Veröffentlicht am 2013-12-08 In Franziskus - Botschaft

Das Ziel unserer Wallfahrt als Volk Gottes

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 49/2013

Es ist eine universale Pilgerschaft hin zu einem gemeinsamen Ziel, das im Alten Testament Jerusalem ist, wo der Tempel des Herrn steht, da von dort, von Jerusalem, die Offenbarung des Antlitzes Gottes und seines Gesetzes gekommen ist. Die Offenbarung hat in Jesus Christus ihre Erfüllung gefunden, und der »Tempel des Herrn« ist er selbst geworden, das Mensch gewordene Wort: er führt uns, und gleichzeitig ist er das Ziel unserer Pilgerschaft, der Pilgerschaft des ganzen Volkes Gottes; und in seinem Licht können auch die anderen Völker zum Reich der Gerechtigkeit gehen, zum Reich des Friedens. Volk gegen Volk, / und übt nicht mehr für den Krieg«

Angelus, 1. 12.2013

Wir denken immer an Jesus, wie er predigte, wie er heilte, wie er wanderte, wie er durch die Straßen ging, auch an das Letzte Abendmahl … Aber wir sind nicht so daran gewöhnt, an den lächelnden, an den frohen Jesus zu denken. Jesus war voller Freude: ja, voller Freude. In dieser innigen Vertrautheit mit dem Vater: „In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde …“ Das ist genau das innere Geheimnis Jesu, jene Beziehung zum Vater im Heiligen Geist. Es ist seine innere Freude, seine innere Freude, die er uns schenken will. Man kann sich eine Kirche ohne Freude gar nicht denken, und die Freude der Kirche ist genau diese: den Namen Jesu zu verkündigen.  Zu sagen: „Er ist der Herr. Mein Bräutigam ist der Herr. Er ist Gott. Er erlöst uns, er geht mit uns.” Und das ist die Freude der Kirche, die in dieser Freude der Braut zur Mutter wird. Paul VI. sagte: Die Freude der Kirche ist die Evangelisierung, ist vorangehen und von ihrem Bräutigam reden. Und diese Freude auch den Kindern weitergeben, die sie zur Welt bringt, die sie wachsen lässt …“

3. 12. 2013, Santa Marta

Ein christliches Wort ohne Christus führt zur Eitelkeit, zur Selbstsicherheit, zum Stolz, zur Macht um der Macht willen. Und diese Menschen stürzt der Herr vom Thron. Das ist eine Konstante in der Geschichte der Erlösung. Das sagt Hannah, die Mutter Samuels; das sagt Maria im Magnifikat: Der Herr stürzt die Eitelkeit, den Stolz jener, die glauben, selbst der Fels zu sein. Diese Leute, die nur hinter ein Wort schauen, aber ohne Jesus Christus: ein christliches Wort, gewiss, aber ohne Jesus Christus, ohne Beziehung zu Jesus Christus, ohne Gebet zu Jesus Christus, ohne Dienst an Jesus Christus, ohne Liebe zu Jesus Christus. Das ist es, was der Herr uns heute sagt: unser Leben aufzubauen auf diesen Felsen, und dieser Felsen ist ER. Ich beziehe mich auf die christlichen Worte, denn wenn Jesus Christus nicht darin ist, dann führt auch das zur Spaltung unter uns, zur Spaltung in der Kirche. Bitten wir den Herrn um die Gnade, uns zur Demut zu verhelfen, Demut, die wir immer haben müssen, um christliche Worte zu sagen in Jesus Christus, nicht ohne Jesus Christus. Diese Demut, erlöste Jünger zu sein und voranzugehen, nicht mit Worten, die, weil wir uns mächtig fühlen, im Wahnsinn der Eitelkeit, im Wahnsinn des Stolzes enden. Möge der Herr uns diese Gnade der Demut geben, Worte mit Jesus Christus zu sagen, auf Jesus Christus gegründet.“

5.12.2013, Santa Marta

Wenn wir auf die schmerzlichsten Augenblicke unseres Lebens blicken, in denen wir einen lieben Menschen verloren haben – die Eltern, einen Bruder, eine Schwester, den Ehepartner, ein Kind, einen Freund –, dann merken wir, dass auch im Drama des Verlustes, auch im Schmerz der Trennung aus dem Herzen die Überzeugung aufsteigt, dass nicht alles zu Ende sein kann, dass das Gute, das gegeben und empfangen wurde, nicht umsonst war. Es gibt in uns eine machtvolle Ahnung, die uns sagt, dass unser Leben nicht mit dem Tod endet. Dieser Durst nach Leben hat seine wirkliche und verlässliche Antwort in der Auferstehung Jesu Christi gefunden. Die Auferstehung Jesu schenkt nicht nur die Gewissheit des Lebens nach dem Tod, sondern sie erleuchtet auch das Geheimnis des Todes eines jeden von uns. Wenn wir mit Christus vereint leben, ihm treu, werden wir in der Lage sein, auch dem Übergang des Todes mit Hoffnung und Frieden zu begegnen.

