Veröffentlicht am 2013-11-30 In Schönstatt im Herausgehen

“Tocayo”: Wenn eine ganze Schönstattfamilie das Projekt CIEES2013 zum Herzensanliegen macht

COSTA RICA, mda. Es ist einer der bewegendsten Momente in den Tagen des CIEES 2013 (2. Iberoamerikanischer Kongress schönstättischer Unternehmer und Führungskräfte) in Costa Rica. In einer Pause zwischen den Vorträgen kommt einer der Teilnehmer aus Costa Rica und übergibt dem überraschten Peruaner, Schweizer, Argentinier, Spanier … eine mit seinem Namen unterschriebene Karte: „Ich habe für Dich gebetet“, neun Tage lang, ja, jeden Tag. Einfach für dich, für deine Firma, deine Arbeit, deine Familie … Am Ende des Kongresses hat jeder Teilnehmer ein oder zwei solcher Karten in der Hand, einen Kloß im Hals und eine Verbundenheit, die nicht mehr zerbrechen kann… Die gesamte Schönstattfamilie Costa Ricas und jeder einzelne von seiner Aufgabe aus – Anmeldung, Unterbringung in Familien oder Hotels, Logistik, Vor- und Nachprogramm… – hatte das Projekt, Gastgeber des zweiten Iberoamerikanischen Kongresses schönstättischer Unternehmer und Führungskräfte zu sein, zum Herzensanliegen gemacht. Costa Rica war CIEES2013. Und wenn eine gesamte Schönstattfamilie ein Projekt wie diesen Kongress zum Herzensanliegen macht, dann geschieht etwas …

Es fängt schon am Flughafen an. Mit einem Schild mit dem Logo des CIEES2013 und einem Lächeln erwartet ein Mann drei Teilnehmer des Kongresses kurz vor fünf Uhr morgens auf dem Flughafen, und wartet dort weiter auf all die anderen, die im Lauf des Tages noch anreisen. Währenddessen fahren die drei Ankömmlinge in dem Taxi, das vor dem Flughafen auf sie gewartet hat, zum Hotel, wo sie Stunden vor der üblichen Zeit einchecken können. Alles organisiert durch Mitglieder der Schönstattfamilie von Costa Rica, die je von ihrem Aufgabenbereich alles Mögliche und ein wenig mehr taten, damit jeder Kongressteilnehmer sich in ihrem Land willkommen und herzlich aufgenommen erlebte; aus der Ehre, Gastgeber zu sein, wurde Aufgabe, die in Diensthaltung und mit ansteckender Freude erfüllt wurde. Eine liebevoll verpackte kleine Schachtel mit Süßigkeiten auf dem Hotelzimmer, Begrüßung in der Hotel-Lobby an einem Tisch mit Bild der Gottesmutter von Schönstatt und weit ausgebreiteten Armen von Catalina und Richard („Endlich lernen wir uns auch persönlich kennen!“), ebenso spontane wie gut organisierte Einladungen zur Stadtbesichtigung und einer Fahrt zum Bewegungshaus – das alles lässt spüren, dass man nicht nur zu einem Kongress kommt, sondern mitten hinein ins lebendige Heiligtum einer engagierten und von diesem Projekt, das sie durchzuziehen hat, begeisterten Familie.

Spiegel des im Alltag gelebten Liebesbündnisses

Es ist offenkundig.

“Liebe Freunde, der Zweite Internationale Kongress CIEES hat uns Peruanern ein Lebensbeispiel gegeben durch die Schönstattfamilie von Costa Rica, die ein treuer Spiegel des im Alltag gelebten Liebesbündnisses war, ausgehend vom Herzensheiligtum. Danke Costa Rica, Werkzeug der Fortführung des CIEES“, schreibt Coco Arteta aus Peru, einige Tage nach der Rückkehr vom Kongress.

Christian Ketterer, aus Chile, sagt: “Danke, Familie von Costa Rica, dass wir diese gemeinschaftliche und gesegnete Erfahrung machen konnten.“ Für Melanie und Ulli Grauert aus der Schweiz war es „das Erleben eines anderen Schönstatt und die Erfahrung, mit Freunden, die wir noch nie vorher gesehen hatten, zusammen zu sein, und uns bei ihnen so zu fühlen,  als würden wir uns schon ewig kennen …“

“Für uns war es eine sehr schöne Erfahrung, Euch alle hier in Costa Rica zu haben. Wir wissen, dass es Momente echten Segens waren, die wir immer noch nachkosten und wohl nie vergessen werden“, so Marianella Coto, zusammen mit ihrem Mann Manuel Emilio Montero (einem der Redner beim Kongress) Leiter der Schönstattfamilie von Costa Rica.

