Veröffentlicht am 2012-03-08 In Jubiläum 2014

Auch im Senegal gibt es Spuren des Liebesbündnisses

Agathe Hug. Das Jahr 2012 nennt einige Gedenktage sein eigen. Es sind 70 Jahre seit dem 20. Januar 1942. Es sind 100 Jahre seit der Vorgründungsurkunde vom 27. Oktober 1912. Und es sind 70 Jahre seit dem 11. März 1942. Vermutlich rappelt es jetzt in vielen Köpfen. Mittwoch, 11. März 1942? – Es ist der Tag, an dem der Transport von Pater Kentenich nach Dachau begann. Der Zug, der ihn dort hin brachte, fuhr am späten Nachmittag, ungefähr 16 Uhr, von Koblenz weg über Bad Ems nach Limburg. In Limburg wurden die Wagen, in denen die Gefangenen transportiert wurden, an einen anderen Zug angehängt. In Frankfurt übernachteten die Gefangenen, um dann am nächsten Tag weiter transportiert zu werden nach Dachau. Was hat dies nun mit Senegal zu tun? Am 10. März wird die heilige Messe „auf dem Weg nach 2014“ im Bündnis mit Senegal gefeiert. Auch die Schwestern und Brüder im Liebesbündnis in Senegal gehören zu der einen großen Familie, für die die Zeit Pater Kentenichs im Gefängnis in Koblenz vor 70 Jahren und im Konzentrationslager Dachau von Bedeutung ist.

Auch für sie ist der 20. Januar 1942, ist der 2. Meilenstein in der Schönstattgeschichte eben der 2. Meilenstein. „Die Antwort verstehe bitte aus dem Glauben an die Realität der Übernatur und die Schicksalsverwobenheit der Glieder unserer Familie!“ (Brief vom 20. Januar 1942). Auch für sie gilt dieser Aufruf und gilt dieser Brief. Auch für sie ist der 2. Meilenstein Aufruf zum unbegrenzten Vertrauen auf die Führung Gottes. Es ist faszinierend, darüber nachzudenken, dass es Menschen gibt, die einander zwar nicht persönlich kennen, von denen man aber weiß, dass sie auch auf dem Weg nach 2014 sind, dass sie aus den gleichen spirituellen Wurzeln leben wie man selbst, dass für sie die gleichen Daten und Geschehnisse von Bedeutung sind. Pater Kentenich spricht immer von der „Schönstatt-FAMILIE“.

Und Familie sein und werden ist sein Auftrag an uns und deswegen interessieren mich diese Schwestern und Brüder in Senegal und deswegen werde ich am Samstag, dem 10. März, stellvertretend für sie im Urheiligtum sein und deswegen ist mir dieser Termin am Samstagmorgen sehr wichtig und deswegen gehe ich, wenn immer möglich, in DIESE Heilige Messe und nicht in irgend eine andere, die in Schönstatt ja zahlreich auswählbar sind. DIESE Heilige Messe ist Ausdruck unseres gemeinsamen Pilgerweges als Familie nach 2014.

Ein paar Daten zu Senegal

Nach diesen Erwägungen ein paar nüchterne Zahlen zu Senegal. Die Hauptstadt von Senegal ist Dakar. Als erstes fällt einem da vielleicht „Rallye Paris Dakar“ ein – heute nur noch Rallye Dakar und in Südamerika stattfindend – aber das ist ein eigenes Kapitel.

Für Sprachwissenschaftler ist Senegal, wie die meisten afrikanischen Länder, ein Eldorado. Es gibt sechs Hauptgruppen mit vielen zugehörigen Untergruppen, die alle zu einer großen Sprachfamilie gehören, deren Sprecher sich aber in ihren Muttersprachen untereinander nicht verstehen. Geschrieben werden die meisten Sprachen in lateinischer Schrift, doch gibt es auch arabische Varianten, denn Senegal wurde schon ab dem 9. Jahrhundert vom Islam missioniert. Heute bekennen sich 90 bis 94% der Bevölkerung zum Islam. Zwar ist Senegal seiner Verfassung nach ein laizistischer Staat, aber religiöse Würdenträger spielen im Alltag eine große Rolle im politischen Raum.

