Veröffentlicht am 2014-03-13 In Franziskus - Initiativen und Gesten

Zum ersten Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus: eine Einladung der “Generation Franziskus”

ARGENTINIEN, Dr. Carlos Eduardo Ferré/mda. Diese Wahl von Jorge Bergoglio zum Papst der Katholischen Kirche hat einen segensreichen Einfluss auf sie selbst wie auf die gesamte Weltgesellschaft gehabt. Es war das Ereignis des Jahres 2013 und wird zweifellos als der eigentliche Beginn des 21. Jahrhundert in Erinnerung bleiben. Zum ersten Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus findet am 15. März eine Feier und Reflexionstagung im Jesuitenkolleg von San Miguel/Buenos Aires statt, wo Jorge Mario Bergoglio als Jesuit lange gewohnt und gewirkt hat. Die Initiative ist ein Projekt verschiedener Gruppen aus Kirche und Gesellschaft, die aufmerksam die historische Bedeutung des Pontifikates von Franziskus betrachten sowie den Prozess der Mobilisierung, den er anstößt. Mitglieder der Schönstattbewegung aus dem Umkreis der Sozialtagung sowie der Schönstattjugend gehören zu den Trägern des von Dr. Carlos Eduardo Ferré, dem Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts „Johannes Paul II“ in Argentinien, Autor des Buches „Der soziale Heilige“ und Mitglied des Schönstatt-Familienbundes, koordinierten Projektes. Das alles unter dem Titel: „Generation Franziskus“.

Warum feiern und uns treffen?

Die Wahl von Papst Franziskus ist zu einem transzendenten Ereignis im Leben der Kirche der gesamten Welt geworden, besonders in Lateinamerika. Diese Umstände verdienen unsere Reflexion und erzeugen Freude.

Franziskus hat sein Pontifikat als Bischof von Rom begonnen und sich vor dem Volk niedergebeugt, um dessen Segen zu empfangen, bevor er es als Hirte segnete. Seine Gesten und seine Worte lassen uns aufhorchen und wahrnehmen, dass wir vor einem Wandel stehen, den uns die Vorsehung geschenkt, vor einer Führung, die die Gesellschaft herbeigesehnt hat. Ein Führer, der kohärent ist, der tut, was er sagt, der mit seinem Leben beweist, dass das, was er vorschlägt, möglich ist, dass Macht Dienst ist, um der Würde der Menschen und der Völker Hand und Fuß zu geben.

Franziskus ruft zu einem Prozess der Mobilisierung, verbunden mit der Empfehlung der Einheit, wobei das Volk seine tragende Rolle als aktives Subjekt des Wandels wiedererlangt. Seine Handlungen haben überraschende und unmittelbare Ergebnisse hervorgebracht, und sie sind genuin, da sie in den Herzen der Mobilisierten, der Bewegten, begonnen haben.

Generation Franziskus – “weil die Worte und Taten von Franziskus etwas Neues generieren”

Mit Gottes Hilfe möchten wir in uns selbst den Übergang zur Einfachheit schaffen. Darum spürten wir, dass unsere Laienberufung und unsere Verantwortung als Getaufte bereit waren, die Herausforderung anzunehmen, und haben uns auf den Weg gemacht und diesen Versuch „Generation Franziskus“ genannt. Dieser Name hat seinen Ursprung in der Überlegung der ältesten von uns, die wir in Franziskus  den besten Vertreter unserer Generation sahen, und den Jugendlichen, die spürten, dass unsere Generation geprägt sein würde durch das Wirken von Franziskus als Beginn einer neuen historischen Zeit. Bei allen, weil die Worte und Taten von Franziskus etwas Neues generieren.

Unser Name “Generation Franziskus” hat alles Provisorische, das einen Weg ausmacht, das Gehen, das Pilgern mit dem ganzen  pilgernden Volk Gottes. Es geht um Himmels willen nicht darum, eine neuen Institution zu schaffen, sondern einen Bezugspunkt anzudeuten, ein Zeichen der Identität, das von jedem übernommen werden kann, der bereit ist, sich die Mission zu eigen zu machen.

Eine wirkliche Kultur der Begegnung

Unser Vorhaben muss sich darauf richten, Kontaktpunkte zu entdecken, die den Dialog mit Gruppen und Personen fördern, die mitwirken möchten beim Aufbau einer wirklichen Kultur der Begegnung, die bereit sind, aus sich selbst hinauszugehen, um an die existentiellen Peripherien zu kommen, die überzeugt sind, dass Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Beziehungen um Dialog, gegenseitige Anerkennung, gemeinsames Aufbauen möglich sind mit einem Volk, das Garantie der Einheit in der Vielfalt ist, weil wir glauben, dass das Reich Gottes wirklich schon unter uns ist.

Darum haben die Initiatoren dieses Treffens, die aus verschiedenen Provinzen Argentinien kommen, sich daran gemacht, all die Gruppen und Personen zusammen zu rufen, die eine ähnliche Wahrnehmung der Situation haben und diese Gelegenheit, die Gott uns schenkt, mit offenen Herzen annehmen möchten.

Gleichzeitig möchten wir einen Prozess der Verbreitung seiner Worte und seiner Taten beginnen wie auch das Umsetzen dessen, wozu er uns anregt, mit den konkreten Akzenten, die er vorschlägt. Darum haben wir beschlossen, die Aufgabe anzugehen und uns als ersten Meilenstein in diesem Prozess am ersten Jahrestag seines Pontifikates zu treffen, diesen mit großer Freude zu feiern und gemeinsam nachzudenken, wie wir weitermachen.

