Veröffentlicht am 2014-03-21 In Franziskus - Botschaft

Nur wer mit Liebe dient, weiß zu behüten

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 12/2014

Die christliche Liebe ist eine Liebe ohne Berechnung. Das ist die Lehre des Barmherzigen Samariters, das ist die Lehre Jesu.

Tweet vom 18.3.2014

Gewiss, Jesus Christus hat Petrus Macht verliehen, aber um was für eine Macht handelt es sich? Auf die dreifache Frage Jesu an Petrus über die Liebe folgt die dreifache Aufforderung: Weide meine Lämmer, weide meine Schafe. Vergessen wir nie, dass die wahre Macht der Dienst ist und dass auch der Papst, um seine Macht auszuüben, immer mehr in jenen Dienst eintreten muss, der seinen leuchtenden Höhepunkt am Kreuz hat; dass er auf den demütigen, konkreten, von Glauben erfüllten Dienst des heiligen Josef schauen und wie er die Arme ausbreiten muss, um das ganze Volk Gottes zu hüten und mit Liebe und Zärtlichkeit die gesamte Menschheit anzunehmen, besonders die Ärmsten, die Schwächsten, die Geringsten, diejenigen, die Matthäus im Letzten Gericht über die Liebe beschreibt: die Hungernden, die Durstigen, die Fremden, die Nackten, die Kranken, die Gefangenen (vgl. Mt 25, 31-46). Nur wer mit Liebe dient, weiß zu behüten! … Auch heute, angesichts so vieler Wegstrecken mit grauem Himmel, haben wir es nötig, das Licht der Hoffnung zu sehen, selber Hoffnung zu geben. Die Schöpfung zu bewahren, jeden Mann und jede Frau zu behüten mit einem Blick voller Zärtlichkeit und Liebe, bedeutet, den Horizont der Hoffnung zu öffnen, bedeutet, all die Wolken aufzureißen für einen Lichtstrahl, bedeutet, die Wärme der Hoffnung zu bringen! Und für den Glaubenden, für uns Christen – wie schon für Abraham und für den heiligen Josef – hat die Hoffnung, die wir bringen, den Horizont Gottes, der uns in Christus aufgetan ist; ist die Hoffnung auf den Felsen gegründet, der Gott ist.  – Jesus mit Maria zu behüten, die gesamte Schöpfung zu behüten, jeden Menschen zu behüten, besonders den Ärmsten, uns selber zu behüten: das ist ein Dienst, den zu erfüllen der Bischof von Rom berufen ist, zu dem wir aber alle berufen sind, um den Stern der Hoffnung leuchten zu lassen: Hüten wir mit Liebe, was Gott uns geschenkt hat! – Ich bitte um die Fürsprache der Jungfrau Maria, des heiligen Josef, der heiligen Petrus und Paulus, des heiligen Franziskus, dass der Heilige Geist meinen Dienst begleite, und zu euch allen sage ich: Betet für mich!

Heilige Messe zur Übernahme des Petrusdienstes, 19.3.2013

Dieser Episode von der Verklärung möchte ich zwei bedeutsame Elemente entnehmen, die ich in zwei Worten zusammenfasse: Aufstieg und Abstieg. Für uns ist es notwendig, Abstand zu gewinnen, auf den Berg in einen Raum der Stille hinaufzusteigen, um uns selbst zu finden und besser die Stimme des Herrn zu vernehmen. Dies tun wir im Gebet. Doch wir können nicht dort bleiben! Die Begegnung mit Gott im Gebet drängt uns, erneut »vom Berg hinabzusteigen « und nach unten zurückzukehren, in die Ebene, wo wir den vielen Brüdern und Schwestern begegnen, auf denen Mühsal, Krankheiten, Ungerechtigkeiten, Unwissen, materielle und geistliche Armut lasten. Wir sind gerufen, diesen unseren Brüdern und Schwestern, die in Schwierigkeiten sind, die Früchte der Erfahrung zu bringen, die wir mit Gott gemacht haben, und die empfangene Gnade zu teilen. Und das ist schon merkwürdig. Wenn wir das Wort Jesu hören, wenn wir auf das Wort Jesu hören und es im Herzen haben, wächst jenes Wort. Und wisst ihr, wie es wächst? Indem man es dem Anderen gibt! Das Wort Christi in uns wächst, wenn wir es verkünden, wenn wir es den Anderen weitergeben! Und das ist das christliche Leben. Das ist eine Sendung für die ganze Kirche, für alle Getauften, für uns alle: auf das Wort Jesu hören und es den Anderen anbieten.

