Veröffentlicht am 2014-03-22 In Schönstatt im Herausgehen

Eine Schule, die nie zur Ruhe kommt

DEUTSCHLAND, Renate Immler/fma. Die Reinigungskraft sagt, sie reinigt eine Schule, „die nie zur Ruhe kommt!“ Egal wann sie putzt, es läuft ihr immer jemand über den frischgeputzten Boden. Doch sie nimmt es gelassen. Besser eine quicklebendige, „unruhige“ Schule putzen als eine, die im Dornröschenschlaf dem Tag entgegenwartet, für den sie gegründet wurde … Die Lehrer arbeiten auch schon mal am Samstag oder in den Ferien, um sich in das Schulkonzept einzuarbeiten und einen ganzheitlichen, lebendigen Unterricht vorzubereiten – und das mit großer Freude. Und wenn nicht gerade die Lehrer über den frisch gewischten Boden laufen, dann sind es freiwillige Helfer, die irgendwo etwas auf- oder einbauen … So wie die am 17. März eingeweihte Schulbibliothek.

Wie immer haben dabei die Kinder die Festreden gehalten, den Dank ausgesprochen und die Freude an den Büchern weitergegeben. In den Regalen ist noch viel Platz!

Was haben die neu eingeweihte Schulbibliothek, ein großes Kreuz der Einheit aus Chile, die Inneneinrichtung des Schulleiterbüros und vier Werkbänke gemeinsam? Holz …? Neu? Auch. Aber vor allem: Sie sind von der deutschen Schönstatt-Bewegung gestiftet. Rückblende zum 19. Oktober 2013 und der vorgezogenen Jubiläumsfeier der Schönstatt-Bewegung in Deutschland: Die Hälfte der Kollekte bei der Festmesse wurde zur großen Überraschung der Träger der Josef-Kentenich-Schule in Kempten eben dieser Schule gewidmet.

Schecküberreichung in der Schule

Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland, kam in Begleitung von Heinrich Brehm, dem Leiter des „PressOffice Schönstatt“, der Pressestelle der deutschen Schönstatt-Bewegung, eigens nach Kempten, um die 5.500 € zu überreichen. Bei dieser Gelegenheit konnten die beiden Herren diese katholische Grundschule näher kennen lernen. Sie zeigten sich beeindruckt von der familiären Unterrichtsatmosphäre und vom Schulkonzept, das ihnen der Schulleiter Harald M. Knes (Institut der Schönstätter Marienbrüder) erläuterte.

Ehepaar Christian und Renate Immler berichteten den Besuchern aus Schönstatt von der turbulenten Schulgründungsgeschichte, den Herausforderungen bei der Finanzierung und den vielen unmöglichen Situationen, die erst durch das Wirken der Gottesmutter im Liebesbündnis gemeistert wurden.

Eine bleibende Verbindung

Die Investition der 5500 € sollten eine bleibende und sichtbare Verbindung zum Jubiläumsauftakt in Schönstatt schaffen. Deshalb wurde ein Kreuz der Einheit (50 cm hoch) in Chile bestellt, das im Schulheiligtum angebracht werden soll. Außerdem wurden die schon erwähnten drei Massivholzregale für die Schülerbibliothek und das Büro Schulleitung und vier Werkbänke mit je vier Schülerarbeitsplätzen angeschafft.

Die Verbindung zum Jubiläum des Liebesbündnisses ist der Josef-Kentenich-Schule in die Wiege gelegt, denn sie wurde als Jubiläumsgabe gegründet – eines der neuen apostolischen Projekte, die aus der Anregung der Konferenz 2014 in den strategischen Feldern des Apostolates, wo geöffnete Türen Antwort auf offensichtliche Zeitenstimmen verlangen, in aller Welt entstanden sind und entstehen.

Da passte es auch, dass das Vatersymbol für das Urheiligtum auf seiner Weltpilgerschaft zur Vorbereitung des Jubiläums auch für einen Abend und eine Nacht in der Josef-Kentenich-Schule Station machte. „‘Unser Vater hat niemand anderen als mich und dich, er hat nur seine Familie. Und deshalb können wir sagen, seine Sendung lebt in uns weiter und insofern sind wir miteinander der ‚lebendige Vater‘ für diese Zeit“, sagte P. H. Walter bei der Konferenz 2014. In diesem Sinne möchte die Josef-Kentenich-Schule in unsere Gesellschaft hinein wirken“, so Renate Immler.

Und wegen der „unruhigen“ Schule

Nochmals zurück zur Schule, die nie zur Ruhe kommt. Zurzeit sind Arbeiten an der Außenanlage geplant. Als Auflage der Regierung muss noch ein Sickerschacht für das Regenwasser gebaut, ein Zaun um das komplette Gelände errichtet und Bäume als Ersatz für die im Bereich des Neubaus gefällten gepflanzt werden. Der Innenhof soll gepflastert werden, und: „Wir brauchen dringend noch ein paar Spielgeräte (Kletterwand, Fußballtor), damit sich die Kinder aktiv beschäftigen können“, so die Schulträger.

Und auch wenn die großen Baumaßnahmen gestemmt sind – noch immer gibt es eine Möglichkeit, Teil dieses Projektes „Josef-Kentenich-Schule“, Teil dieses Jubiläumsgeschenkes zu werden. Beim Mitarbeiten vor Ort können das die wenigsten, die diesen Artikel lesen. Aber die benötigten 25 m Maschendrahtzaun incl. Befestigung kosten rund 230 € (benötigt werden 5 Rollen), 1 qm Pflasterfläche kostet 25 € (Gesamtfläche 250 qm), Anteile für Spielgeräte können für 50 € gespendet werden. Die Kosten für den Sickerschacht belaufen sich auf ca. 3000 €. Wer zuerst spendet, ist dabei.

Fühlen, besichtigen, erfahren, fertigen – und essen!

Gehirnforscher fordern ihn unermüdlich: Einen Unterricht, der das Interesse der Kinder weckt, der Freude macht und der so auch wirklich in Erinnerung bleibt.

Hier ein paar Beispiele aus dem Schulleben:

Im Herbst haben wir eine sehr lebendige und informative Zeit in einer Mühle erlebt, in der noch Getreide aus der Region mit Wasserkraft und Mühlsteinen sowie Mahlstühlen gemahlen wird. Im vernetzten Unterricht passte das gut zum Thema Mittelalter. In der Schule wurde aus dem frischgemahlenem Gries ein leckerer Brei gekocht.

Die Länder Europas haben die Schüler der 4. Klasse selbst erobert und Referate vorbereitet. Zwei Schülerinnen haben sich Italien vorgenommen und zum Referat am Freitagmorgen eine frischgebackene Pizza mit in die Schule gebracht.

Zum Thema Umweltschutz durften die Schüler Müllroboter bauen. Dabei haben sie sich gegenseitig übertroffen, kistenweise Schrott angeschleppt und alte Computer zerlegt. Ein Schüler hat einen Roboter gebaut, der größer als Herr Knes ist!

Eine Mutter sagte kürzlich im Hinblick auf die Schule: „Wo gibt es sonst eine Firma, bei der alle an einem Strang ziehen?!“ Sie hat die sehr positive und harmonische Zusammenarbeit von Lehrern, Schulleiter und Schulträger aufgenommen und angesprochen.

 

Mehr Infos

www.josef-kentenich-schule.de

Spendenkonto:

Kentenich-Pädagogik e.V.
IBAN: DE05750903000000246123

BIC: GENODEF1M05
Bank: LIGA Bank

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