Veröffentlicht am 2014-06-26 In Themen - Meinungen

“Das ist die Quintessenz Schönstatts”

MIT WENIGEN WORTEN, P. Joaquín Alliende Luco. Der Gründer und Günther Boll besuchten ein Haus der Priestergemeinschaft der Steyler Missionare. Sie werden herzlich empfangen, und beim Gang durch das Gebäude wird ihnen auch der Sinn der einen oder anderen religiösen Darstellung erläutert. Schon auf dem Rückweg bemerkt unser Vater zu Günther: „Wir haben viele Bilder des Heiligen Geistes gesehen.“ Und fügt an: „In unsere Häuser würden wir nicht so viele Darstellungen einer der drei Göttlichen Personen tun. Wir können eine Zeitlang die Beziehung zu einer von ihnen betonen, aber immer in Beziehung zur unaufhörlichen Dynamik des Einen Gottes in Drei Personen.“

Günther, schon damals ein hellwacher Theologe, hat diese Beobachtung nie vergessen, aktuell wie sie ist in Blick auf die Feier des Jubiläums, vorausgesetzt, dass unsere spezifische Art und Weise der Betrachtung und des Lebens des dreifaltigen Geheimnisses im Zentrum der kommenden großen Feiern in Schönstatt und Rom steht. An beiden Orten erhalten wir das sogenannte Missionarische Kreuz. Das wird das Zeichen unseres identitätsgebenden Charismas im Dienst am Volk Gottes sein.

Im Metall dieses Kruzifixes erscheinen das symbolische Auge des Vaters, der gestorben-auferstandene Leib Christi und der Heilige Geist, der aus der Seitenwunde quillt, entsprechend Johannes 19,34: „Und sogleich traten Blut und Wasser hervor.“ Maria ist mit dem erhobenen Kelch eine Personalikone eben dieses Geheimnisses und eine bräutliche Ikone der Kirche, der neuen Eva mit dem neuen Adam. Somit ist das missionarische Erinnerungszeichen unserer Hundertjahrfeier ein wunderschönes trinitarisches, patrozentrisches, christus-liches, geist-liches Bild der marianisch welterlösenden Kirche.

Natürlich ist Schönstatt christozentrisch, aber wir sagen lieber: „Schönstatt ist christomystisch“, und betonen und bekunden damit unser tief in die Person Jesu Christi versenktes Sein und Leben, das immer um die personale Mitte kreist, den Vater. Wir bewegen und in diesem Unendlichen Kreis in der Person des Sohnes, wir sind „Söhne im Sohn“, beseelt von Atem und Seele und Feuer des Heiligen Geistes.

Seit dem 18. Oktober 1914 drückt Schönstatt, in seiner Kentenich-Kongruenz, seine charismatische Identität aus, indem es die beiden Verse betet, die der Gründer die „Quintessenz unserer Spiritualität“ genannt hat: „Lass uns in heiliger Drei-Einheit stehn und so im Heiligen Geist zum Vater gehn.“ (Himmelwärts 172).

 

P. Joaquín Alliende L.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/schoenstatt.org

Kreuz der Einheit – Schönstatts Kreuz

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