:

    Vielen Dank, P. Joaquín, für Ihren wunderbaren kleinen Impuls! Vom Urheiligtum grüßt Sie herzlich ein junger Mitbruder vom Kurs "Feuer der Heimat" 🙂

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