Themen des Treffens

Die Thematik des Treffens am 15. März – Ausgangspunkt eines Weges, der noch zu definieren ist – stützt sich auf ein Arbeitsdokument, das von den Initiatoren  der “Generation Franziskus” ausgearbeitet wurde; darin wird der grundlegende Wandel durch Franziskus, die “Rückkehr des II. Vatikanischen Konzils mit aller Kraft, das Phänomen des „vom Herzen her mobilisierten Volkes“ – was in der Sprache Kentenichs „Lebensströmung“ heißen würde – betont. Die „stille Lieblingsidee“ der Generation Franziskus geht noch weiter: auf die Straße gehen, die Option für die Bevorzugten von Franziskus, die Armen in jedem Sinn, umzusetzen mit konkreten Werken, denn: „Die Option für die Armen bekommt eine reale Dimension, greift ins reale Leben jenseits von bloßer Spekulation und Ideologie. Franziskus kennt die Armen und zeigt ohne jede Künstlichkeit, wer die Armen sind, und macht damit jene bestechenden Spekulationen, die lange Zeit hindurch dazu dienten, die Botschaft eines der messianischen Zeichen zu vernebeln, null und nichtig: nämlich die, dass die Frohe Botschaft den Armen verkündet ist.

Franziskus schlägt einen Weg “ohne Kommentar” vor, heißt, ohne Interpretationen, weil die Gesten und Worte Jesu von selbst sprechen.

Wir möchten mit der Hilfe Gottes in uns selbst den Übergang zur Einfachheit bewirken. Wir beginnen mit der Überlegung, dass es weder Mission noch Berufung gibt, die verzichten kann auf den direkten Kontakt mit den Einfachen, mit den Letzten, mit den „Wegwerfmenschen“, wie Aparecida sie nannte.“

Das solidarische Bündnis mit Franziskus

Warum dieses Projekt, so die Frage an Dr. Carlos Ferré in einem Interview mit schoenstatt.org. „Es ist notwendig, die Anstrengungen aus den Bereichen mit dem stärkeren Akzent des Charismas zu verbinden, da die institutionalen Bereiche sowohl der Kirche als Ganzes wie der Bewegungen und Orden sehr langsam sind und in einigen Fällen (leider nicht wenigen)  eher Zeichen des Widerstandes gegen den Wandel zeigen. Und ich rede jetzt nicht von denen, die entschieden und offen dagegen sind.

Die Sicherheit dessen, was man kennt und kann zu verlassen und Neues anzugehen, bewirkt bei vielen blanke Panik und auch wenn sie es nicht zugeben, tendieren sie doch dazu, das zu wiederholen und beizubehalten, was sie schon seit Jahren so und immer so gepredigt und gesagt haben.

Vor kurzem sagte uns ein recht prominenter argentinischer Erzbischof, Jesus Christus sei der selbe gestern, heute und morgen (was sicherlich richtig ist), aber die Meta-Botschaft war doch, uns zu sagen, es gebe keinen Wandel in der Kirche…“

Natürlich kommt die Rede auf Initiativen von schoenstatt.org in der gleichen Richtung. Dr. Carlos Ferré ist begeistert und ergriffen von dem grundlegenden Text von Pater Carlos Padilla „100 Jahre auf dem Weg – ein Blick auf Schönstatt“ (Übersetzung in Arbeit), und vor allem vom Vorschlag von Pater José María García (beide aus Madrid) vom solidarischen Bündnis mit Franziskus, das er  unter anderem in seinem Artikel Wir haben einen VATER, mutig und frei von Komplexen, für eine Kultur der Begegnung, des Dialogs, eine Bündniskultur beschreibt, und seiner Sicht von Franziskus, die er bei anderen Gelegenheiten und besonders beim Kongress des CIEES in Costa Rica vermittelt.

Im Arbeitsdokument heißt es ja: „Unser Vorhaben muss sich darauf richten, Kontaktpunkte zu entdecken, die den Dialog mit Gruppen und Personen fördern, die mitwirken möchten beim Aufbau einer wirklichen Kultur der Begegnung, die bereit sind, aus sich selbst hinauszugehen, um an die existentiellen Peripherien zu kommen, die überzeugt sind, dass Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Beziehungen um Dialog, gegenseitige Anerkennung, gemeinsames Aufbauen möglich sind mit einem Volk, das Garantie der Einheit in der Vielfalt ist, und es mit Freude und Hoffnung tun, weil wir glauben, dass das Reich Gottes wirklich schon unter uns ist.“

“Nehmen wir uns alle Zeit, die wir haben”, so Carlos Ferré, „um davon zu reden und zu träumen, wie wir das solidarische Bündnis mit Franziskus zu einer Priorität in unserer Bewegung und bei allen Menschen guten Willens, die mitmachen möchten, werden lassen.“

Teilnehmen

Wer am 15. März direkt dabei sein möchte (und kann), melde sich unter generacionfrancisco@gmail.com.

Und für alle anderen ist Claudia Echenique aus dem Dreamteam von schoenstatt.org mit offenem Herzen, Notizblock und Kamera dabei.

Arbeitsdokument (spanisch)

Programm (spanisch)

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