Veröffentlicht am 2013-06-11 In Franziskus - Botschaft

Das ganze Leben ist eine Wallfahrt

org. Als “Tor zur Woche“ veröffentlichen wir ab sofort jeden Montag Sätze von Papst Franziskus für jeden Schritt im Alltag auf unserem Pilgerweg; es sind Worte aus der Woche zuvor, Worte, die uns anregen, immer mehr missionarische Pilger zu werden, solidarisch, arm, froh, offen und einfach,  Pilger, die um Erneuerung bitten –  in und mit der Kirche -, um Erneuerung im echten Geist des Bündnisses. Ohne Demut gibt es weder effektiven Dienst noch innere und echte Erneuerung. Es ist eigentlich ganz einfach. Denn Franziskus spricht von der Gnade 2014. Erbitten wir diese Gnade.

Woche 24/2013

Das ganze Leben ist eine Wallfahrt. Wichtig ist dabei die Begegnung mit Jesus auf dem Weg des Lebens, das Begegnung mit IHM – das gibt uns Glauben, denn er ist es, der ihn uns gibt. Lasst euch von Jesus führen, ja, lasst euch führen von Jesus! Oft ist der Glaube für uns etwas Selbstverständliches im Leben: Wir sagen „Ich glaube an Gott“ – und das ist gut  -, aber wie lebst du das auf dem Weg des Lebens? Es ist notwendig, dass der Glaube zu einer präsenten Erfahrung wird. Wenn wir dem Herrn begegnen, überrascht er uns. Der Herr kann wirklich „Herr der Überraschungen“ genannt werden. Seid offen für die Überraschungen Gottes. Danke!

An die Jugend von Communione e Liberazione, 8. Juni

Was heute bestimmt, ist nicht der Mensch. Es ist das Geld, das Geld regiert die Welt. Und die Aufgabe, die Schöpfung zu bewahren, hat Gott der Vater nicht dem Geld, sondern uns anvertraut: den Männern und Frauen, uns gehört diese Pflicht! Stattdessen aber werden Männer und Frauen den Idolen von Wohlstand und Konsum geopfert: das ist die Wegwerfkultur.  Wenn ein Computer kaputtgeht, ist das eine Tragödie, aber die Armut, die Nöte, die Dramen so vieler Menschen sind längst Normalität geworden. Wenn in einer Winternacht hier in der Nähe, in der Via Ottaviano etwa, jemand stirbt, dann ist das keine Nachricht wert. Wenn es in so vielen Teilen der Welt Kinder gibt, die nicht genug zu essen haben, dann ist das keine Nachricht, dann scheint das normal. Das kann doch nicht sein! All diese Dinge werden zur Normalität: Wenn so und so viele Obdachlose auf den Straßen vor Kälte sterben, dann ist das keine Nachricht. Aber wenn die Börse in einigen Städten um 10 Punkte fällt, ist das eine Tragödie. Jemand, der stirbt, ist keine Nachricht, aber wenn die Aktienkurse um 10 Punkte fallen, ist es eine Tragödie. So werden Menschen weggeworfen, als wenn sie Abfall wären.

 

Generalaudienz am 5. Juni

Das ist eine Lehre für jeden von uns und auch für die Kirche unserer Zeit: Wenn wir uns vom Heiligen Geist führen lassen, sind wir fähig, unsere Selbstsucht abzutöten und Platz zu schaffen für die Liebe des Herrn und seinen Willen; dann finden wir Frieden, dann werden wir Friedensstifter und werden Frieden in unserer Umgebung verbreiten.

An Pilger aus Bergamo, 3. Juni

Das Erbarmen Jesu ist jedoch nicht allein ein Gefühl, sondern eine Kraft, die Leben schenkt, die den Menschen erweckt! Dieses „Mitleid“ ist die Liebe Gottes zum Menschen, das Erbarmen, die Haltung Gottes, wenn er auf das menschliche Elend, auf unsere Schwäche, auf unser Leiden, auf unsere Angst trifft. Der biblische Ausdruck des „Mitleids“ verweist auf das Innere einer Mutter: Die Mutter verspürt nämlich eine ganz eigene Reaktion angesichts des Schmerzes der Kinder. So liebt uns Gott, sagt die Schrift. Welche Frucht bringt nun diese Liebe, dieses Erbarmen hervor? Das Leben! Besinnen wir uns auf diesen schönen Gedanken: Das Erbarmen Gottes schenkt dem Menschen Leben, es weckt ihn von den Toten auf. Der Herr blickt stets mit Barmherzigkeit auf uns; er wartet auf uns mit Barmherzigkeit. Lasst uns keine Angst haben, uns ihm zu nähern! Er hat ein barmherziges Herz! Wenn wir ihm unsere inneren Wunden zeigen, unsere Sünden, wird er uns immer Vergebung schenken. Er ist reine Barmherzigkeit! Lasst uns zu Jesus gehen!

Angelus, 9. Juni

Wenn ihr ein Almosen gebt, schaut ihr dann in die Augen dieses Menschen, drückt ihr seine Hand, habt ihr körperlichen Kontakt? Es ist nicht wichtig, wenn ihr kein Kleingeld dabei habt, um es ihm zu geben, aber gebt ihm die Hand, sagt ihm, dass ihr für ihn betet.

In Buenos Aires bei einer Caritas-Konferenz

Ein Mädchen wollte wissen, warum er nicht im Apostolischen Palast wohnt und stattdessen in Santa Marta ist. „Ist das ein Verzicht auf Reichtum“, fragte es. Und der Papst erklärt:

Ich glaube nicht, dass es nur etwas ist, das mit dem Reichtum zu tun hat. Für mich ist es ein Thema meiner Persönlichkeit. Ich muss unter den Menschen wohnen und wenn ich allein wohnte, isoliert, dann würde ich mich nicht gut fühlen. Diese Frage hat mir auch schon einer der Lehrer gestellt: Warum werden Sie nicht dort wohnen? Und ich habe ihm geantwortet: „Schauen Sie, Herr Lehrer, aus psychiatrischen Gründen, ja? So ist meine Persönlichkeit. Die Wohnung ist jetzt auch gar nicht so luxuriös. Aber ich kann nicht allein leben, versteht ihr? Und dann sagt unsere Zeit uns auch, dass es so viel Armut in der Welt gibt, und das ist ein Skandal. Die Armut in der Welt ist ein Skandal.“

Begegnung mit Schülern von Jesuitenschulen

Es gibt dunkle Momente, Momente innerer Dunkelheit. Es gibt Schwierigkeiten. Aber es ist so schön, Jesus zu folgen, dem Weg Jesu zu folgen, dass man das überwindet und entscheidet, weiterzugehen. Und danach kommen die schönsten Momente. Aber niemand sollte denken, dass es im Leben keine Schwierigkeiten geben würde. Und jetzt möchte ich auch eine Frage stellen: Wie denkt ihr, in den Schwierigkeiten weiterzugehen? Das ist nicht einfach! Aber wir müssen weitermachen, mit Kraft und mit Vertrauen auf den Herrn. Mit dem Herrn ist alles möglich! Lasst euch die Hoffnung nicht nehmen! Bitte, lasst euch die Hoffnung nicht nehmen. Und wer nimmt dir die Hoffnung? Der Weltgeist, die Reichtümer  der Geist der Eitelkeit, der Hochmut, der Stolz … all diese Dinge nehmen dir die Hoffnung.

 

Wo finde ich Hoffnung? Im armen Jesus: Jesus, der arm geworden ist für uns. Die Armut ruft uns, Hoffnung zu säen.“

Begegnung mit Schülern von Jesuitenschulen

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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