Veröffentlicht am 2014-10-12 In Jubiläum 2014

Hay fuego en mi – Ein Feuer in mir

FACKELLAUF2014, mda. „Was bedeutet es,  ein Fackelläufer zu sein?  Es donnert und blitzt und doch: Wir tragen die Anliegen und gehen unseren Weg. In schwierigen Situationen weiterzumachen und nie aufzugeben.  Es ist 2.06 Uhr und wir starten Kilometer 454. … auch im Sturm …“ Das ist Fackellauf 2014 – in diesen Stunden auf der Höhe von Pisa in Italien, nach einer Gewitter- und Regennacht, und nach einem bewegenden Fackellauf-Tag auf dem Petersplatz und in Belmonte, wo alle Pilger, die in der „römischen Jubiläumswoche“ dorthin kommen, etwas vom Feuer des Fackellaufes, vom Feuer des kommenden Jahrhunderts spüren dürften und von der Kraft des Liebesbündnisses: „Es gibt Momente, da bist du total kaputt und es fühlt sich endlos an. Aber dann denkst du daran, warum du hier bist, warum du läufst, und das gibt dir Kraft und du fühlst dich, als könntest du bis Schönstatt durchlaufen … „

In vielen Heiligtümern Schönstatts und in manchem Hausheiligtum brennt die Kerze mit dem Symbol des Fackellaufes. Vor den Bildschirmen und auf den Mobiltelefonen verfolgen Freunde und Begeisterte den Fackellauf via mehrsprachiger Homepage, App, Blog, Facebook und schoenstatt.org, beten, danken, lassen sich entzünden, laufen geistig mit.

Südafrikanische Familien in Valle di Pompei, italienische Schönstattfamilie auf dem Petersplatz und auf Belmonte begleiten direkt. Und Hunderte von Menschen sind durch ihre Anliegen dabei… Ein Gefühl wie bei der Cruzada de María 2014, im Januar diesen Jahres.  Es ist „unser aller Fackellauf 2014“.

Die Fürbitten, die Anliegen, die geben einem immer wieder Kraft, selbst wenn man nicht mehr kann

“Sehr ermüdend, aber unendlich reich an tollen Erlebnissen“, so beschriebt Alex Paul aus Deutschland den Fackellauf. José Ignacio Escobar aus Argentinien hat am 10. Oktober seinen ersten Lauf: „Das war ein besonderer Tag, denn heute bin ich gelaufen. Alles war so besonders, weil es mein erster Tag war. Das Beste war die Ankunft auf dem Petersplatz, wo alle uns erwarteten. Da habe ich mich ganz und gar als Schönstatt-Jugendlicher gefühlt.“

Matthias Neuwirth aus Deutschland:  “Es ist mein erster Fackellauf und ich wusste gar nicht, was auf mich zukommt. Ich war auch direkt am Laufen und das Erlebnis war sehr beeindruckend.”

Und Moritz aus Deutschland, der komplett außer Atem seine Etappe beendet, bringt es auf den Punkt: „Egal was ist, egal welche Schmerzen man hat, ein Diener Mariens geht niemals zugrunde. Die Fürbitten, die Anliegen, die geben einem immer wieder Kraft, selbst wenn man nicht mehr kann.“ Das ist Fackellauf!

„Hallo an ganz Lateinamerika, ich bin José Ignacio Bazzoli aus Mendoza, Argentinien. Es ist unglaublich, wie ich heute meine erste Etappe gelaufen bin, die Beine sind müde und das Herz gestärkt. Grüße an meine ganze Familie und an meine Freundin, die ich sehr vermisse. Weiter geht es! Heiligtum stärkt Leben im Bündnis!“

Rom – von hier aus

Im Jahr 2009 Ziel, im Jahr 2014 Beginn mit der Segnung der Fackel durch Papst Franziskus am 8. Oktober, und Zwischenetappe am 10. Oktober: der Petersplatz, der Platz vor dem Heiligtum des Heiligen Petrus, wie es bei Radio Vatikan seit einigen Monaten immer heißt. Erwartet von den anderen Läufern, erreicht die Läufergruppe diesen Ort, die Mitte der Kirche. Von hier aus ist das Feuer des Liebesbündnisses am 8. Oktober ins neue Jahrhundert ausgesandt worden. Von hier aus geht es nach Schönstatt. Umkehrung des Fackellaufes 2009. Symbol für die Gnade 2014? Für die Erneuerung Schönstatts im Strom der Erneuerung der Kirche durch Papst Franziskus – im Strom jener Erneuerung, die Pater Kentenich nach dem II. Vatikanischen Konzil in die Worte fasste, die Papst Franziskus heute ausspricht und die Gestalt anzunehmen beginnen nicht zuletzt in der Synode, die zeitgleich mit dem Fackellauf und den Jubiläumsfeiern in Schönstatt stattfindet in einem Geist der Offenheit und Freiheit, die manche den Atem anhalten lässt…

Am Abend heilige Messe in „unser aller Heiligtum“ Belmonte – dem Heiligtum, das gerade für dieses Schönstatt inmitten der Kirche und ihrem Lebensstrom steht. Die italienische Schönstattfamilie und die Schönstätter von Belmonte sind Gastgeber.

