Veröffentlicht am 2013-11-03 In Schönstatt im Herausgehen

Umgehen mit Druck

DEUTSCHLAND, fma. Es ist ein Thema, das eigentlich schon lange dran war und doch immer wieder zu Gunsten anderer verschoben wurde: Umgehen mit Druck. Erfahrungen beim Jour Fixe für Führungskräfte in Deutschland wie in der Schweiz, Anfragen aus dem Kreis der Internationalen Kentenich-Akademie für Führungskräfte selbst wie bei Projekten einzelner Mitglieder machten dann deutlich: Umgang mit Druck ist dran. Und so dran, dass am Ende der Tagung der IKAF klar war: Umgang mit Druck ist auch das Thema des nächsten Jour Fixe für Führungskräfte am 16. November 2013 in Memhölz.

Insgesamt 26 Personen aus der Schweiz und ganz Deutschland trafen sich vom  11.-13. Oktober im Schönstattzentrum Memhölz, arbeits- und/oder staubedingt zog sich die Ankunft bis in den späten Abend und dann den frühen Morgen hin, doch, so Sabine und Martin Merdes, die angesichts des Endlos-Staus beschlossen hatten, abzubiegen und am anderen Morgen in aller Frühe zu fahren: „Das ist das Großartige an der IKAF, da guckt dich keiner schräg an, wenn du statt abends erst morgens erscheinst; und man ist auch gleich drin …“ Und trägt bei. Das Stichwort: „Die nächste Ausfahrt nehmen, wenn der Druck zu groß wird“, wurde an diesem Wochenende immer wieder zitiert.

Erfolg der Woche

Der bewährte Einstieg mit dem beruflichen oder privaten „Erfolg der Woche“ prägte das Klima von Anfang an. Belegen doch neueste Studien, dass uns das auf den Boden gefallene Stück Schokolade mehr schmerzt als die zwei geschenkten Tafeln … Hier also wie jedes Mal bei der IKAF die Kehrtwende: schon das Hören auf den Erfolg der anderen lässt eigene Erfolge ins Gedächtnis springen, die dort längst von irgendeinem Misserfolg überdeckt waren, und wenn man dann endlich an der Reihe ist, könnte man statt einem auch fünf oder sechs erzählen. Anschließend entsteht das Programm der folgenden beiden Tage aus geglückten Erfahrungen aus dem Berufsalltag und aus Fragen, die sich – mehr oder weniger – um das Thema Druck und Umgehen damit gruppieren. Und jeder weiß, dass man am Ende mit einer Reihe neuer Beispiele, Modelle und Anregungen aus geglückten Lebensvorgängen nach Hause geht und dass die eigenen und eine Reihe anderer Fragen miteinander geklärt und auf Prinzipien der Pädagogik Pater Kentenichs zurückgestrafft und damit vielfach anwendbar geworden sind.

Bleistiftmine oder Diamant

Die Referenten dieser Tagung, Pfr. Leonhard Erhard und Maria Fischer, gehen die Thematik von Druck grundsätzlich von seiner Entstehung und unterschiedlichen gesunden oder ungesunden Wirkung und praktisch von den Auswirkungen von zu viel oder auch zu wenig „zu tun“ an. Pfr. Erhard geht aus vom Perfektionsdruck, der sich zum Zwang entwickeln kann und der isoliert, weil es keine perfekten Menschen gibt. Entspannend: Ohne gesunden Druck verlieren wir Linie und Kraft. Befreiend: Wer Nebengeräusche ausblenden kann, ist eine Menge Druck los. Herausfordernd: Das Konkurrenzgebaren nicht nur in der Wirtschaft, das den Menschen allein und von allen Seiten angegriffen sich erleben lässt, ist nur durch Solidarität zu überwinden. Und zuletzt: Auch der Zwang zur Entspannung kann zum Druck werden, von dem man sich befreien darf. Hilfreich: Es darf mit Zuschuss von Gott gerechnet werden. Und: Der Druck entscheidet darüber, ob aus Kohlenstoff eine Bleistiftmine oder ein Diamant wird.

