ermita de los ciegos, Morón

Veröffentlicht am 2020-12-13 In Kampagne

Das Wiedersehen, an das wir uns als „Jahrestag der Begegnung “ erinnern werden

ARGENTINIEN, Rosita Ciola •

Dies war für uns alle ein ganz anderes Jahr, wir hatten so etwas noch nie erlebt, mussten uns an diese neue Situation anpassen; alles, was geplant war, verschwand, und es war notwendig, nach Alternativen  zu suchen und auch die Mission fortzusetzen. Diese Ohnmacht hat vielen von uns aber geholfen, neue Möglichkeiten anzugehen und wie Maria zu vertrauen, dass für Gott und im Bund mit ihm auch für uns nichts unmöglich ist. —

Also griffen wir endlich zu den technischen Möglichkeiten, denen wir vorher immer ausgewichen waren, halfen uns gegenseitig, sie kennenzulernen und gut zu nutzen, und blieben so als Missionare der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter verbunden, ohne je aufzuhören, von dem Moment zu träumen, wenn wir uns wiedersehen würden. Wann und vor allem wie würde es sein?

Der erste Missionar der Diözese: Bei der Arbeit!

Am 5. Dezember war der 22. Jahrestag der Segnung des Bildstocks der Blinden in El Palomar, Diözese Morón. Es ist der weltweit erste Bildstock für Blinde; auf einer Seite ist das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt als Relief, sodass unsere blinden Brüder und Schwestern Jesus und Maria ertasten können.

Was tun? Die Infektionszahlen waren in den letzten Wochen stark gesunken, die Quarantänebestimmungen gelockert worden, und so überlegten wir nicht lange und beschlossen, uns unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln zu treffen und mit der Gottesmutter zusammen diesen Jahrestag zu feiern. Wir begannen sofort mit der Vorbereitung. Domingo Amaya, der erste Missionar der Diözese, ist für den Bildstock verantwortlich; zusammen mit Rosa Angio, Missionarin der ersten Stunde, sorgt er dafür, dass alles dort gut läuft. In all den 22 Jahren wurde dort immer der Rosenkranz gebetet. Er sorgt für den Anstrich, andere kümmern sich um das Beet, andere bringen Pflanzen, und so ist das „Häuschen der Gottesmutter“, wie die Kinder es nennen, immer sauber und schön.

In der Vorbereitung gab es viel Freude, und das Wissen, bald wieder gemeinsam die Gottesmutter zu besuchen, machte manche richtig emotional. Dann war es soweit, und es gab sogar gutes Wettes! Wir hatten keine Ahnung, wie viele kommen würden, doch in denen, die da sein würden, wären alle Anhänger der Gottesmutter von Schönstatt vertreten.

Niemand fehlte

Und wie groß war dann die Überraschung, als Missionare, Nachbarn, Freunde… eintrafen. Viele versammelten sich um den Bildstock, um Maria zu begleiten und diesen Tag zu begehen, und diejenigen, die zu Risikogruppen gehören, verbanden sich von ihren Häusern aus mit dem Gebet des Rosenkranzes. Es fehlte niemand; als es Zeit war,  zu beginnen, läutete die Glocke, und Elida Salgueiro, die Diözesanverantwortliche, hieß die Anwesenden willkommen und dann wurden die Anliegen genannt, die jeder mitgebracht hatte. Langsam wurden wir leiser, ließen die riesige und laute Freude des Wiedersehens hinter uns und sammelten uns im Gebet.

Wir gestalteten den Rosenkranz mit Herzen aus Karton, die wir um den Bildstock stellten und die den Einsatz jedes Missionars und Glaube und Liebe jedes Einzelnen, der zum Bildstock kommt, darstellen sollten. Und so waren alle da. Wir alle, die wir Tag für Tag mit Maria leben. Was wären wir ohne ihre mütterliche Sorge und ohne die Aufgabe, die sie uns gegeben hat? Nach jedem Gesätz des Rosenkranzes erklangen ein paar Gitarrenakkorde, ein kleiner Chor stimmte an und wir alle sangen mit. Man spürte ein besonderes Klima, dazu der blaue Himmel und all die Freude. Irgendwie schien der Himmel mit uns zu feiern!

Der Rosenkranz war längst gebetet, aber wir sangen weiter, keiner wollte gehen. Das letzte Lied war ein Chamamé, den die Missionare von Morón der Gottesmutter schon zum 70. Jahrestag der Kampagne im September geschenkt hatten und den wir nun zum ersten Mal singen konnten.

Mit Klatschen und Viva-Rufen endete die Feier, und tatsächlich gab es dann noch eine Torte zum Fest -mit Mundschutz, Desinfektionsgel und Abstand!

Wir sind dankbar, dass wir diesen so ganz anderen Jahrestag feiern konnten, an den wir uns wohl immer als den „Jahrestag der Begegnung“ erinnern werden!

Das Beste zum Schluss: Der Gitarrist wird Missionar

Und das Beste kam zum Schluss. Der junge Mann, der Gitarre gespielt hatte, kam nachher ganz aufgelöst zu mir und sagte, er müsse unbedingt mehr über Schönstatt erfahren und möchte dringend Missionar werden, am liebsten sofort! Er ist Arzt und möchte die Pilgernde Gottesmutter zu seinen Patienten und Kollegen bringen.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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