Friedenslicht Marienberg

Veröffentlicht am 2023-12-22 In Leben im Bündnis

Menschen voller Sehnsucht nach Licht

DEUTSCHLAND, Renate Siebenkäs •

Advent, Zeit des Wartens, der Sehnsucht nach dem Licht, das die Dunkelheit des Glaubens verdrängen möchte. Und die Zeit, mit dem Herzen sehen zu lernen, um zu Lichtträger zu werden. So nah am Heiligabend, an dem Maria uns das Licht der Welt schenkt, hat die letzte Bündnisfeier des Jahres am 18. Dezember immer einen ganz besonders weihnachtlichen Glanz – auch wenn eigentlich jede Erneuerung des Liebesbündnisses Advent „nah am Heiligabend“ ist. Denn Maria steht nicht für sich. Immer geht es darum, mit ihr Jesus Christus erneut zur Welt zu bringen. —

Achte also darauf, dass in dir nicht Finsternis statt Licht ist. Wenn dein ganzer Körper von Licht erfüllt und nichts Finsteres in ihm ist, dann wird er so hell sein, wie wenn die Lampe dich mit ihrem Schein beleuchtet.

Lk 11,35-36

Diese beiden Sätze aus dem Evangelium spannten sich wie ein leuchtender Lichterbogen über den Bündnisabend.

Das Friedenslicht aus Bethlehem

Friedenslicht von Bethlehem links vorne Foto RS

Friedenslicht von Bethlehem links vorne.

Zu Beginn der Bündnismesse stellte Diözesanpräses Martin Emge das Friedenslicht in den Mittelpunkt, das von Frau Hildegund Kreppel aus Oberleiterbach ganz frisch in die Hauskapelle gebracht worden war. Er erläuterte die seit 30 Jahren bestehende Initiative.

Das Friedenslicht aus Bethlehem wird dank der Pfadfinder in Deutschland verteilt. Martin Emge  fragte: „Was ist das Geheimnis dieser Aktion? Warum ist sie nach wie vor so erfolgreich, dass so viele Menschen dieses Friedenslicht in ihre Wohnzimmer tragen und dort leuchten lassen?“

Im Jahr 1986 entstand im oberösterreichischen Landesstudio des Österreichischen Rundfunks (ORF) eine Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Betlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden, so heißt es auf der Homepage von „Friedenslicht aus Bethlehem“:

Die Aktion Friedenslicht in Deutschland geht auf die Initiative „Licht ins Dunkel“ des Österreichischen Rundfunks ORF zurück. Jedes Jahr entzündet ein Kind aus Österreich in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem das Friedenslicht.

Am Samstag vor dem 3. Advent wird die kleine Flamme der Hoffnung in einer ökumenischen Aussendungsfeier in Österreich an die internationalen Pfadfinder -Delegationen weitergegeben. Pfadfinder tragen das Licht von dort aus weiter – nach Europa und darüber hinaus in viele Länder der Welt.

Am 18. Dezember auch auf den Marienberg.

Die Sehnsucht nach dem Licht ist groß

101 Jahre Licht

Renate L. ist 101 Jahre alt. 101 Jahre Licht

Die Sehnsucht der Menschen nach Licht ist groß. Viele erleben in dieser Zeit eine große Dunkelheit. Probleme scheinen unlösbar, türmen sich auf.  Harmonie, Wärme und Orientierung sind gefragt, sind Lichtspender.

„Licht gehört auf einen Leuchter – diesen Satz wollen wir einmal aus einer anderen Perspektive betrachten“, so Martin Emge in der Predigt. Lassen wir in Gedanken einen Leuchter in uns leuchten. Stellen wir uns dabei vor, dass wir dieses Licht bereits in der Taufe empfangen haben. Es ist das Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Dieses Licht bewirkt eine innere Berührung. Es lässt uns mit Gott in Kontakt treten. Er hat das Licht in uns hineingelegt und möchte, dass es aus unserem Inneren herausstrahlt.

Weihnachten will ein Fest sein, das alle Augen von innen her zum Leuchten bringt. Das ist auch das Programm des Lukasevangeliums. Wer Jesus in sich aufnimmt, darf das Licht nicht mehr für sich behalten. Er ist eingeladen, es zu teilen.

Eine Erfahrung zeigt: Je größer die Not, desto größer die Sehnsucht nach Licht. Das war in der Coronazeit besonders deutlich. Das ist aber auch, wenn die Ehe nach 12 Jahren zerbricht, wenn die Spielschulden unendlich drücken, wenn eine Knieoperation bevorsteht, wenn ein lieber Angehöriger plötzlich stirbt. Da ist die Sehnsucht nach dem Osterlicht besonders groß.

Martin Emge verwies dann auf das Licht, das aus einer vor dem Altar liegenden Tonkugel durch viele Sterne nach außen strahlt. Ein schönes Bild für die Zeile aus dem Evangelium und unseren weihnachtlichen Auftrag, Träger des Lichtes von Bethlehem sein. Tragen wir sichtbar das Licht, lassen wir uns anstecken und stecken wir andere an.

Mit dem Friedenslicht zum Heiligtum

Am Ende des Gottesdienstes bekommt jeder ein Friedenslicht, mit dem er zum Heiligtum pilgert.

Und während die Lichter leuchten, lasse ich ein besonderes Licht wirken. Denn es gibt eine Lichtquelle, nach der ich mich am meisten sehne. Hier im Heiligtum wird diese Sehnsucht gestillt. Der Lichtrahmen um die Dreimal Wunderbare Mutter strahlt uns ständig an, das ganze Jahr über, bei jedem Besuch so einladend.

Und ich werde still, betrachte unsere Mutter Maria mit ihrem Sohn, die mich in ihrem Lichtrahmen stark anziehen. Mit einem Seufzer trage ich meine Sehnsucht nach Licht zur himmlischen Mutter.

Ja, die Sehnsucht ist groß, einfach im Heiligtum zu sitzen, in das Kerzenlicht einzutauchen und zu spüren: Hier ist meine Mutter, sie wartet auf mich. Sie interessiert sich für alles, was mich bewegt. Und sie bringt uns an Weihnachten das größte Geschenk der Menschheit: den Sohn Gottes.

Im Liebesbündnis sind wir ganz eng mit der Dreimal Wunderbaren Mutter verbunden. Zu ihr kann ich meine ungestillte Sehnsucht nach Licht bringen. Bei ihr ist Platz für alle Sehnsucht.

Das Heiligtum war getaucht in das Lichtermeer der Friedenskerzen von Bethlehem, die Altarkerzen und der Lichtrahmen leuchteten. Spürbar eine ganz heimelige Atmosphäre.

Im Mondschein wurden die Zettel mit den Beiträgen zum Gnadenkapital verbrannt. Noch mehr Licht.

Licht aus Bethlehem, Licht aus den Freuden und Sorgen und Taten unseres Alltags bleibt im Heiligtum und bleibt als leuchtendes Friedenslicht in die Herzen der Anwesenden, geht mit ihnen in die Dunkelheiten dieses Dezember 2023.

Wir wünschen vom Marienberg bei Bamberg aus allen Lesern ein lichterfülltes, strahlendes Weihnachtserlebnis. Denken wir beim Kerzenschein daran, dass auch wir zu Lichtern werden können, und verteilen wir das Licht großzügig.

Der Mond als Lichtträger RS

Der Mond als Lichtträger

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