Veröffentlicht am 2013-10-03 In Schönstätter

Ein Zeugnis nach dem Weltjugendtag

BRASILIEN, Priscila Bernardo. Auf Bitten von Freunden hab ich mich entschlossen, nach dem WJT Rio 2013 und dem Internationalen Treffen Cor Unum, ein Zeugnis darüber zu schreiben, welche Bedeutung beides für mein Leben hatte. So hab ich die Ereignisse geordnet und hoffe, dass alle sich darin wieder finden können und dadurch ein wenig angeregt werden, mehr und mehr echte Werkzeuge der Gottesmutter werden.

In der vergangenen Woche gratulierte mir jemand wegen des WJT…, weil ich eine Kämpferin sei! Ich entschloss mich also, ein wenig von meinem ¨Vor-WJT¨ zu schreiben!

2012 beschloss ich, alles einzusetzen und beim WJT 2013 in Rio dabei zu sein

2012 beschloss ich, alles einzusetzen und beim WJT 2013 in Rio dabei zu sein. Damit begann ich zu sorgen, dass alles Notwendige getan würde … Es begannen auch die Anzahlungen für das Cor-Unum-Treffen, alle Vorbereitungen, die Einladungen, und die Arbeit einzuteilen …, alles Notwendige machte ich. Aber im Dezember kam der 1. Stolperstein: für 5 Tage musste ich ins Krankenhaus, und ich verließ das Hospital, ohne ein klares Ergebnis darüber zu erhalten, was der Anlass für mein Unwohlsein gewesen sein könnte.

Zum Jahresbeginn 2013 meinte ich, dass alles in Ordnung und ich wieder ganz gesund sei. Aber es gab weitere Stolpersteine, die mich erkennen ließen, dass es um meine Gesundheit nicht so gut stand. Und ich stellte mir die Frage, ob nur der Körper oder auch mein Geist versagen?

Zu der Zeit habe ich mein Hausheiligtum eingerichtet, und dadurch fühlte ich meine geistigen Kräfte zurückkehren

Und dies alles geschah, während ich eine Untersuchung nach der anderen machen musste, bei verschiedenen Spezialisten – das Bestmögliche – um zu erfahren, was ich seit Monaten hatte.

Eines Tages betrat ich eine Praxis und bekam endlich die Diagnosis: ich bin Träger einer Autoimmun-Krankheit. Nicht heilbar. Ich muss zeitlebens Antibiotika und Immunsupressiva nehmen. Und die Ärztin sagte auch, dass ich mir den WJT aus dem Kopf schlagen könnte, denn ich würde das nicht durchhalten.

Ich bin von Natur her ungehorsam, alle wissen es … und ich beschloss: Ich gehe nicht nur; ich gehe als Voluntärin! Ich gebe mich in die Hände unserer Königin, und sie wird perfekt für alles sorgen!

Am 14.07.2013 reiste ich nach Atibaia, und hier beginnt mein WJT. Der wahre Abschnitt meines Lebens, wo ich mich selbst kennen lernte. Ich erkannte meine Grenzen, lernte neue Menschen kennen, die sich wirklich als etwas ganz Besonderes zeigten; ich lernte das wahre Schönstatt kennen – obwohl ich meinte, ich kenne es bereits – und ich begeisterte mein Herz für neue Erfahrungen!

Zwischen dem 14. und 29. ging es mir aufgrund der Nebenwirkungen der Tabletten sehr schlecht … Unglücklicherweise war ich die erste der Gruppe, die krank wurde …, oder glücklicherweise?? Es war glücklicherweise! Ich war in der Gruppe, und damit war ich mitten unter 30 jungen Frauen. Ich gab nicht auf, ich blieb Teil der Geschichte!!

Es war eine schwierige Zeit, doch ich beschloss, durchzuhalten

Ich beschloss, nicht auf die Schwierigkeiten zu achten und es überall zu erzählen; denn außerdem begann die Krankheit und es folgte der Tod meiner Oma. Es war eine Zeit, in der ich stark sein musste, um meinen Vater und meine Tante zu unterstützen, die unermüdlich ins Krankenhaus gingen und Besserung erhofften. Und ich, mitten in dem Berg von Informationen über ihren Zustand, wusste schon, wie schwer es sein würde.

Aber warum widerstand ich? Nichts konnte mich davon abbringen! Niemand konnte mir meinen Glauben rauben, denn ich glaube, er ist stark genug! Niemand würde das schaffen, ihn mir zu nehmen! Ich bereitete mich darauf vor, 26 Kilometer zu laufen, ohne zu essen, ohne Dusche, und auf alles zu verzichten, was notwendig wäre! Und ich musste einige Verzichte leisten, selbst während des WJT!

Aber ich habe nichts zu reklamieren! Sondern zu danken!

Die Gottesmutter gab mir diese Chance, und hier bin ich, um dies alles zu erzählen! Ihr sei Dank! Alles verlief gut, hier bin ich, um das alles zu berichten und ich bin bewegt, dass ich NICHT AUFGEGEBEN HABE!

Meine wichtigste Lektion dieser 16 Tage? Es lohnt sich! Es lohnt sich immer! Der Verzicht, das Lächeln, selbst in Augenblicken, in denen nicht alles bestens läuft, die feste Umarmung, wenn man losheulen möchte, schließlich, alles!

Ich danke jeder Einzelnen unermesslich, die während dieses Treffens an meiner Seite stand! Ich liebe jede von euch sehr! Ihr wurdet, jede in ihrer Art, Mitspieler meines Lebens.

Übersetzung: Mechthild Jahn, Florianopolis, Brasilien

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