Veröffentlicht am 2014-01-19 In Jubiläum 2014

Der 20. Januar und die Radikalität der Märtyrer: “Ein Netz lebendiger Heiligtümer”

SPANIEN, org. In seinem pastoralen Grundriss für den Monat Januar 2014 bietet der Leiter der Schönstatt-Bewegung in Spanien, Pater Carlos Padilla, der Schönstattfamilie des Landes und allen Lesern von schoenstatt.org eine wichtige und aktuelle Anregung im Dienst am Leben und der Jubiläumswallfahrt. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist das Jubiläumsgeschenk der spanischen Schönstattfamilie, die ein Netz lebendiger Heiligtümer, ein Netz des Lebens, ein missionarisches Netz bilden möchte. Er verbindet dies mit dem 20. Januar – der Entscheidung Pater Kentenichs zum Verzicht auf alle menschlichen Mittel, um der Internierung im KZ Dachau zu entgehen – und dem Impuls durch Papst Franziskus in Evangelii Gaudium zu Einheit und Vielfalt und der Gefahr der Vermassung und Uniformität.

Wir haben mit Freude unser Jubiläumsjahr begonnen

Nur noch neun Monate sind es bis zur Teilnahme am großen Fest des 18. Oktober. Dankbar, voller Freude, gehen wir in diesem Gnadenjahr, das wir gerade auch datumsmäßig begonnen haben, voran. Gott ist barmherzig und zeigt uns seine Liebe. Das Heiligtum gießt Gnaden aus, die uns in unserem Streben nach Heiligtum stärken. Wir möchten ein Netz lebendiger Heiligtümer bilden als Geschenk an Maria im Heiligtum. Am 18. September weihen wir uns als Schönstattfamilie Spaniens als lebendige Heiligtümer. Ein Netz des Lebens, ein missionarisches Netz.

Wir möchten, dass dieses Netz uns als Familie eint, um Zeugnis zu geben von der Einheit in der Kirche.

Papst Franziskus sagt in seinem Apostolischen Schreiben: «Die Verschiedenheit muss mit Hilfe des Heiligen Geistes immer versöhnt sein; nur er kann die Verschiedenheit, die Pluralität, die Vielfalt hervorbringen und zugleich die Einheit verwirklichen. Wenn hingegen wir es sind, die auf der Verschiedenheit beharren, und uns in unsere Partikularismen, in unsere Ausschließlichkeiten zurückziehen, verursachen wir die Spaltung, und wenn andererseits wir mit unseren menschlichen Plänen die Einheit schaffen wollen, zwingen wir schließlich die Eintönigkeit, die Vereinheitlichung auf. Das hilft der Mission der Kirche nicht.” (Evangelii Gaudium, 131)

Wir möchten um die Gnade der Einheit in der Vielfalt bitten. Wir bilden ein Netz des in der Kraft des Heiligen Geistes verbundenen Lebens. Maria eint uns im Heiligtum und schenkt uns die Gnade, in Christus geeint zu bleiben.

Wie bereiten wir uns in unseren Gemeinschaften auf diese Weihe als Netz lebendiger Heiligtümer vor?

Welche Geste der Einheit möchte ich Maria im Heiligtum schenken?

In diesem Januar begleiten wir Pater Kentenich bei seinem Schritt des 20. Januar 1942

Im Gefängnis von Koblenz legte er sich und sein Leben vertrauensvoll in Marias Hände.  Seine innere Freiheit lädt uns ein, zu vertrauen, unser Leben in die Hände Gottes zu legen, ihm die Herrschaft über unser Leben zu überlassen. Denn wir wollen nicht, wie Pater Kentenich sagt, zu denjenigen gehören, „die im Gebete zwar viel von der vollen Hingabe zu sagen wissen; die aber alle Pferde der Welt zusammenholen, um den Wagen des eigenen kleinen Lebens wieder zurückzubringen, wenn Gott anfängt, unser Gebet ernst zu nehmen und mit uns tut, was er will.“ (J. Kentenich, Karmelbriefe, 28.10.1941).

Wir möchten lernen zu vertrauen. In dieser Zeit der Krise, der Schwierigkeiten, wiederholen wir unser radikales Ja, unser treues Ja. Unser Ja zu unserem persönlichen Weg, zu unserer Berufung. Unser Ja zu dem Leben, das wir leben, mit seinen Leiden und Freuden. Unser Ja zu unseren Schwächen und Stärken. Unser Ja zu unseren täglichen Verzichten, unseren Kreuzen, zu den Momenten des Jubels. Unser einfaches und wagemutiges Ja, wie das Pater Kentenichs im Laufe seines Lebens. Wie das Ja der Märtyrer, die treu geblieben sind bis zum Ende ihrer Tage inmitten der Schwierigkeiten und Verfolgungen. Dieses Ja kann man nicht improvisieren, dazu muss man sich erziehen. Wir verbinden uns am Beginn des Jahres mit so vielen Heiligen, die in Schlüsselmomenten ihres Lebens stark waren und mit ganzer Tiefe das wichtigste Ja ihres Lebens gesagt haben. Vor diesem Augenblick haben sie das tägliche Ja der Märtyrerliebe gegeben, das alltägliche und einfache ja, das Ja, das unerkannt bleibt und das doch einen großen Herzensmut verlangt.

Die Märtyrer der Kirche lehren uns, radikal zu leben

Uns begeistern die großen Ideale und unser Herz füllt sich mit Träumen. Doch dann heißt es, den Alltag zu leben, die alltäglichen Schwierigkeiten, und wir verbürgerlichen. Gott bittet um die Radikalität eines Herzens, das sich ganz gibt, die Radikalität der Märtyrer. Spanien ist Land der Märtyrer. Schönstatt hat viele Märtyrer in der Liebe gebildet. Das ist unser Martyrium, das der Liebe. So sagt Pater Kentenich: „Möge jeder Tag für euch wie eine glühende Kohle sein, die alles Weltliche und Mittelmäßige in der Seele verbrennt und alles Ewige und Göttliche entfaltet, um auf diese Weise eine brennende Flamme zu sein“.

Es ist das frohe Ja, das wir aussprechen. Im Kleinen strengen wir uns an, geben wir unser Leben und entscheidet sich unsere Treue. Gott spricht zu uns im Alltag. Dort erbittet er das hochherzige und andauernde Ja. Das Ja der Liebe, das Verzicht und Gabe wird. Das Fiat Mariens, jeden Morgen und jeden Abend erneuert. Sie bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. Von Nazareth bis Ain Karem, von Bethlehem bis Ägypten, von Bethanien bis Golgotha. Sie erneuert ihr Fiat, auf den Knien, vertrauend, und bleibt treu bis zum Fuß des Kreuzes. Maria lehrt uns im Heiligtum, Ja zu sagen zu Gott. Sie formt uns, sie erzieht uns und schenkt uns ein reines Herz.

Sind wir radikal in der Hingabe aus Liebe? Ist unser Herz voller Vertrauen und in Gott verankert?

Original: Spanisch. Übersetzung: mda.


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