Veröffentlicht am 2014-12-20 In Schönstatt im Herausgehen

Christus in der Mall

SÜDAFRIKA, Sarah-Leah Pimentel. Vor einem Jahr trafen sich einige Mitglieder der Schönstatt-Bewegung in Kapstadt und fragten sich: „Was können wir tun, um Christus wieder nach Weihnachten zurückzubringen? Es scheint, dass Weihnachten immer mehr aus Konsum und Materialismus besteht. Wie bringen wir die Botschaft der Engel von ‚Friede den Menschen, die guten Willens sind‘, zu den Menschen unserer Zeit?“

 

 

Dann kam jemand auf eine tolle Idee! Wenn in dieser Zeit des Jahres jedermann im Einkaufszentrum (Mall) ist, dann müssen wir Christus ins Einkaufszentrum bringen. So wurde die Idee geboren: Christus in der Mall.

Die Pilgernde Gottesmutter geht in die Mall

Am Sonntag, dem 14. Dezember, erhielt eine Gruppe von Schönstättern vom Mall-Management die Erlaubnis, zwei Tische für den ganzen Tag (kostenlos) aufzustellen. Auf einem Tisch war ein großes Bild der Pilgernden Gottesmutter und Platz zum Anzünden von Kerzen. Marienschwestern und Mitglieder der Schönstatt-Bewegung kamen nach und nach während des Tages, luden Käufer ein, einen Augenblick innezuhalten, um eine Kerze anzuzünden und für einen geliebten Menschen zu beten oder ein Gebetsanliegen in das Gebetbuch zu schreiben.

Drei von vier Marienschwestern wechselten sich den Tag über ab, kamen zum Einkaufszentrum und beteten in den Intentionen, für die die Kerzen brannten, und für die stillen Bitten der vielen Leute, die ihre Geschichten während des Tages mitgeteilt hatten.

Weihnachtskarten basteln

Am zweiten Tisch gab es auch aufgeregte Aktivität – das Basteln von Weihnachtskarten. Das Team lud Kinder ein, sich hinzusetzen und 3D-Weihnachtskarten anzufertigen, während ihre Eltern einkauften. Sie fanden heraus, dass es nicht nur Kindern gefällt, Karten herzustellen, und es war ein großer Spaß zuzusehen, wie die Erwachsenen Engel und Sterne und Kerzen ausschnitten, um ihre einzigartigen Weihnachtskarten anzufertigen.

Das zog auch die Aufmerksamkeit einiger Käufer an, die nicht nach Gebet Ausschau hielten, sich aber plötzlich erinnerten, dass sie Weihnachtskarten brauchten. Fast so schnell wie das Karten-Team eine Karte fertigstellte, fragte schon jemand und wollte sie kaufen! Das war auch ein Apostolat – die leuchtenden Farben der Karten wurden zu einem Instrument des Heiligen Geistes, um einen gestressten Käufer an einen geliebten Menschen zu erinnern, der gern eine Karte erhalten würde.

Leute erzählten ihre Geschichten

In sieben Stunden zogen die beiden  Schönstatt-Tische so viele Menschen und so viele Geschichten an – einen todkranken Mann, der darum kämpfte, die kurze Zeit zu akzeptieren, die ihm noch blieb. Einige Menschen hielten an um ihre Bitten aufzuschreiben und eine Kerze anzuzünden. Sie erklärten, sie seien abgefallene Katholiken und sagten, sie seien jahrelang nicht in der Kirche gewesen, aber sie erinnerten sich an gläubige Weihnachten, die sie als Kinder gefeiert haben. Ein brasilianischer Presbyter hielt an und bedankte sich für die Initiative, Menschen an den wahren Sinn von Weihnachten zu erinnern und versprach für das Team zu beten. Eine andere Frau sah das Bild der Pilgernden Gottesmutter und hielt zum Plaudern an, spürte Heimweh nach der Schönstatt-Bewegung, in der sie in Santa Fe, Argentinien, aufgewachsen war, bevor sie mit ihrem Mann nach Südafrika zog. Ein Nigerianer, der in einem der Geschäfte arbeitete, kam und fragte nach einer Bibel. Die Sicherheitskräfte, die den geschäftigen Hochbetrieb aus Abstand beobachtet hatten, fassten schließlich genug Mut zu kommen und fragten, was da los ist und schrieben auch ihre Bitten auf.

Neue Besucher im Heiligtum zu Weihnachten

Am Ende des Tages kehrten die Schönstätter, die ihren Tag im Einkaufszentrum verbracht hatten, nach Hause zurück mit Händen voller Kerzenwachs und Klebstoff. Aber sie waren zufrieden. Sie wussten, dass sie nicht nur Christus (und den wahren Sinn von Weihnachten) in das Einkaufszentrum gebracht hatten, sondern viele der Passanten eingeladen hatten, beim Heiligtum vorbeizukommen, wenn sie in diesem Jahr mit ihren Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt sind.

Ohne Zweifel werden Maria und Jesus an diesem Weihnachten viele neue Besucher im Heiligtum empfangen.

Original: Englisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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