Und dann geht es weiter Richtung Schönstatt…

Der Fackellauf begeistert

Mitten in der Italienischen Pampa, irgendwo zwischen km 370 und 400: Läuferbus und Kameraauto warten am Wechselpunkt, als ein Auto neben ihnen hält und fragt was für eine Aktion hier abgeht. Als die Frau erzählt bekommt was die Jugendlichen machen, parkt sie, um die Übergabe zu sehen und bekommt dann noch mehr Informationen über das Projekt. Der Fackellauf begeistert!

Ein normaler!? Tag im Leben des Fackelläufers

„Fackelläufer zu sein und die Fackel rennend fortzubewegen scheint vor allem körperlich anstrengend zu sein. Dass darüber hinaus aber noch ganz andere Herausforderungen anstehen, zeigt meine heutige Tagesetappe.

2.15 Uhr: Der Wecker klingelt. Nach ca. 1,5 h Schlaf. Müde aber voller Erwartung komme ich relativ gut aus dem Bett. Ich wecke die Laufgruppe und wir beginnen, den Läuferbus mit allem Notwendigen zu beladen. Alles verläuft nach Plan.

2.55 Uhr: Entsetzen: Das Läuferauto will nicht anspringen und in fünf Minuten sollten wir loslaufen. Also: Anschieben. Nach 10 Minuten läuft das Auto wieder und wir sind schon mal warm fürs Laufen.

3.20 Uhr: Das Läuferauto hält am Straßenrand um den Läufer zu filmen. Plötzlich hält ein Auto der Carabinieri neben uns und zwei Polizisten kommen auf uns zu. Unser Adrenalinspiegel steigt in die Höhe. Was wollen die jetzt von uns? Das wissen wir auch jetzt noch nicht, denn die Sprachbarriere war doch zu hoch. Jedenfalls ließen sie uns laufen.

4.00 Uhr: Das GPS-Gerät sagt: Links abbiegen. Hä, wo? Ach ja, dieser Feldweg hier. Wir versuchen es und folgen mit dem Auto unserem Navi. Läufer und Fahrradfahrer hinter uns. Es ist dunkel, Nebel zieht auf und die Fahrbahn wird immer weniger Fahrbahn und mehr Geisterbahn. Plötzlich tauchen vor uns wie aus dem Nichts ein paar Augen auf. Im Licht unseres Scheinwerfers sehn wir einen verwilderten Hund. Einen Hund? Nein, mindestens 20! (Das ist kein Witz und auch keine Übertreibung, sondern die harte Realität) Wütendes Bellen schlägt uns entgegen und wir überlegen fieberhaft, was zu tun ist? Verstecken – mit Fackel schwierig, wegrennen – aussichtslos, kämpfen – kontraproduktiv. Es bleibt nur eins: Der Läufer und Radfahrer müssen ins Auto. Erste Vorbereitungsmaßnahmen für die Rettung laufen an, doch da geschieht das Wunder. Der Fackelläufer denkt gar nicht dran zu kneifen. Getragen vom Anliegen läuft er weiter und weiter, die Hunde weichen zurück und die Gefahr ist gebannt.

7.15 Uhr: Wir übergeben die Fackel und alles Weitere an die nächste Läufergruppe und begeben uns völlig ausgelaugt, aber zufrieden auf den Weg zur nächsten Unterkunft

10.00 Uhr: Endlich ins Bett

16.00 Uhr: Mittlerweile ist schon ein großer Teil der Gruppe da und hat die Unterkunft bezogen. Ein kleiner Mittagssnack wird verzehrt und danach gehen wir noch ans Meer.

21.00 Uhr: Wir treffen uns zum Abendgebet in der Kapelle. Ich lasse mir den ereignisreichen Tag noch einmal durch den Kopf gehen und bin dankbar dafür, dass wir hier gesund und zufrieden den Abend abschließen können.

23.00 Uhr: Aufgaben, wie z.B. das Schreiben dieses Textes werden jetzt erledigt.
Ein Tag im Leben eines Fackelläufers ist super, aber er ist eben alles andere als normal.

(David Brändle)

Hay un fuego en mi… Mit diesem Lied endet ein langer Fackellauftag. Ein Feuer in mir… ein Feuer, das nicht wartet, ein Feuer zum Brennen…

Ein paar Stunden später schreibt Benedikt Matt ans Team von schoenstatt.org, das „laufend“ übersetzt: Nach der ersten Etappe von Pompeji nach Rom, die hauptsächlich bei Nacht gelaufen wurde und der Etappe nach Castiglione, macht die Fackel heute nur eine Stunde lang in Sarzana Pause, bevor sie nach Mailand aufbricht- das Feuer muss in Bewegung bleiben!

Auf dem Weg nach Schönstatt

Eintrag auf dem Fackellauf-Blog mitten in der Nacht zum 12. Oktober:

Vier Stunden unterwegs

Ein Fahrrad kaputt

Acht Läufer glücklich.

Wir machen weiter… Die Fackel brennt.

 

 

 

 

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Und natürlich: www.fackellauf2014.org

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