Veröffentlicht am 2014-10-16 In Jubiläum 2014

Die Völker strömen zum Heiligtum…

mda. Trotz Bahnstreik am 15. Oktober in Deutschland und Streik bei Germanwings am 16., kommen die Länder, eins nach dem anderen. Nach fünf Jahren geistiger Wallfahrt, nach fünf Jahren täglichen Betens: „Mit Freude brechen wir auf zu deinem Heiligtum…“, hat die physische Wallfahrt begonnen. Jetzt pilgern die Völker zu diesem Heiligtum im Tal, an einem Sommertag mitten im Oktober, mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen, die die Ankommenden dazu bringen, ihre mitgebrachten dicken Wollschals auszuziehen, Landesfarben hin und her… Jemand erinnert sich an jenen Moment bei der Konferenz 2014, als „das schlechte Wetter in dieser Jahreszeit“ als großes Hindernis auftauchte gegenüber dem immer stärker werdenden Wunsch, 100 Jahre Liebesbündnis alle gemeinsam an diesem Datum und an diesem Ort zu feiern. Und trotz des Wetterargumentes entschieden sich die Verantwortlichen der Bewegung aus 133 Ländern fast einstimmig: alle gemeinsam, am 18. Oktober, im Urheiligtum. „Wir waren so sicher… Und ich glaube, die Gottesmutter zeigt, dass sie es so wollte”, so jene Teilnehmerin der Konferenz 2014.

Die ersten, die als Land zum Urheiligtum kamen, waren die Pilger aus Südafrika und Kenia am Abend des 15. Oktober. Trotz langer Anreise und großer Müdigkeit, und obwohl sie einen zusätzlichen Bus hatten organisieren müssen, der sie von ihrem Hotel in Ehrenbreitstein nach Schönstatt und zurück brachte, wollten sie ruhig eine Stunde im Urheiligtum sein, sonst nichts. „Wir möchten ins Urheiligtum. Deshalb sind wir doch gekommen.“

Eine Gruppe von US-Amerikanern verpasste den Anschlussflug, etliche am Frankfurter Flughafen gestrandete Einzelpilger fanden „Engel“, die sie nach Schönstatt oder in ihre Hotels brachten; die Leute von IQ Incoming leisteten Großartiges an der Telefon-Hotline und auf dem Frankfurter Flughafen; die Hotels der Region füllten sich mit Pilgern, die sich teils dort trafen, um auszuruhen und sich gemeinsam vorzubereiten, oder zu touristischen Ausflügen aufbrachen; die Rosenkränze für die Pilger, die nach Belmonte kommen werden, hängen in Mailand im Zoll fest, eine Gruppe aus Peru meldet sich über ein spanisches Reisebüro für eine heilige Messe in Belmonte an, natürlich an dem Tag, an dem schon ein paar Tausend andere Pilger dort sind; die katholischen Medien der Welt überschlagen sich geradezu mit Berichten und Interviews über Schönstatt und sein Jubiläum, die Zeitschrift der Fokolare in Spanien widmet dem Jubiläum Schönstatts volle drei Seiten; ein paar Mitarbeiter von schoenstatt.org jubeln vor Freude, als sie hören, dass Papst Franziskus bei der Audienz spanisch sprechen wird und vergessen das Schlafen; die Schönstattfamilie der Schweiz und später die von Freiburg empfängt die Jugendlichen des Fackellaufs, der zu einem „Advent“ des Jubiläums geworden ist. Es ist so weit.

Überraschung in Memhölz

Am 14. Oktober abends klingelt es an der Haustür des Schönstatt-Zentrums Memhölz. Große Überraschung beim Anblick einer fröhlichen Gruppe in blauen Jacken mit Schönstatt-Logo. Sie kommen aus Brasilien und sind mit geliehenen Wohnmobilen unterwegs. Nach einem Besuch in Dachau und München möchten sie jetzt in Memhölz campen. Soll mal einer sagen, die Deutschen könnten nicht improvisieren. In kurzer Zeit wird ein Abendessen im Speisesaal gezaubert, und für das Frühstück am anderen Morgen findet sich auch etwas.  Währenddessen feiern die Brasilianer im Heiligtum heilige Messe, freuen sich an der Begegnung mit Pater Kentenich bei der Statue und sind dann nach dem Frühstück am anderen Morgen schon wieder weg, unterwegs nach Stuttgart und dann nach Schönstatt, wo sie auf Berg Sion campen…

Erwartung in Schönstatt

Bis zum letzten Moment wurden in Schönstatt Bänke aufgestellt, Kameras und Technik, Bühnen und Absperrungen errichtet, Übersetzungen am laufenden Band und Berge von Papier produziert,  Dinge von A nach B geschleppt. Wer in den letzten Tagen zum Urheiligtum kam, fand dort trotz aller Betriebsamkeit Gebetsatmosphäre, Frieden und Raum zur Begegnung. Seit einigen Tagen ist eine Webcam im Urheiligtum zeitweise in Betrieb, so wie es an allen großen Heiligtümern und Wallfahrtsorten seit langem üblich ist, damit Pilger auf diese Art und Weise rund um die Uhr zum Heiligtum kommen und beten können. Die vom Urheiligtum ist jeden Abend zum Abendsegen eingeschaltet (über www.urheiligtum.de).

Und nun öffnet das Urheiligtum seine Türen, um die Pilger zu empfangen … Der so lange erwartete Moment ist da.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert