Belén 2023

Veröffentlicht am 2024-01-01 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Leben im Bündnis

123.333 Namen auf der Schriftrolle in der Grotte von Bethlehem

HEILIGES LAND, Maria Fischer •

„Und unser Herz ist heute Abend in Bethlehem, wo der Friedefürst weiterhin von der verlierenden Logik des Krieges zurückgewiesen wird, mit dem Gebrüll der Waffen, die ihn auch heute daran hindern, eine Herberge in der Welt zu finden (vgl. Lk 2,7)“, sagte Papst Franziskus am Heiligen Abend. Nicht nur unser Herz, dachte ich. Auch unsere Namen. Unsere Namen, die wir in der Adventszeit (oder sogar schon vorher) an die Mönche der Dormitio Abtei in Jerusalem geschickt haben, die diese Namen, wie schon seit vielen Jahren, auf eine Schriftrolle schreiben, die sie am Heiligen Abend zur Geburtsgrotte von Bethlehem bringen. An den Ort, an dem Jesus geboren wurde… „für mein Haus, für meine Stadt, für mein Volk, für die ganze Welt“, wie wir mit dem seligen Kardinal Eduardo Pironio gebetet haben. —

Wie immer haben wir auf schoenstatt.org die „Weihnachtskampagne“ der Benediktiner der Dormitio-Abtei verbreitet. Bei meinem Besuch in Argentinien, auf dem Weg zur Casa del Niño in Florencio Varela, habe Gabriela Sarquis davon erzählt. Was für eine Freude, als ich ein paar Tage vor Weihnachten erfuhr, dass sie es tatsächlich geschafft hatte, die Namen aller 300 Kinder der Casa del Niño aufzuschreiben und nach Jerusalem zu schicken. Diese 300 Kinder, die den Weihnachtsbaum für das Jesuskind so liebevoll vorbereitet haben, fanden sich am Heiligen Abend in Bethlehem wieder… und umringten das Kind wie die einfachen Hirten in dieser Heiligen Nacht… Mit ihnen sind dort mein kürzlich verstorbener Onkel, seine Witwe an ihrem ersten Weihnachten ohne ihn nach 60 Jahren, meine Geschwister, Nichten und Neffen, viele Freunde, die engagierten Mitarbeiter von schoenstatt.org, meine Kollegen (keiner von ihnen ist Christ, aber sie brauchen Christus…).

Am frühen Weihnachtsmorgen, dem 25. Dezember, fand ich einen Gruß aus dem Heiligen Land in meinem Posteingang. Und ohne viel Aufhebens teile ich ihn mit denjenigen, die ihre Namen und die ihrer Lieben geschickt haben, und noch mehr mit denjenigen, die es nicht getan haben und es vielleicht im Jahr 2024 tun möchten.

Belén

Liebe Teilnehmer unserer Weihnachtsaktion 2023,

in der Herberge war kein Platz für sie (vgl. Lk 2,7). „Aber Gott hat einen Platz für sie gefunden. […] Gott hat ihn gefunden, über die Hirten, die Engel, durch Maria. Das ist auch ein Hinweis für uns in diesem Jahr“, (Patriarch Pierbattista Kardinal Pizzaballa).

Auch wir sind in dieser Heiligen Nacht den Spuren der Engel und der Hirten gefolgt. Mit der großen Namensrolle in unseren Händen. Zu Fuß durch die dunkle Nacht, durch ein vom nahen Krieg niedergedrücktes Bethlehem. Stille Nacht. – Und wir haben einen Platz gefunden, für die Rolle mit Ihren und Euren Namen. Für Eure und unsere Gebete und Anliegen: Am Stern in der Grotte der Geburtskirche. Der Besuch beim Kind in der Krippe bewegt in diesem Jahr umso mehr.

Auf der Rolle stehen 123.333 Namen.

Darunter auch die Namen und namenlosen Stellvertreter für die Opfer des Krieges – Christen, Juden, Muslime, Menschen anderer Religionen. Mit ihnen und Ihnen/Euch standen wir an der Krippe. Danke für das Vertrauen, Danke für das Grenzen überschreitende Gebet!

Ganz herzlichen Dank auch für die Spenden, die uns erreicht haben! 193.938,44 Euro waren es am Ende. Wir werden sie für den Unterhalt unserer Internationalen Jugend- und Behinderten-Begegnungsstätte Beit Noah in Tabgha und für Partner-Organisationen im Raum Bethlehem einsetzen, damit Menschen am Rand der Gesellschaft in Tabgha immer wieder einen Platz finden für Erholung und Frieden.

Wir wünschen Ihnen/Euch und Ihren/Euren Familien und Lieben eine segensreiche Weihnachtszeit und Gottes guten Segen für ein hoffentlich friedliches neues Jahr 2024!

Ihre und Eure Mönche

in Tabgha und auf dem Zionsberg.

Wir werden im Oktober 2024 sehr gern die Einzelheiten der Weihnachtskampagne 2024 veröffentlichen.

Fotos von Heiligabend 2023

Belén

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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