Männerwerkstatt

Veröffentlicht am 2023-09-29 In Leben im Bündnis

Männerwerkstatt: sich am Erfolg der anderen freuen ist nachhaltig

DEUTSCHLAND, Klaus Bräuninger / mf • 

An jeweils drei Abend befasst sich die „Männerwerkstatt“, ein virtuelles Treffen von Männern, mit einem übergeordneten Thema, aktuell: Nachhaltigkeit und Schöpfungsbewahrung. Am dritten und letzten Abend der Reihe zeigte Franz B., ehemaliger Ausbildungsleiter, was das Arbeiten für und die Freude am Erfolg der Auszubildenden nachhaltig macht. —

Er habe schon als Heranwachsender beim Straßenfußball mit Jüngeren Freude daran gehabt, die „Kleinen“ gewinnen zu lassen. Später, wenn es Fußballspiele „Väter gegen Söhne“ gab, hätte andere Väter auf dem Spielfeld oft der Ehrgeiz gepackt; da habe sich dann schon mal der eine oder andere beschwert, wenn er absichtlich Fehler gemacht habe, damit die Kinder gewinnen.

Jüngere sind für Franz B. nicht Konkurrenz; er freue sich einfach an deren Erfolg, erst recht, wenn er dazu etwas beitragen konnte.

Und das konnte er als technischer Ausbilder in einem Industriebetrieb.

Auszubildenden mehr geben als Fachwissen

Als Ausbilder, so erzählt Franz B., habe er die Möglichkeit gehabt und genutzt, Jugendliche nicht nur fachlich auszubilden, sondern ihnen auch Eigen-, Mitverantwortung und Selbstständigkeit beizubringen. Das, so sagt er, habe verlangt, sich selbst bewusst zurückzunahmen und nur dann einzugreifen, wenn die Auszubildenden in die falsche Richtung gingen. Dabei habe ihm P. Kentenich und sein Umgang mit Jugendlichen Anregung gegeben. Liebe zum Beruf habe er seinen Auszubildenden vermittelt wollen, Sinn und Freude.

Die Auszubildenden hätten gespürt, dass ihr Ausbilder ehrliches Interesse an ihnen, ihrer Lebenssituation und ihrem Lebensstil gehabt habe. Natürlich habe er auch Forderungen gestellt, um die jungen Leute zu fordern und zu fördern.

Als ein Auszubildender beim Abschluss rundum stolz war auf das, was er für seine Zukunft erreicht habe, war es, so Franz B., das größte Lob für ihn – selbst wenn der junge Mann gar nicht klar gehabt habe, dass er seine Erfolge zu einem großen Teil der Pädagogik seines Ausbilders verdankte.

Eine Chance für jeden

So wurden ihm auch lernschwache oder behinderte Auszubildende von Fremdfirmen durch seine Vorgesetzten zugewiesen. Trotz negativer Leistungs- und Verhaltensbeurteilungen durch Kollegen erhielten auch sie von ihm zunächst einen Vertrauensvorschuss. So kam es in einem Fall sogar vor, dass ein Auszubildender, der als nicht ausbildungsfähig eingestuft worden war, die Ausbildung als Bester seines Ausbildungsjahres abschloss.

Als Franz B. in Rente ging, haben viele ehemalige Auszubildende sich auf einem originellen Abschiedsgeschenk verewigt.

Bei vielen wusste Franz gar nicht mehr, dass sie noch im Betrieb sind. Ein schönes Zeichen der Verbundenheit, auch wenn man nicht mehr regelmäßig Kontakt hat.

Ausbilder

Ausbilder (Symbolfoto)

Leuchtturm

Leuchtturm – dieses Bild, so sagte Franz B., ist sein Lebensideal, das ihn auch in seiner beruflichen Tätigkeit immer geleitet habe. Er strebt danach, festen Standpunkt im Tun und Wirken zu haben. Auch bei den Stürmen und Wellen des Lebens. Sein Licht soll leuchten und Heimat vermitteln. Ohne Bild: Einfach da sein.

In besonderer Weise prägt ihn auch das Liebesbündnis. Es half ihm, in einer technischen Arbeitswelt die Beziehungen nicht im Kopf stecken zu lassen. Es ließ ihn Gott in den Gesichtern der ihm anvertrauten Menschen erkennen. Deshalb ist es ihm wichtig, jeden Tag für sie zu danken und für sie zu beten – heute und in Zukunft.

Dazu hat er die Gottesmutter mit einer selbstgefertigten Krone zu seiner Königin gekrönt. Sie begleitet ihn bei allem, was er tut.

Den Menschen in den Blick nehmen, sich einsetzen für die, die ihm anvertraut sind. Durch Beobachtung und das Gespräch Vertrauen aufbauen. Das führt zu dauerhaften Beziehungen, so die Erfahrung von Franz B., die er an diesem Abend den anderen Männern ans Herz legte.

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