Veröffentlicht am 2011-07-02 In Schönstätter

Mit Freude gesät

Melba und Pedro López. Am Fest des heiligen Johannes, des Vorläufers, ist eine Vorläuferin – eine Pionierin der MTA – heimgerufen worden ins Haus des Vaters: Odette Vallendor, die zusammen mit ihrem Mann Alfred die Strömung der Hausheiligtümer angestoßen hat. Wir haben die beiden in bester, herzlichster Erinnerung.

 

 

 

Wir waren zuerst nur betroffen über ihren Tod, doch dann, im Laufe der Tage und im Gebet kamen die guten Erinnerungen hoch, die uns sagen, dass solche besonderen Menschen niemals von uns gehen… Sie bleiben wegen ihres außergewöhnliches Werkes immer bei uns. Und heute, am 29. Juni, am Fest des Menschenfischers, sehe ich Odette als die große Fischerin der Häuser für das Gebet in der Familie.

Nuevo Schoenstatt, 20. Januar 2002

Das Foto, auf dem wir zusammen zu sehen sind, ist von diesem Tag – ein Festtag, den wir als Familie der Dreimal Wunderbaren und Pater Kentenichs feierten: das Jubiläum vom 20. Januar 2002, in Nuevo Schoenstatt. An diesem Tag war das Goldene Jubiläum des Vaterheiligtums. Ein Meer von Menschen wogte über das ganze Gelände, Zeugnis eines lebendigen Schönstatt.

Marisa Bulfón, links auf dem Foto, hatte uns einander vorgestellt und die Begegnung war für alle voller Freude. Unser Land Argentinien ging in dieser Zeit durch eine seiner schwersten Krisen, es herrschten Spannungen zum Zerreißen – doch hinter den Mauern war dieses kleine „Heimatland“, diese Filiale Schönstatts, ein Ort der Beheimatung und der Vertiefung persönlicher Bindungen … Der ganze Tag war erfüllt von Gebeten, Versprechen und Zeichen voller Leben. Wir beendeten diesen historischen Tag mit einem Meer von kleinen Landesfahnen in weiß und blau, überzeugt vom neuen Menschen für die neueste Zeit…

Eine Verpflichtung, die bleibt und immer neu übernommen werden muss.

Einladung nach Corrientes

Es war an jenem Tag, als wir diese VERBÜNDETEN einluden nach Corrientes, wo zwei Jahre später der Eucharistische Kongress 2004 stattfinden sollte.

Wir kamen in ihr Haus in Villa Ballester, wo das Hausheiligtum uns gefangen nahm in seiner ganzen Schlichtheit, seiner Zeugniskraft, seiner ausgeprägt persönlichen Note und der Strahlkraft des Gnadenkapitals, das dort geschenkt und gelebt wurde. Es gab in der Folgezeit dann mehrere Begegnungen, bis Ehepaar Bulfón dann im Jahr 2004 nach Corrientes kam, um beim Eucharistischen Kongress das Hauptreferat im Bereich Familie zu halten. Und nach ihnen kamen Odette und Alfred Vallendor… mit diesem Klima der Ausstreuer von Samen, klar, ehrlich, einfach, lächelnd, bereit, froh und – wie könnte es anders sein – mit einer Pilgermutter im Arm, damit die Abholer sie erkennen könnten. Es folgten vier Tage voller Nähe und Verbundenheit, des Berichtens von ihren Unterhaltungen mit Pater Kentenich und der Schulung – denn unsere Idee war ja, der Diözese Corrientes ein zahlenmäßig starkes Zeugnis der Kraft des Hausheiligtums zu geben als Frucht des Eucharistischen Kongresses. Eingeladen waren alle, die das Liebesbündnis geschlossen hatten, und dank dieser unvergleichlichen „Aktion Ausstreuen“ wurden 82 Hausheiligtümer in verschiedenen Bereichen der Stadt und im benachbarten Resistencia eingeweiht, nach vorausgehender gründlicher Vorbereitung, bei der es um das Versprechen ging, von den Hausheiligtümern aus die Liebe zum eucharistischen Heiland zu bezeugen.

„Unsere Kinder“

Die Worte und Erläuterungen von Odette und Alfred begeisterten, machten den Sinn des Hausheiligtums klar in einer Region, in der es kein Filialheiligtum gibt. Sie sprachen von den Gnaden des Heiligtums und vermittelten sie zugleich, malten seine Wirkung in kleinen, sinnreichen Geschichten und weckten innere Bewegung, etwa wenn sie erzählten, wie Pater Kentenich das Foto ihrer Kinder an sein Herz legte und ihnen sagte: „Unsere Kinder“ – und noch heute erzählen uns Eltern, dass sie seitdem ein Foto ihrer Kinder dem Vater ans Herz legen. Generationen von Kindern sind gemeint … und an seinem Herzen. Sicherheiten, die begeistern, Überzeugungen, die die Herzen erfüllen. Die Worte der beiden entzündeten Herzen und überzeugten im Glauben.

Es waren bewegende und feierliche Einweihungsfeiern. In all diesen Menschen und Familien aus Corrientes und Resistencia sind diese Hausheiligtümer Zeugnis eines Ereignisses: des Eucharistischen Kongresses 2004. Und in ihnen allen ist still und fast unerkannt dieser helle, strahlende Blick aus Odettes blauen Augen präsent – und spiegelt sich in der Kerze, die entzündet wird, in den Händen, die sich zum Gebet falten, im Rosenkranz, der Perle für Perle zum Gnadenkapital wird, in den Worten, die Vater und Mutter grüßen, und wird vom Himmel aus lächeln über die Saaten, die so überreich aufgegangen sind.

 

Übersetzung: Marissa Ludos-Hermann, Buenos Aires, Argentinien

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