Veröffentlicht am 2014-03-30 In Themen - Meinungen

Leben im Konjunktiv

IN WENIGEN WORTEN – P. Joaquín Alliende Luco. Sie berückend. Er gut aussehend. An einem Tisch in einem Café oder dergleichen. So beginnt ein Werbespot im Fernsehen. Gut gemacht. Denn er bringt einen der Missstände unseres chilenischen Rede- und Lebensstils auf den Punkt. Die erwähnte junge Dame hört, wie der Genannte ihr seine akademischen Titel zuflötet, und am Ende eine wunderbare Absichtserklärung anfügt etwa wie „das hätte ich gern gemacht“.

Daraufhin lässt sie ihn mit offenem Mund und in die Ferne schweifenden Augen sitzen. „Wenn das nur beim guten Willen bleibt, dann bringt das nichts“, denkt sie, steht auf und ist weg. In Chile leben wir zu oft im Konjunktiv, in der Möglichkeits-, in der Wunschform. Uns fehlt die Kraft, zu wollen, was wir wünschen, und zu verwirklichen, was wir wollen. Jemand könnte eigentlich das Landeswappen ändern. Über dem heraldischen Kondor und Andenhirsch „ich würde gerne“ schreiben …

Vor 100 Jahren, als Schönstatt entstand, schärfte der Gründer den Jugendlichen ein Motto ein: „Ziel erkannt, Kraft gespannt, drauflos gerannt!“

Es wäre mehr als gut, in unserem geliebten chilenischen Schönstatt diesen Kentenich-Imperativ populär zu machen. Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube, uns fehlt mehr Elan, mehr Genauigkeit, mehr moderne Wirksamkeit in unseren Vorsätzen und Plänen.

Ah… mir fällt ein, ein gutes Motto für Chile könnte sein: “Wir würden uns sehen!“

P. Joaquín Alliende L.

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P. Joaquín Alliende, Schönstatt-Pater aus Chile, möchte von jetzt an regelmäßige Beiträge für schoenstatt.org verfassen. Sie werden immer irgendeinen Aspekt des Schönstatt-Lebens berühren. Der Name der Serie ist: „In wenigen Worten“. Pater Alliende dankt von Herzen für dieses Angebot seitens der Redaktion von schoenstatt.org und hofft, regelmäßig zur internationalen Webseite beizusteuern als Beitrag für diese Gnadenzeit, die das Jubiläum, das wir feiern, bedeutet.

Ventura Torres, Sekretärin von P. Joaquín Alliende

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