Die Predigt von Papst Franziskus zum barmherzigen Samariter öffnet Horizonte: Wen oder was lassen wir am Straßenrand liegen, weil wir es eilig haben, eine Pflicht sehen, einen Termin nicht versäumen wollen? Was machen wir voll und ganz perfekt und doch völlig falsch, wenn wir nicht mehr sehen, was wichtiger ist als alle Erwartungen, die andere und wir selber erfüllen zu müssen glauben?

Lichter-Rosenkranz in Verbundenheit mit Papst Franziskus und den Marienheiligtümern der Welt

An diesem Wochenende war in Rom der sogenannte „Marianische Tag“, eine der großen Feiern im Jahr des Glaubens. Am Abend des 12. Oktober waren 11 große Marienheiligtümer in Europa, Afrika, Asien und Amerika eingeladen, vernetzt mit dem römischen Marienheiligtum Divino  Amore den Rosenkranz zu beten zur Vorbereitung auf die Weihe aller Menschen dieser Welt an die Gottesmutter am Tag darauf. Die Teilnehmer der Tagung der Internationalen Kentenich-Akademie für Führungskräfte und ein Kurs des Schönstatt-Frauenbundes, der im Haus tagte und sich spontan anschloss, schalteten sich mit einem Lichter-Rosenkranz in diesen Weltgebetstag ein, während im Hintergrund die Liveübertragung aus den verschiedenen Heiligtümern lief: Lourdes, Tschenstochau, Banneux, Aparecida, Luján …  Manche, die anfangs nicht so recht etwas anfangen konnten mit dem Rosenkranz, ließen sich darauf ein und waren positiv überrascht, dass Rosenkranz so lebendig und persönlich werden kann, wenn man jedes Gegrüßet seist Du Maria einem konkreten Menschen widmet – und was das mit einem selbst macht, wenn man für den konkreten Mitarbeiter, den Vorgesetzten, den Kunden … eine Rose geschenkt und ein Licht entzündet hat, während alle anderen für ihn beteten…

Am Schluss des Lichter-Rosenkranzes erhielt die Internationale Auxiliar eine neue Plakette als Dank für ihren Besuch in der Schweiz im Frühjahr dieses Jahres … und ging am nächsten Morgen gleich weiter auf Pilgerreise nach Salach…

Der Jubiläumsschritt 2014

Am Sonntagmorgen – nur wenige Tage vor der Eröffnung des Jubiläumsjahres – stellen Melanie und Ulrich Grauert die Frage: Und was tut die IKAF zum Jubiläum? Ein wenig wird hin und her überlegt, und dann: Es wird Zeit! Das, was wir seit der Gründung der IKAF im Mai 2009 an Erfahrungen, an Beobachtungen gesammelt haben, das hat sich bewährt, das haben wir vielfach umgesetzt, das wird in Projekten wie dem Jour Fixe und in unserem Führungsalltag umgesetzt und angewandt. Die Testphase ist vorbei. Das Modell ist marktreif. Wir stellen das, was wir uns erarbeiten, allen zur Verfügung. Wie? Indem wir das, was wir aus geglückten Erfahrungen und der Beantwortung von Fragen herausarbeiten, festhalten und zugänglich machen. Und das wird dann gleich mit der letzten Karte an der Moderationswand ausprobiert: „Das Gespräch mit meiner Frau“. Es wird genauso gearbeitet, wie immer – nur mit der Zusage, es festzuhalten und demnächst zugänglich zu machen. Das Beste aus der IKAF für alle.

Zwei, die bei der Konferenz 2014 dabei waren, schauen sich an. Das war es, was wir damals mit den Vertretern aus 33 Ländern wollten. Das ist der Jubiläumsschritt: unseres für alle. Das Modell ist marktreif. Und kann und muss hinaus auf die Straße. 2014 und danach.

Die Freude, die auf dem Weg zum Heiligtum aufbricht, zeigt: Das ist der Jubiläumsschritt.

Jour Fixe zum Thema: Umgang mit Druck am 16.11.2013.

October 16, 2013 – IKAF Memhölz

2 Responses

  1. Pia und Peter Bosch sagt:

    Danke dafür wie wir mit Maria Fischers Text diese Tage wieder erfühlen dürfen – insbesondere den Rosenkranz. Dazu das Bild – hoch zum Heiligtum!

    Inzwischen bei der Ankunft der erste Blick. Genial!

  2. Sabine Merdes sagt:

    Vielen Dank, liebe Maria!

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