Veröffentlicht am 2011-12-06 In Jubiläum 2014

10. Dezember: Verbunden mit Panama

Agathe Hug/org. Panama ist der Haken in Mittelamerika, mit dem Nordamerika Südamerika, eingehängt an Kolumbien, festhält. An seiner schmalsten Stelle ist es 54 km breit. Die eine Grenze trennt Panama von Costa Rica und die andere Grenze von Kolumbien. Auf einer Seite wird es vom Atlantik und auf der anderen Seite vom Pazifik flankiert. Am 10. Dezember richten sich die Blicke der Schönstattfamilie weltweit mit der Messe auf dem Weg nach 2014 auf Panama – dieses kleine Land voller treuen und neu aufbrechenden Schönstattlebens.

 

Schönstatt in Panama

Zuerst einmal „Schönstatt in Panama“. Vor gut dreißig Jahren ist die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter bereits nach Panama gekommen – durch Pater Esteban Uriburu.

Im Mai dieses Jahres besuchten Pfr. Rómulo Aguilar und eine Gruppe von Pilgern aus Panamá Schönstatt. Es war die erste Wallfahrt aus Panamá zum Urheiligtum. Seit Ende der neunziger Jahre, als Pfr. Rómulo Pater Esteban Uriburu begegnete, der ihn nach Buenos Aires einlud, um die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter von innen her und aus dem gelebten Leben kennenzulernen, um sie dann in Panama zu verbreiten, hat dieser die Sendung hochgehalten und dafür gesorgt, dass die Pilgernde Gottesmutter zu den Menschen kommt. Mit großer Ergriffenheit übernahm er im Mai in Schönstatt die Fackel der Vorbereitung auf 2014.

Im Jahr 2010 entstanden in Panama zwei Gruppen der Schönstatt-Mütter, eine Familiengruppe und eine Gruppe der Schönstatt-Mädchenjugend. Am 18. Oktober dieses Jahres feierte die Schönstattfamilie von Panama die Eröffnung des Jahres der Heiligtumsströmung mit einem Gnadenereignis besonderer Art: Mit dem Liebesbündnis von insgesamt 42 Personen aus diesen Gruppen und aus der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter.

Ein Kanal, der die Ozeane verbindet

Ansonsten fällt einem bei Panama sicherlich zuerst „Panamakanal“ ein. Der Panamakanal ist heute eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt und nach seiner Rückgabe von den USA an Panama 1999 auch eine sehr wichtige Einnahmequelle für das Land. Seine Entstehungsgeschichte ist aber tragisch. Sie kostete insgesamt ungefähr 28.000 Menschen das Leben. Von Frankreich im Jahre 1881 begonnen, starben bis zur französischen Aufgabe des Projektes 22.000 Arbeiter, was 7,5 Menschenleben pro Tag bedeutete. Sie starben an Gelbfieber und Malaria – und schlussendlich am Nichtwissen der betreuenden Ärzte. Diese rieten den Arbeitern, die Bettpfosten in Wassereimer zu stellen. Diese wurden natürlich genau zur Brutstätte der Mücken, die dann die Krankheit brachten. Die Toten wurden zum Teil in Essigfässern zurück in die Heimat geschickt, damit an der Baustelle entlang nicht so viele Kreuze aufgestellt werden mussten.

Schlechte Planung, fehlerhafte geologische Untersuchungen, schlechte Organisation, finanzielle Probleme brachten die Baufirma zum Bankrott, so dass 1889 die Franzosen schließlich aus finanziellen und politischen Überlegungen die Arbeiten einstellten.

Frankreich verkaufte 1902 den Gesamtkomplex für 40 Millionen US-Dollar an die USA, die etwa 40 Prozent der bis dahin geleisteten praktischen Arbeiten verwenden konnten. Vor dem Weiterbau stand aber erst der Kampf gegen Gelbfieber und Malaria. Ganze Abteilungen von Militär und Matrosen begannen, die Mückenplage mit Petroleum zu bekämpfen. Sie besprühten die Häuser, legten Sümpfe und Tümpel trocken, und wenn sich nach Regengüssen neue bildeten, gossen sie sofort Petroleum darauf.

1905 waren in der Panama-Kanalzone das Gelbfieber und die Malaria nahezu ausgerottet und der eigentliche Kanalbau ging weiter. Während der Bauarbeiten von 1906 bis 1914 starben aber immer noch 5.609 Arbeiter an Unfällen und Krankheiten – immer noch etwa 1,9 Todesfälle, aber eben keine 7,5 Todesfälle pro Tag. Am 15. August 1914 wurde der Kanal vom ersten Schiff befahren. 100 Jahre Panamakanal werden also im selben Jahr gefeiert wie 100 Jahre Schönstatt!

Ein wenig zur Geschichte Panamas

Panama gehörte zunächst zu Spanien, von dem es sich 1821 abspaltete und zusammen mit Kolumbien, Ecuador und Venezuela sowie Teile von Peru und Guyana Großkolumbien bildete, das von 1819/23 bis 1830 existierte.

Mithilfe der USA wurde Panama unabhängig, doch die USA sicherten sich die Zone um den Panamakanal und die Einnahmen aus dem Kanalgeschäft und zahlten an Panama eine Pacht. 1999 erhielt Panama auch die Hoheitsrechte in der Kanalzone von den USA zurück.

Zwei Drittel (rund 60 %) der Panamaer sind Mestizen, also Mischlinge aus Indios und Europäern. Die zweitstärkste Gruppe bilden die Schwarzen und Mulatten mit ca. 15 %. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen, die jeweils die Hälfte aller Afropanamaer ausmachen. Sie stammen meist entweder von durch Spanier aus Afrika verschleppten Sklaven ab und sprechen daher spanisch, oder von Einwanderern von den westindischen Inseln, welche somit des kreolischen Englisch mächtig sind. Auf die Afropanamaer folgen mit 13 % die Kreolen. Die Indigenen haben einen Anteil von 8,3 % an der Bevölkerung. Sie wurden schon zu Beginn der spanischen Kolonialzeit fast ganz ausgerottet. Asiaten machen einen Anteil von rund 4 % an der Bevölkerung aus.

In Panama wird die uneingeschränkte Religionsfreiheit garantiert. Obwohl die Mehrzahl der Einwohner römisch-katholisch ist, gibt es eine Vielzahl von Kirchen, Tempeln und Synagogen mit täglichen Gottesdiensten. 86% der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 5% evangelisch, 2% jüdisch, 1% moslemisch, 6% geben Sonstiges an.

Die Heilige Messe im Bündnis mit und für Panama findet statt am 10. Dezember, also am Samstag vor dem 3. Adventsonntag und am Jahrestag der Krönung der Gottesmutter im Urheiligtum im Jahr 1939.


06.06.2011 – Peregrinación desde Panamá con el P. Rómulo

 

Fotos – 18 de octubre en Panamá

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