Generalaudienz,  27.11.2013

Wer Barmherzigkeit übt, fürchtet den Tod nicht. Denkt gut darüber nach: Wer Barmherzigkeit übt, fürchtet den Tod nicht! Seid ihr einverstanden? Wollen wir es zusammen sagen, um es nicht zu vergessen? Wer Barmherzigkeit übt, fürchtet den Tod nicht. Und warum fürchtet er den Tod nicht? Weil er ihm ins Gesicht schaut in den Wunden der Brüder und ihn mit der Liebe Jesu Christi überwindet. Wenn wir den geringsten Brüdern die Pforte unseres Lebens und unseres Herzens öffnen, dann wird auch unser Tod zu einer Pforte, die uns in den Himmel führt, in die selige Heimat, zu der wir unterwegs sind, mit dem Verlangen, für immer bei unserem Vater, Gott, bei Jesus, bei der Gottesmutter und bei den Heiligen zu weilen.

Audienz, 27.11.2013

Der Herr möchte, dass wir verstehen, was geschieht: was in meinem Herzen geschieht, was in meinem Leben geschieht, was in der Welt, in der Geschichte geschieht… Was bedeutet das, was jetzt passiert? Das sind die Zeichen der Zeit! Der Geist der Welt macht uns natürlich andere Vorschläge, denn der Geist der Welt will uns nicht als Volk sehen: er will uns als Masse, ohne eigenes Denken, ohne Freiheit. Der Geist der Welt will, dass wir den Weg der Uniformität gehen, wie schon Paulus warnt: „Der Geist der Welt behandelt uns, als wären wir nicht fähig, selbst zu denken; er behandelt uns nicht wie freie Personen.“ Das Einheitsdenken, dieses Denken, ist ein schwaches Denken, ein aber weit verbreitetes Denken. Der Geist der Welt will nicht, dass wir uns vor Gott fragen: „Aber warum dieses, warum jenes, warum geschieht das?“ Oder er schlägt uns ein Denken von der Stange vor, nach unserem eigenen Geschmack: „Ich denke, wie ich Lust habe.“ Das ist gut für sie, sagen sie… Aber was der Weltgeist nicht will, ist das, was Jesus uns bittet: ein freies Denken, das Denken eines Mannes, einer Frau, die Teil des Volkes Gottes sind, und das genau ist die Erlösung! So sagen es die Propheten: Einst wart ihr Nicht-Volk, jetzt aber seid ihr mein Volk, sagt der Herr.“ Das ist die Erlösung: Volk werden, Volk Gottes, um Freiheit zu haben.

29.11., Santa Marta

Welches ist der Weg, den der Herr von uns will? Immer mit dem Geist der Intelligenz, um die Zeichen der Zeit zu verstehen. Es ist wunderbar, den Herrn Jesus um diese Gnade zu bitten, dass er uns den Geist des Verständnisses sende, damit wir kein schwaches Denken haben, kein Einheitsdenken, kein Denken nach eigener Lust und Laune, sondern ein Denken, wie es Gott gefällt. Dieses  Denken, ein Denken von Verstand, Herz und Seele. Mit diesem Denken, einer Gabe des Heiligen Geistes, suchen, was die Dinge uns sagen wollen und die Zeichen der Zeit gut verstehen.

Santa Marta, 29.11.2013

Wie es im Leben eines jeden von uns immer notwendig ist, neu anzufangen, wieder aufzustehen, den Sinn für das Ziel des eigenen Daseins zu finden, so ist es für die große Menschheitsfamilie notwendig, immer den gemeinsamen Horizont zu erneuern, zu dem wir unterwegs sind. Den Horizont der Hoffnung! Das ist der Horizont, um einen guten Weg zurückzulegen. Die Zeit des Advents, die wir heute wieder beginnen, gibt uns den Horizont der Hoffnung zurück, einer Hoffnung, die nicht enttäuscht, weil sie auf das Wort Gottes gegründet ist. Eine Hoffnung, die nicht enttäuscht, einfach weil der Herr nie enttäuscht! Er ist treu! Er enttäuscht nicht! Wir denken an diese Schönheit und spüren sie. Das Vorbild für diese geistliche Haltung, für diese Art zu sein und im Leben voranzugehen, ist die Jungfrau Maria. Ein einfaches Mädchen vom Dorf, das in seinem Herzen die ganze Hoffnung Gottes trägt! In ihrem Schoß hat die Hoffnung Gottes Fleisch angenommen, sie ist Mensch geworden, sie ist Geschichte geworden: Jesus Christus. Ihr Magnifikat ist der Gesang des Gottesvolkes, das unterwegs ist, und aller Männer und Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzen, auf die Macht seiner Barmherzigkeit. Wir wollen uns von ihr führen lassen, die Mutter ist, die Mama ist und weiß, wie sie uns führen muss. Lassen wir uns von ihr in dieser Zeit der Erwartung und der tätigen Wachsamkeit führen.

Angelus, 1.12.2013

 

Alle „Worte von Franziskus an die Pilger 2014“ hier

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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