Veröffentlicht am 2014-12-11 In Leben im Bündnis

So leben, dass andere sich die Frage stellen: Warum?

ROM, Martin Emge/mda. „So leben, dass andere sich die Frage stellen: Warum? Das Zeugnis. Der Weg des Zeugnisses, da gibt es nichts, was das ersetzen kann. Zeugnis in allem. Wir sind nicht die Erlöser von irgendjemandem. Wir sind Vermittler dessen, der uns alle erlöst hat. Und das können wir nur vermitteln, wenn wir in unserem Leben, in unserem Fleisch, in unserer Geschichte das Leben desjenigen annehmen, der Jesus genannt wird. Konkret, Zeugnis. Zeugnis“. Worte von Papst Franziskus bei der Jubiläums-Audienz der Schönstatt-Bewegung am 25. Oktober. Ein Wort, das der Jugend vor allem galt, ein Wort auch, das an Menschen aus der Schönstatt-Bewegung erinnert, die genauso leben, genauso gelebt haben. Menschen, die Papst Franziskus von Schönstatt überzeugt haben; denn seine Kenntnis von Schönstatt ist personal, ist die von Menschen, mit denen er gearbeitet hat und die ihn überzeugt haben. Menschen, die das Schönstatt der nächsten hundert Jahre mittragen.

Menschen wie Pater Franz Reinisch. Am 1.2.1903 in Feldkirch geboren, aufgewachsen in Bozen und Innsbruck, folgt Franz Reinisch dem Ruf Gottes, wird 1928 zum Priester geweiht und tritt der Gemeinschaft der Pallottiner bei. In der Zeit seines Noviziates in Untermerzbach bei Bamberg lernt er das Frankenland kennen und schätzen.

Später erhält er zunächst unterschiedliche Aufgaben in seiner Gemeinschaft und entdeckt schließlich P. Josef Kentenich und seine Schönstatt-Bewegung, die ihn tief geprägt hat.

Als Hitler an die Macht kommt, bekennt er Farbe und verweigert als einziger deutscher Priester aus Gewissensgründen den Fahneneid.

Kurz vor seiner Gefangennahme und auf dem Weg ins Gefängnis nach Berlin taucht er mehrfach in Bamberg auf. Deshalb wird er in dieser Region besonders verehrt.

Am 21.8.1042 wird er in Brandenburg enthauptet.

Im Mai 2013 wurde der Seligsprechungsprozess für ihn in Trier eröffnet.

Mit Pater Franz Reinisch in Kontakt zu kommen ist gefährlich.

Das war im Dritten Reich der Fall, weil er kein Blatt vor den Mund nahm und als Christ Farbe bekannte.

Und das gilt heute, in einer Zeit, in der es solche Typen braucht, die gegen Mitläufertum und Unverbindlichkeit unerschrocken ihren Weg gehen und der inneren Stimme folgen. Nicht radikal, rechts oder links, sondern radikal liebend und ganz an christlichen Werten orientiert. So ein prophetischer Protest kann den guten Ruf, vermeintliche Freunde und sogar den Kopf kosten.

Der Preis ist hoch, aber ein Leben in Freiheit und mit Charakter ist es wert. Deshalb sollte das Jugendzimmer auf Belmonte nach P. Franz Reinisch benannt werden.

Gesegnet und gesendet

Bei der Audienz der Schönstatt-Bewegung aus Anlass von 100 Jahren Liebesbündnis segnete Papst Franziskus ein Bild von Pater Franz Reinisch, das für das Reinisch-Zimmer bestimmt ist.

Das ist Segen und Sendung. Für jeden, der einmal in diesem Zimmer im Schönstattzentrum Belmonte reden, denken, diskutieren, lachen, träumen, beten, planen… wird.

„Ich denke, rede und handle nicht, was und weil es andere denken, reden, handeln,
sondern weil das  meine innere Überzeugung ist!“ Sagt Reinisch 1942.

Das ist Zeugnis. Und es ist gut, dass es im internationalen Schönstatt-Zentrum in Rom ein Reinisch-Zimmer gibt. Und es ist gut, dass Reinischs Zeugnis Menschen bewegt hat, anzufangen, ein solches Zimmer zu finanzieren.

-> Zum Reinisch-Zimmer auf Belmonte

1 Responses

  1. heidemarie.reich@arcor.de sagt:

    Liebe Schönstatt-Familie

    Wir waren dabei! Meine Freundin und ich. Wir haben dieses Bild über Dr. Peter Wolf in die Audienz-Halle bringen lassen. Wir sind stolz auf Pater Reinsch. Ein Mann des Gewissens!
    In der Diözese Bamberg haben wir ein Jugendhaus nach ihm benannt. Kommt und seht! Ja, mit ihm in Berührung zu kommen ist gefährlich. Heute Zeugnis geben,ist auch nicht immer leicht. Wir sind keine Mitläufer, sondern Fackelläufer. Ergriffen vom Geist der Liebe zum Herrn und zur dreimal wunderbaren Mutter, hilft uns auch Pater Reinisch in unserer Zeit, in einer nicht so frommen Umgebung Zeugnis abzulegen. Ich freue mich, dass mit dem Bild von Pater Reinisch eine Verbindung nach Belmonte hergestellt wurde.
    Eure Heidi Reich

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