Angelus, 16.3.2014

Die erste Aufgabe des Christen ist es, auf das Wort Gottes zu hören, auf Jesus zu hören, weil Er zu uns spricht und weil Er uns mit seinem Wort erlöst. Er macht unseren Glauben durch sein Wort auch robuster, fester. Jesus hören! „Aber Padre, ich höre auf Jesus, ich höre so viel!” – „Ja? Was hörst du denn?“ – „Ich höre Radio, ich höre Fernsehen, ich höre die Kommentare der Leute…“. So viele Dinge hören wir den ganzen Tag lang, so viele Dinge… Aber ich stelle euch eine Frage: Nehmen wir uns die Zeit, jeden Tag, um Jesus zu hören, um das Wort Jesu zu hören? Haben wir zu Hause ein Evangelium? Und hören wir jeden Tag Jesus im Evangelium, lesen wir einen Abschnitt des Evangeliums? Oder haben wir Angst davor, oder sind wir daran gewöhnt? Das Wort Jesu hören, um uns davon zu ernähren! Das bedeutet, dass das Wort Jesu die stärkste Nahrung für die Seele ist: Es nährt die Seele, es nährt den Glauben! Ich empfehle euch, jeden Tag ein paar Minuten Zeit zu nehmen und einen Abschnitt des Evangeliums zu lesen und zu hören, was da geschieht. Jesus spüren, und dieses Wort Jesu dringt jeden Tag in unser Herz ein und macht uns stärker im Glauben. Ich empfehle euch auch, ein kleines Evangelium zu haben, ein klitzekleines, das man in die Hosentasche, in die Handtasche stecken kann, und wenn wir ein bisschen Zeit haben, vielleicht im Bus – wenn man es im Bus machen kann, denn im Bus sind wir ja oft sehr damit beschäftigt, das Gleichgewicht zu halten und auf unsere Taschen aufzupassen, stimmt`s? – Aber wenn man da oder dort einen Sitzplatz bekommen hat, dann kann man auch während des Tages das Evangelium herausnehmen und zwei oder drei Worte lesen. Das Evangelium immer bei uns!

Messe in einer römischen Pfarrei, 16.3.

Das Herz weiten! Aber ich bin ein Sünder.” “Und sieh mal den da an, und den da, was der gemacht hat.”  „Ich habe so viel getan! Wer bin ich, dass ich richte?” Dieser Satz: „Wer bin ich, dass ich über jenen richte? Wer bin ich, dass ich schlecht über den oder den rede? Wer bin ich, dass ich? Wer bin ich, der dasselbe getan hat oder Schlimmeres?“ Das Herz weit machen! … Der Herr sagt: ‚Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden!’ Diese Großzügigkeit des Herzens! Und was wird euch hinzugegeben? ‚Ein reiches, volles, gehäuftes, überfließendes Maß’… Wenn du ein weites, großes Herz hast, dann kannst du mehr aufnehmen. Das ist das Bild der Menschen, die das Korn in ihrer Schürze sammeln und ihre Schürzen weit recken, um mehr, immer mehr Korn zu bekommen. Wenn du ein großes Herz hast, dann kannst du mehr empfangen.

Santa Marta, 17.3.

Das weite Herz verurteilt nicht, sondern verzeiht, vergisst, weil Gott meine Sünden vergessen hat; Gott hat meine Sünden vergeben. Das Herz weiten. Das ist schön! Seien wir barmherzig. Barmherzige Männer und Frauen haben ein großes, weites Herz: sie verzeihen den anderen immer und denken zuerst an ihre eigenen Sünden. Aber hast du nicht gesehen, was der und der getan hat? – Ach, ich habe schon genug mit dem, was ich selber angerichtet habe, ich mische mich da nicht ein… Das ist der Weg der Barmherzigkeit, um den wir uns bemühen sollen. Wenn wir alle diese Einstellung hätten – alle Völker, die Menschen, die Familien, die Stadtviertel –, wie viel Frieden wäre dann in der Welt, wie viel Frieden in unseren Herzen! Denn die Barmherzigkeit ist der Weg zum Frieden. Denkt immer daran: Wer bin ich, dass ich urteile? Wir müssen uns schämen und das Herz weiten. Möge der Herr uns diese Gnade geben.

Santa Marta, 17.3.

Ich bin gerne unter den Leuten, bei denen, die leiden, und gehe gerne in die Pfarreien. Die ideologischen Deutungen gefallen mir nicht, genausowenig eine gewisse Mythologie von Papst Franziskus. Wenn etwa gesagt wird, ich würde nachts aus dem Vatikan gehen und den Bettlern auf der Via Ottaviano Essen bringen… Das würde mir nie einfallen. Sigmund Freud sagte, wenn ich mich nicht irre, dass in jeder Idealisierung eine Aggression steckt. Den Papst zu zeichnen als wäre er eine Art Superman, ein Star, das kommt mir schädlich vor. Der Papst ist ein Mensch, der lacht, weint, ruhig schläft und Freunde hat wie alle anderen auch. Er ist einfach ein normaler Mensch.

