Veröffentlicht am 2013-10-09 In Urheiligtum

Die Wallfahrt von den Enden der Erde hat begonnen!

mda. “Da passiert ja gerade etwas Wunderbares: Die Wallfahrt von allen Enden der Erde hat begonnen! Gestern habe ich eine Kopie mit den Links an meine Schönstatt-Freunde in aller Welt geschickt, sie wollen auch mit drin sein in der Wand des Urheiligtums. Unsere Seite, schoenstatt.org, WIRKT WIRKLICH! Und wir sind die Werkzeuge, die die MTA braucht: JA, ANSPRUCHSLOS UND HOCHHERZIG IN IHREM DIENST“ so Tita Ravera de Andras, Chilenin mit Wohnsitz in Wien, Österreich. Und es stimmt. Die Nachricht, dass man in einem Hohlraum in der Wand des Urheiligtums Gebete, Bitten, Namen, Fotos und Versprechen einmauern könnte, ging wie ein Lauffeuer um die Welt und ließ die Mails im Minutentakt eintreffen, rund um die Uhr. Um 15.00 Uhr am Dienstag, 8. Oktober, versammelte sich der Verwaltungsrat des Urheiligtums zusammen mit dem Bauunternehmer, Herrn Arne Reich, und dem Polier, und schoben alles in die Öffnung, was bis kurz zuvor per Internet oder Post eingetroffen war. Pater Heinrich Walter als Vorsitzender des Verwaltungsrates übergab den USB-Stick mit allen Mails an die Gottesmutter, die seit 2011 über schoenstatt.org geschickt worden waren, den Dokumenten der Konferenz 2014, dem solidarischen Bündnis mit Franziskus, dem Projekt der 100 Häuser der Solidarität 2014 für 100 Jahre unser Haus in Schönstatt (und manchem mehr). Dazu kam alles, was seit der „Verlängerung“ eingetroffen war – 32 doppelseitig bedruckte Seiten, eingewickelt in die Fotos vom solidarischen Haus 2014 des Urheiligtums. Und dann wurde die Wand geschlossen. Mit allem, was zusätzlich in den Tagen zuvor angekommen war, so überschlägt Rektor Egon Zillekens, „sind es wohl 22.000 Namen“.

Lebendige Steine für das zweite Jahrhundert Schönstatts

Zur Erinnerung: Während der letzte Woche begonnenen notwendigen Renovierungsarbeiten am Urheiligtum entdeckte der Sakristan, Norbert Weweler, den Zugang zum alten Kamin. Da könnte man noch etwas hineinlegen, meinte er. Rektor Zillekens erwähnt das im Interview mit einer Mitarbeiterin von schoenstatt.org, und auf einmal ist die Idee da: „Das machen wir bekannt, und nicht nur für die Schönstätter am Ort, sondern für alle. Das wird Leben wecken…“ Und so wird es auf schoenstatt.org angekündigt, am 3. Oktober in Deutsch, am 5. in Italienisch und Englisch, am 7. in Spanisch; gleichzeitig macht die Information die Runde am Ort Schönstatt… und bis kurz vor 15.00 Uhr am 8. Oktober, dem endgültigen Termin nach Verlängerung, pilgern Schönstätter aus allen Gemeinschaften mit dickeren und dünneren Päckchen zum Urheiligtum, um dort zu versenken, was für immer das Urheiligtum tragen soll. Und nicht nur Tita Andras, auch viele andere Mitarbeiter und Leser von schoenstatt.org machen die Sache zu ihrem Herzensanliegen und verbreiten die Informationen in ihren Netzwerken – und so kamen Hunderte von Mails mit Fotos, Versprechen, Gebeten und Bitten aus nahezu allen Ländern Lateinamerikas, USA, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Australien. Auffallend ist die hohe Zahl von Mails aus Neuseeland und Südafrika. „Sind wir noch rechtzeitig?“ – „Könnten Sie bitte bestätigen, dass unsere Mail noch angekommen ist?“  – Man spürt die Sorge, diesen einmaligen Moment nicht zu verpassen. „Wie schön ist das, LEBENDIGER STEIN in unserer Wiege, in unserem Haus zu sein! Einmalig gut diese Idee, und von jetzt an ist meine ganze Familie da“, schreibt Juan Barbosa, und hängt ein großes Bild seiner sehr großen Familie an.

In aller Stille und Schlichtheit

Und dann ist es soweit. Die Mitglieder des Verwaltungsrates des Urheiligtums – P. Heinrich Walter, P. Michael Marmann, Rektor Egon Zillekens, Schw. Andra-Maria Lingscheid (Ehepaar Neiser konnte nicht dabei sein) – sind da,  Arne Reich  mit seiner Frau, der Polier und einige Zuschauer, die diesen Moment nicht verpassen möchten. Alles wird in die Öffnung hineingeschoben, dann kommt ein Stein davor und es wird fertig verputzt.  Ein unwahrscheinlich schlichter, stiller Moment im Ambiente einer Baustelle, der Moment des „Nichts ohne uns“ von Hunderten von Pilgern, ein weiterer ungeplanter und überraschender Meilenstein, gewachsen aus dem realen Leben, auf dieser großen Wallfahrt des Bündnisvolkes zum Jubiläum 2014.

Für die nächsten 100 Jahre

“Mich hat dieser Kommentar von jemandem aus Tuparenda wirklich beeindruckt”, so Rektor Egon Zillekens, und bezieht sich auf einen Absatz aus dem letzte Woche veröffentlichten Artikel, in dem es heißt: Einer der Männer aus einer der Vorbereitungsgruppen zum 18. Oktober sagte einmal: „Für uns ist das Heiligtum wie eine Person. Es ist unendlich kostbar, es lebt. Und wir würden nie auch nur einen Nagel in die Wand schlagen, um irgendetwas daran zu befestigen…“. – „Das habe ich in der anschließenden Sitzung des Verwaltungsrates gesagt und dabei bleibe ich auch“, so Rektor Zillekens. „Die Wände des Urheiligtums sind zu kostbar, um Lautsprecher dran aufzuhängen oder Lampen oder um Kerzenständer daran festzunageln. Wir suchen andere Orte, wo man Kerzen aufstellen und anzünden kann, und für all das andere auch.“

Und wie immer: Manche kamen auf die letzte Minute und manche danach, und das ist eine Enttäuschung. In der Luft hängt ein Wunsch, eine Sehnsucht – dass es vielleicht eines Tages die Möglichkeit gibt, für immer Fotos, Briefe, Medaillen … im Urheiligtum zu lassen, so wie es etwa im Heiligtum in Belmonte oder in Johannesburg möglich ist.

Das ist für die Zukunft. Für jetzt, sind Liebe und Engagement von Tausenden im Urheiligtum eingemauert, im Urheiligtum, „das wirklich unser sein wird, insoweit wir so das Liebesbündnis, das es trägt, leben können und leben wollen. Schlichte Hochherzigkeit und wirksamer Einsatz füreinander“ (P. José María García); das Urheiligtum, das uns an der Schwelle des Jubiläumsjahres sagt, dass „jeder von uns gerufen ist, selbst ein Offenes Heiligtum zu sein, offenes Heiligtum für die Begegnung mit dem Nächsten (Ritus zur Eröffnung des Jubiläumsjahres in Argentinien).

“Danke für das riesige Geschenk”, schreibt Pablo Ibarra aus der Mannesjugend von Chile. „Ich spüre, dass mein Herz mehr als je zuvor zum Urheiligtum gehört und darin bleibt.“

Original: Spanisch. Übersetzung: mda/schoenstatt.org

FOTOS

October 8, 2013

 

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