Veröffentlicht am 2014-05-01 In Schönstätter

Die Hände, die den Vater formen

BRASILIEN, Karen Bueno – Harz und Glasfasern sind das Material der Statuen von P. Josef Kentenich, die in vier brasilianischen Heiligtümern stehen. Sie kommen aus einem Atelier in Rio, die vom plastischen Künstler Hildebrando Lima stammen, eines Künstlers, der seine Fähigkeiten in die Gestaltung und Formung der Vaterstatuen hineingibt.

 

Seine erste künstlerische Arbeit für die Apostolische Schönstattbewegung war eine Statue des Gründers für das Tabor-Heiligtum „Erlösung der Familie“ in Rio de Janeiro/RJ. ¨Viele Menschen begleiteten meine Arbeit; während des Jahres waren durchschnittlich 100 Besucher in meinem Atelier, die alle am Modellieren teilnahmen, weil ich immer um ihre Meinungen bat.¨

Nach Rio begann es: „Die Menschen fanden die Statue schön, und daraufhin kamen die Nachbestellungen“, erzählte Hildebrando Lima, der Duplikate der Statuen für die Heiligtümer von Curitiba/PR, Atibaia/SP und Vila Mariana-São Paulo/SP anfertigte.

Ich identifizierte mich mit ihm, mit einer authentischen Person, die einen Weg sucht

Als andere nachfragten, ob er wüsste, wer P. Josef Kentenich sei, bemerkte der Künstler, dass er die Bedeutung des Gründers gut kenne: „Die Schwestern waren sehr bemüht darum, sie gaben mir verschiedene Bücher, damit ich erkannte, wer die Person ist, deren Abbild ich gestalte!“ Mehr noch, Hildebrando identifiziert sich mit P. Kentenich: „Ich vertiefte mein Wissen über den Pater und identifizierte mich sogar mit dieser authentischen Person, die den Weg sucht. In seiner Jugend scheint er sogar rebellisch gewesen zu sein, aber im Grunde war er das nicht, sondern er suchte ehrlich nach der Wahrheit, und versuchte, die Vorsätze, die er machte, zu vertiefen – er, der intensiv das lebte, woran er glaubte. P. Kentenich ist für mich das Beispiel eines Menschen, der nach seinen Überzeugungen lebte und sie vertiefte.“

Von Lehm zur Kunst

Die erste Pater-Kentenich-Statue wurde aus Lehm modelliert, und – wie oben bereits erwähnt – nahm die Schönstattfamilie von Rio mit intensiven Meinungsäußerungen an diesem Werk teil. Erst nachdem das Modell in Ton definitiv festgelegt war, kam es zur Festlegung des Materials: Harz und Glasfasern. Erst über dies feste Material läßt sich für die Reproduktionen eine Maske oder Form aus Silikon und Glasfaser ziehen.

Hildebrando Lima sagt, dass es eine Freude für ihn ist, die Statue des Gründers gestalten zu können, indem er „die Chance, teilzunehmen an der Person und den Erfahrungen Kentenichs, diese nachzuerleben, und jetzt andere daran teilnehmen zu lassen“, wahrnimmt.

Werkzeug Gottes

„Meine Arbeit ist unwichtig, wichtig ist die Botschaft, die P. Kentenich anderen vermittelt. Meine Arbeit ist wie die eines Bauarbeiters, der ein Pflaster legt, damit Menschen darüber gehen können. Das Charisma P. Kentenichs ist das Entscheidende, und ich bin glücklich, dass ich in irgendeiner Weise daran teilhaben kann“, so kommentiert der Künstler freudig seine Arbeit.

Der Künstler

Hildebrando stammt aus Feira de Santana, Bahia und zog als Fünfjähriger um nach Rio de Janeiro, wo er bis jetzt lebt. In diesem Jahr (2014) begeht der Künstler sein 50jähriges Jubiläum seiner professionellen Arbeit, und er ist zufrieden mit der Künstlerlaufbahn, die er einschlug. ¨Ich hätte die Möglichkeit gehabt, andere Berufszweige zu wählen, wie z.B. das Architekturstudium, wo ich einen besseren Lebensstandard hätte erreichen können, ich tat es nicht und riskierte damit als Künstler sogar ein Bettlerleben, trotzdem entschloss ich mich, bei der plastischen Kunst zu bleiben, weil ich hier die größere Chance sah, der Welt von dem Optimismus mitzuteilen, den ich in mir trage.¨

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Mechthild Jahn und Renate Dekker, Bad Ems, Deutschland

Quelle: www.maeperegrina.org.br

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