Das Christentum gelangte bereits mit der Ankunft der ersten portugiesischen Entdecker nach Senegal. Die christliche Gemeinschaft in Senegal bestand in der Folge hauptsächlich aus den portugiesischen Lançados und deren Abkömmlingen, den Métis. Die französischen Missionierungsbemühungen während der Kolonialzeit beschränkten sich, um den sozialen Frieden zu wahren, auf die noch nicht islamisierten Völker. Die Christen des Senegal sind somit vor allem unter den Serer und den Diola im Süden des Landes zu finden. Im Allgemeinen ist das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen im Senegal von gegenseitigem Respekt geprägt.

Aufgrund der langen Zeit mit stabilen politischen Verhältnissen hat sich das westlichste Land in Westafrika zu einem beliebten Urlaubsland entwickelt. Die Strände zum Atlantik hin, 500 km insgesamt, laden zum Baden ein. Affenbrot-, Flammen-, Kapok- und Eukalyptusbäume, Tamarinden sowie verschiedene Palmen bestimmen den größten Teil des Landschaftsbildes während in den Mündungsgebieten der Flüsse dichte Mangrovenhaine wachsen.

Und Schönstatt im Senegal: die Pilgernde Gottesmutter, eine junge Frau aus Argentinien und ein paar Studenten

Die Frage ist nun zum Schluss wie immer: Schönstatt in Senegal – was gibt es da? Ein bisschen Recherche auf schoenstatt.org gibt darauf Antwort.

Vor einigen Jahren gab es eine sehr lebendige Studentengruppe in Dakar. Eine junge Frau aus Argentinien, die dort als Missionarin auf Zeit war, bekam Kontakt mit Studenten und übergab ihnen ein Bild der Pilgernden Gottesmutter. Schon im Jahr 2002 kamen fünf weitere Bilder der Pilgernden Gottesmutter nach Dakar. Schoenstatt.org (damals noch .de) berichtete damals davon

Und ein Jahr später ist auf der Internetseite zu lesen: „1. Juni 2003

SENEGAL, Dakar: Dankmesse für ein Jahr Kampagne der Pilgernden Gottesmutter im Senegal

Am 1. Juni feiern die Missionare der Pilgernden Gottesmutter in Dakar, Senegal, eine Dankmesse für ein Jahr Kampagne im Senegal. Sie laden dazu alle Familien ein, die die Pilgernde Gottesmutter aufnehmen.

Die Kampagne ist durch eine junge Frau aus Córdoba, Argentinien, in den Senegal gekommen, die eine der 50 im Jahr 2000 beim Internationalen Treffen der Kampagne in Santa Maria, Brasilien, ausgesandten „Jubiläums-Peregrinas“ für neue Länder dorthin gebracht hat, unterstützt von der gesamten Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Argentinien. Inzwischen sind dort sechs Bilder bei gut 60 Familien unterwegs.“

Im Jahr 2004 findet sich ebenfalls auf der Internetseite ein Artikel zu den Anfängen Schönstatts in Senegal:

Der Artikel endet mit den Sätzen:

„Eines Tages, wenn Senegal ein eigenes Heiligtum hat und eine große senegalesische Schönstattfamilie sich darum versammelt und aus irgendeinem Anlass – auf der Suche nach der Landessendung, dem Namen des Heiligtums, dem Titel, unter dem sie die Gottesmutter krönen wollen – sich auf ihre Anfänge, ihre Wurzeln und ihre Geschichte besinnt, dann wird man erzählen von dem jungen Mann, der, ohne Schönstatt zu kennen und ohne jemals dort gewesen zu sein, sich unsterblich in die MTA verliebt hatte, ihr sein Herz öffnete und sich zur Verfügung stellte für den Anfang Schönstatts in seinem Land….“

Eines Tages, wenn Senegal ein eigenes Heiligtum hat … Im Augenblick hat es noch keines, und ob Paul und die anderen damaligen Studenten noch dabei sind, weiß niemand, doch die Pilgernde Gottesmutter ist irgendwo dort – und es sind Brüder und Schwester im Liebesbündnis, die von ihr berührt werden. Am 10. März sind alle eingeladen, sich mit ihnen zu verbinden.

Heilige Messen im Urheiligtum – auf dem Weg nach 2014

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert