Veröffentlicht am 2014-06-28 In Leben im Bündnis

Wir haben viel miteinander gelacht

IKAF. Es war schon seit Längerem aufgrund stetig zunehmendem Druck eine spürbar angespannte Atmosphäre in der Firma,  und es zeichnete sich auch keine Besserung ab. Wir haben bemerkt, dass es im Team (vier Leute aus dem engsten Führungskreis) immer unruhiger und angespannter wurde. Wegen Kleinigkeiten kam es zu Auseinandersetzungen;  und wir merkten plötzlich, dass der Teamgeist sich mehr und mehr verflüchtigte. Was tun? Die Situation an sich war nicht zu ändern, nur Aushalten kam in Frage. Doch der Teamgeist ist in solchen Zeiten das Wichtigste und das Gefährdetste.

Wir dachten an Pater Kentenich,  und es kam uns in den Sinn, dass ein Mithäftling aus Dachau einmal auf die Frage, was sie denn so in Dachau gemacht hätten, geantwortet hat: „Wir haben viel miteinander gelacht.“

Und plötzlich kam uns eine Idee: Ein Tag mit dem Team im Segelboot auf den See.
Es war zugegebenermaßen eine verrückte Idee. – Zeit hatte ja niemand – alles drängte.

Aber warum eigentlich nicht?

So waren auch die Gesichter der Teamkollegen entsprechend, als ihnen der Vorschlag gemacht wurde. „Was, ausgerechnet jetzt, wo so viel los ist und wir alle nicht mehr wissen wie wir das bewältigen sollen? Was für eine verrückte Idee…!“ Und nach kurzem Schweigen: “…aber warum denn eigentlich nicht? Es wird sowieso nicht weniger und besser… und es täte sicher gut…“

Darauf wurde prompt ein Tag in der darauffolgenden Woche vereinbart. Es war ein sonniger und vielversprechender Tag. Man traf sich morgens um 8:00 Uhr und bestieg „bewaffnet mit Frühstück“  das Boot.

Ein paar Sturmlichter blinkten am Seeufer, machten jedoch keinen Eindruck. Der See war ruhig und die Sonne wärmte… Bevor es losging,  mussten die Segel gemeinsam aufgetakelt werden. Dann ein gemütlicher Frühstücks-Start auf dem Boot und anschließend hinaus auf den See. Gegen den späteren Vormittag kam plötzlich ein starker Föhnsturm auf, und man fuhr in den nächsten Hafen, wo man bei einem herrlichen Mittagessen das Gröbste abwartete. Den abflauenden, aber noch starken Wind nützte man, um herrlich in Schräglage mit vereinten Kräften zu segeln.

Gelacht, gesegelt, entspannt

So wurde gelacht und gesegelt und man spürte merklich,  wie gut es tat,  gemeinsam unterwegs zu sein, gemeinsam mal wieder etwas Anderes zu erleben, als das Alltägliche im Büro. Die Mobiltelefone ließ man läuten oder stellte sie ab.

Am Abend – nachdem man mit dem Boot wieder in den Hafen eingelaufen war, wurde gemeinsam abgetakelt und verstaut. Erst beim abschließenden Ausklang in einem nahegelegenen Café kam das Gespräch auf die Firma und den beruflichen Alltag…

Es war den Heimkehrern am Gesicht abzulesen,  wie gut dieser gemeinsame Tag getan hatte. Sonnengebräunt und strahlend, anstatt wie in der letzten Zeit müde und abgespannt, standen sie da. Die nächsten Tage brachten neben einem herzlichen „Danke“ auch wieder spürbar neuen Schwung und Teamgeist zum Vorschein.

Was hat sich diese verrückte Aktion doch gelohnt!

X.

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