Veröffentlicht am 2023-11-02 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Leben im Bündnis

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“

HEILIGES LAND, Maria Fischer •

Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“ : was die Benediktinermönche der Dormitio-Abtei in Jerusalem seit vielen Jahren in der Heiligen Nacht tun, hat in diesem Jahr eine besondere Note. Auch in dieser Weihnacht, die von Hass, Gewalt und unfassbarem Leid geprägt ist, tragen sie die Namen von Menschen aus vielen Völkern und Sprachen nach Bethlehem. —

Wir werden in diesen Tagen Zeugen einer kaum in Worte zu fassenden Gewalt gegen Kinder, Frauen und Männer. In Tat und Wort werden Menschen entwürdigt, entmenschlicht“, schreiben die Mönche auf ihrer Webseite. „Die Nachfolge Jesu zeigt uns einen anderen Weg. ER, der für uns Mensch geworden ist, lebt uns vor, jedem Menschen in seiner Würde zu begegnen. ER, der als Mensch unter den Menschen lebt, trägt einen Namen und spricht jeden von uns mit seinem Namen an. In unseren Gebeten tragen wir gerade auch in diesen Tagen die Opfer unmenschlichen Terrors vor Gott. Und in diesem Vertrauen und dieser Hoffnung bereiten wir auch unsere Weihnachtsaktion vor.“

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“

Mein Name und der von „meinen Menschen“ in der Heiligen Nacht in Bethlehem

Weihnachten im Heiligen Land feiern zu dürfen, das ist ein Geschenk“, heißt es auf der Webseite. „Nicht nur für unsere Mönchsgemeinschaft, sondern auch für die, die einmal mit uns die Feiertage hier begehen. Und so wurde es für uns im Laufe der Jahre nicht nur ein Geschenk, sondern eine schöne Aufgabe. Denn viele Menschen wissen, dass wir uns nach dem Mitternachtsgottesdienst in der Dormitio-Basilika zu Fuß auf den Weg nach Bethlehem machen wie damals die Hirten. Auf diesem nächtlichen Pilgerweg hat jeder, der mitgeht, stets auch Menschen und Gebetsanliegen im Herzen und im Sinn. Menschen, für die er in dieser besonderen Nacht und an diesem besonderen Ort in den Grotten Bethlehems beten möchte.

Wir haben dieser Erfahrung im Laufe der Jahre eine gewisse Struktur gegeben und sammeln nunmehr die Namen der Menschen, die im nicht nur übertragenen Sinne mit uns nach Bethlehem gehen, auf einer Schriftrolle.“

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“

Schriftrolle mit Tausenden von Namen

Ich habe dich bei deinem Namen gerufen

Warum gerade Namen? Die Mönche erklären: „Namen spielen in der Bibel eine große Rolle. Sie sind mehr als ein Aufkleber, sie bezeichnen die Person selbst. Das gilt für Gott selbst: Wir taufen und segnen bis heute „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Das gilt auch für den Menschen: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir“ (Jes 43,1), spricht Gott dem Volk Israel zu. Jemanden mit seinem Namen anzusprechen, stellt schon eine persönliche Beziehung her. Solche Beziehungen brauchen wir Menschen, damit wir wahrhaft leben können. Wir brauchen Ermahnung und Korrektur, Zuspruch und Trost. Das geht nicht anonym, namenlos.

Jemanden beim Namen zu rufen, heißt, ihn oder sie als Person in ihrer Individualität, in ihren Schwächen und Stärken ernst zu nehmen – idealerweise: anzunehmen. Wenn wir Ihre Namen in der Heiligen Nacht auf unsere große Schriftrolle schreiben, dann nehmen wir mit Ihren Namen auch Sie selbst mit nach Bethlehem: im bittenden und dankenden Gebet, in der Freude über das Kind in der Krippe und in der Hoffnung auf Heil und Frieden. 83.858 Namen durften wir Weihnachten 2022 bei unserem Pilgerweg wieder mitnehmen. Mit dem festen Glauben und der frohen Hoffnung, dass Gott in seiner Güte und Menschenliebe auch in unser aller Leben eintreten will!“

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“

Nicht nur mein Name…

In ein paar Tagen besuche ich wieder einmal die Casa del Niño in Florencio Varela. Dreihundert Kinder aus dem ärmsten Viertel dieser armen Stadt erhalten hier Essen, medizinische Versorgung und schulische Unterstützung. Und ich denke: wenn ich alle dreihundert Namen auf eine Liste schreibe und nach Jerusalem schicke, dann wird jeder Name zum Gebet. Und ich denke an meine Freunde, meine Angehörigen und meine Arbeitskollegen, an unsere Mitarbeiter von schoenstatt.org, an meine Nachbarin, die während meines Urlaubs meine Wohnung versorgt, an meinen Pfarrer und an den Polizisten, der mir am Bahnhof beim Einladen meines Koffers geholfen hat und … meine Liste wird länger und länger. Und auf einmal tauchen da auch Namen auf aus der Politik und aus den Nachrichten, aus der Ukraine und aus Israel und dem Gazastreifen… Und jeder Name wird Gebet und Advent und Wunder der Heiligen Nacht.

Welche Namen tragen Sie in der Heiligen Nacht nach Bethlehem?

 

Weitere Informationen, Material für Pfarreien, Schönstattzentren, und Einrichtungen und Formular für Namen (Deutsch und Englisch) HIER

Mail an weihnachtsaktion@ dormitio.net

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“

„Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“

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