Interview mit  Corriere della Sera und  La Nación

Der heilige Franz von Assisi hatte die Genialität, das Thema Armut auf den Weg des Evangeliums zu bringen. Jesus sagt, man könne nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Geld. Und wenn wir am Ende der Zeit gerichtet werden (vgl. Mt 25), werden wir gefragt werden nach der Nähe zur Armut. Armut entfernt uns vom Götzendienst und öffnet die Türen für die Vorsehung.  Zachäus hat die Hälfte seines Reichtums an die Armen gegeben. Und von denen, die ihre Scheunen voll haben mit ihrem eigenen Egoismus, wird der Herr am Ende Rechenschaft fordern. Ich denke, ich habe meine Gedanken über Armut gut in „Evangelii Gaudium“ ausgedrückt. Es ist richtig, die Globalisierung hat viele Menschen aus dem Elend geholt, aber viele andere dazu verurteilt, an Hunger zu sterben, weil dieses Wirtschaftssystem selektiv ist. Die Globalisierung, die die Kirche sich vorstellt, ist keine Kugel, bei der jeder Punkt gleich weit entfernt ist vom Zentrum, wodurch sich die Eigenart der Völker verliert, sondern ein Polyeder mit seinen verschiedenen Flächen, wo jedes Volk seine eigene Kultur, Sprache, Religion, Identität bewahrt. Die gegenwärtige „sphärische“ wirtschaftliche und vor allem finanzielle Globalisierung schafft ein Einheitsdenken, ein schwaches Denken. Und in ihrer Mitte ist längst nicht mehr der Mensch, sondern nur das Geld.

Interview mit  Corriere della Sera und  La Nación

Was tun die Scheinheiligen? Sie schminken sich als Gute, machen ein Heiligengesicht, beten mit gefalteten Händen zum Himmel und lassen sich dabei sehen. Sie fühlen sich gerechter als die anderen, verachten die anderen. ,Ich bin sehr katholisch – sagen sie – , weil mein Onkel ein großer Wohltäter war und meine Familie und ich, ich habe den und den Bischof, Kardinal oder Pater kennengelernt…‘ Sie halten sich für etwas Besseres als die anderen. Das ist Heuchelei. Der Herr sagt: ,Nein, so nicht.’ Niemand ist gerecht aus sich selbst heraus. Alle müssen gerechtfertigt werden. Der einzige, der aus sich selbst gerecht ist, ist Jesus Christus. Keine verkleideten Christen sein, bei denen man, wenn diese „Erscheinung“ vorbei ist, die Wirklichkeit hervortritt und man sieht: das sind gar keine Christen, das war nur ein christliches Mäntelchen. Die Echtheitsprobe:  ‚,Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!‘ Für den Nächsten sorgen: den Kranken, Armen, Bedürftigen, den Nichtswisser. Das ist der Prüfstein. Die Scheinheiligen sind dazu nicht in der Lage, sie können nicht, denn sie sind so voll von sich selbst, dass sie blind sind für die anderen. Wenn jemand ein wenig vorangeht und sich ein wenig dem Herrn annähert, zeigt ihm das Licht des Herrn diese Dinge, und er hilft seinen Brüdern. Das ist das Zeichen für eine Bekehrung.

Santa Marta, 18.3.

Das Zeichen dafür, dass wir bei Christus sind, ist dieses: den Brüdern und Schwestern helfen, den Armen, den Kranken, wie der Herr es uns gelehrt hat. Die Fastenzeit ist dazu da, um das Leben zu verbessern, es in Ordnung zu bringen, es zu ändern, um sich dem Herrn zu nähern. Heuchelei ist dagegen das Zeichen für Distanz zum Herrn. Der Scheinheilige braucht keinen Herrn, er rettet sich selbst, denkt er, und verkleidet sich als Heiliger. Möge der Herr uns allen Licht und Mut geben: Licht, um zu verstehen, was in uns passiert, und um uns zu bekehren, uns dem Herrn anzunähern. Es ist schön, dem Herrn nah zu sein.

Santa Marta, 18.3.

 

Woche für Woche: Papst Franziskus für die Pilger 2014

Botschaft zur Fastenzeit

Botschaft zum Weltjugendtag 2014

Evangelii Gaudium

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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