Veröffentlicht am 2014-06-14 In Schönstatt im Herausgehen

Der Eheweg auf dem Katholikentag – Eindrücke und Überlegungen

DEUTSCHLAND, Maria Kiess/ Elfriede & Hans-Joachim Etzold. Es hat Kraft und Zeit gekostet; nass, müde und glücklich gemacht, und es hat sich gelohnt: So das Fazit der Schönstatt-Familien, die beim „Katholikentag“, dem traditionellen nationalen Treffen der deutschen Katholiken Ende Mai, den „Eheweg“ vorstellten. Der Eheweg – ein Stationenweg mit Impulsen für Ehepaare – ist entstanden in der Familienbewegung Ungarns und hat inzwischen an verschiedenen Orten und in verschiedenen inhaltlichen wie gestalterischen Nuancen einen Platz gefunden. Ein Angebot an Paare, ihre Ehe zu stärken und ihre persönliche Berufung zur Ehe und in der Ehe zu vertiefen. Die Idee des „Eheweges“ vereint das gemeinsame Gehen in freier Natur von Station zu Station mit Impulsen für ein Gespräch zu Zweit.

Und nun der Eheweg auf dem Katholikentag. Einen „Einkehrort“ sollten die Paare vorfinden, die als „Kirche im Kleinen“ die Keimzelle der Gesellschaft bilden und einen „Lernort des Glaubens“ für die nachfolgende Generation darstellen wollen.

Auf dem Universitätsgelände in Regensburg wurden in umfangreichen Vorbereitungsarbeiten und tatkräftigen Einsätzen vor Ort acht Stelen als Pilgerweg aufgebaut und in einem Pavillon die begleitenden Informationen schriftlich und im Gespräch angeboten. Daneben gab es jeden Tag zwei Führungen entlang des Weges mit den Stelen.

Das Interesse an der Thematik war groß, nicht nur bei Paaren jeglichen Alters, sondern auch bei Pastoralreferenten und Ehevorbereitungsteams.

Der Stand war gut besucht, denn die Lage war günstig, und die schwungvolle musikalische Gestaltung sorgte für Aufsehen. Ebenso hob sich die grafische Gestaltung mit den Vergrößerungen der Darstellungen der Hände auf den Stelen von den umliegenden Präsentationen ab.

Ein Mann wollte sich eigentlich nur mit einem Getränk stärken. Als er aber das Begleitheft kurz gesehen hatte, kaufte er es kurzerhand, denn: „nach meiner langen Phase mit Dienstreisen hat meine Ehe sehr gelitten.“ Auch seine Vorstellung, dass man in Schönstatt nur Rosenkranz beten würde, hat er differenziert.

Aufbau im strömenden Regen

Was man aber nicht planen konnte, war das Wetter, und so bekamen die Mitarbeiter am Mittwoch beim Aufbau der Stelen im strömenden Regen und auch am Donnerstag reichlich Wasser von oben. Dennoch war die Stimmung nicht getrübt, sondern alle waren froher Laune und machten das Beste aus der Situation. Der Pavillon hatte einen günstigen Platz in dem Areal. Zum einen war der Zugangsweg vor dem Pavillon gepflastert, was bei dem strömenden Regen ein unschätzbarer Vorteil war, zum anderen lag er unmittelbar vor dem Zugang zu den Universitätsgebäuden, also gleich als erstes sichtbar beim Heraustreten aus der Unterführung.

Offenheit und Interesse

Das Publikum bei den Führungen war gänzlich durchmischt, von Jung nach Alt und von hoch motiviert bis eher distanziert, zumindest dem äußeren Anschein nach. Es kamen Einzelpersonen und Paare. Die Frauen zeigten, wenn sie bis zum Schluss mitgingen, meistens ein sehr persönliches Interesse und stellten Rückfragen bzw. äußerten sich zur Darstellung der Symbole zustimmend und anerkennend.

Eine jüngere Dame war sehr interessiert, als sie von der Möglichkeit des mobilen Ehewegs erfuhr.

Aber auch ohne Führungen zeigten viele Leute großes Interesse an diesem Angebot für Paare, sich mit ihrer Ehe auseinanderzusetzen. Es waren dies insbesondere auch Pastoralreferenten oder Initiatoren von Ehevorbereitungskursen.

Bischof Hanke besuchte den Eheweg-Stand in der Pause zwischen zwei Umweltforen und brachte seine Gäste vom Collegium Orientale in Eichstätt mit: Den Umweltbeauftragten der Diözese, Archimandrit Andreas Thiermeier und den koptischen Bischof Damian aus Ägypten. Letzterer freute sich ganz besonders über den Kentenich-Spruch im Waffelröhrchen-Geschenk und meinte, dass der Spruch bestens auf ihn und den heutigen Tag passe, informierte sich ausführlich und kam später alleine nochmals zum Stand.

Bischof Hanke zeigte sich im Gespräch über die Aktivitäten der Eichstätter Familienbewegung bestens informiert und wies hin auf die vorzügliche Ehe- und Familienarbeit der österreichischen Schönstattfamilie mit der Familienzeitschrift FAB (Familie als Berufung), die mehrtätigen Ehevorbereitungsseminare und die Akademie für Ehe und Familie, was er ebenfalls in der Diözese bisher und weiter unterstütze.

Erfahrungen und Fragen

Die Schönstatt – Herkunft des Eheweges war nicht auf den ersten Blick erkennbar, eine Tatsache, die mit allen Vor- und Nachteilen noch reflektiert werden sollte.

Interaktive Angebote stellen eine größere Anziehungskraft dar als einfach Gesprächsangebote oder Flyer. Das Geschicklichkeitsspiel und die Ehepaarwippe, ebenso Kärtchen mit Fragen zum Ehepaarweg waren gute Anknüpfungspunkte.

Einige Male gab es auch Hilferufe in Form von Fragen nach professioneller Beratung. „Hier mussten wir weiter verweisen. Hätte man sich vielleicht im Vorfeld schon nach entsprechenden Ansprechpartnern umsehen sollen?“, so die Überlegung danach.

Die Führungen entlang der Stelen waren ein wirklicher Höhepunkt. Doch: „Noch besser ist es natürlich, das Ehepaar selbst auf den Weg zu schicken…“

„Weg der Ehepaare“ – das Original aus Ungarn –  im virtuellen Zelt der Bündniskultur, Feld „Familie“

Eheweg am Ort Schönstatt/Deutschland: www.eheweg.com

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