In der Haltung frohen Dienens

“Sag mal, Rudi”, so Ulli Grauert spätabends am 11. November, als nach langem Feiern mit der Schönstattfamilie von Costa Rica im Bewegungshaus, mit heiliger Messe, Erneuerung der Eheversprechen, Wein und warmem Abendessen („und das alles, ohne dass wir angemeldet gewesen wären“), wie von Zauberhand Rudi Sauter mit seinem Auto auftaucht, um die Schweizer zum Hotel zurückzubringen; „Sag mal, Rudi, arbeitet ihr auch mal?“ Die Antwort kommt mit einem spitzbübischen Lächeln: „Ja, wenn nicht gerade Kongress ist, dann arbeiten wir.“  Da haben sie sich also Urlaub genommen, vor, während, nach dem Kongress. Es ist die durchgehende Erfahrung in diesen Tagen. Es fehlt an nichts und an niemandem; immer tauchen wie aus dem Nichts und genau dann, wenn nötig, Autos auf, Chauffeure, Mobiltelefone, Anrufe, Mahlzeiten, Getränke, Adapter, Messbücher, Bücher … und vor allem Umarmungen, Lächeln, Willkommensworte, Einladungen zu heiligen Messen, in Häuser, in Schwimmbecken, zum interessierten Austausch, zum „schönstättern“ – so das an einem Abend am Strand erfundene Wort für dieses Nicht-Aufhören-Können beim Reden über den Kongress, das Jubiläum, das Apostolat und was Schönstatt und Bindungen im Bündnis für jeden einzelnen bedeuten …

Und das alles nicht unter “Opfer”; man merkt einfach, dass die Freude an der Begegnung für die “Ticos” wie die “Ausländer” groß ist. „Nachdem wir über drei Tage zusammen verbracht haben, fehlen uns diese Freuden, die Kommentare und die Reden von Euch allen. Die Zusammenkünfte, die Arbeitsgruppen und die Momente familienhaften Zusammenseins waren außergewöhnlich. Wir haben eine Menge Erinnerungen festgehalten in den unzähligen Fotos und Videos des CIEES 2013“, schreibt Rudi Sauter an die Teilnehmer, denen er Links zu Texten und weiterem Material des Kongresses schickt.

Vermittler von Gnaden füreinander

Für die Teilnehmer, die schon am Donnerstagmorgen oder früher gekommen waren, hatte die Schönstattfamilie von Costa Rica eine Begegnung in Coronado, auf dem Landgut einer Schönstattfamilie in den Bergen nahe San José vorbereitet, natürlich mit einem kurzen Besuch im Bewegungshaus zuvor. Ein Programm gibt es nicht und braucht es nicht. Bei Fingerfood, Wein und einem vorzüglichen Asado gibt es Begegnungen, Wiedersehen nach Jahren oder nach bisherigem ausschließlichem Kennen per Mail … Es sind Momente voller Freude und Emotionen. „Das hätte ich nicht gedacht, dass wir uns ausgerechnet in Costa Rica wiedersehen würden“, sagt jemand. Argentinier und Schweizer, Spanier und Deutsche, Chilene und „Ticos“ reden, strahlen, beobachten, lachen, machen Witze und erneuern die Welt …

Die Begegnung gipfelt in einer heiligen Messe im Haus der Gastgeber, konzelebriert von den vier anwesenden Schönstatt-Patres, P. Guillermo Múzquiz, P. Rafael Fernández, P. José María García und P. Guillermo Carmona. Pater Carmona als Hauptzelebrant lädt alle ein, sich in einem großen Kreis um den Altar zu setzen, um diese heilige Messe „unter Freunden“ zu feiern; Jesus inmitten seiner Brüder und Schwestern, die eine bessere Welt gestalten möchten aus ihrer Berufung als Unternehmer und Führungskräfte. Ausgehend von den drei Wallfahrtsgnaden des Heiligtums weist er hin auf die Sakramentalität der Begegnung miteinander, auf die Sakramentalität jedes einzelnen vom Herzensheiligtum aus. Das Fest „Maria, Mittlerin der Gnaden“, das an diesem 8. November gefeiert wird, erinnere uns daran, sagt er, dass wir auch Vermittler von Gnaden füreinander sind. Und er lädt ein, nachzudenken, sich zu erinnern, zu danken:

Wer war und ist für mich Vermittler von Gnaden?

Für wen war und bin ich Vermittler von Gnaden?

Da wird es ganz still, und in manchen Augen blinkt es verdächtig …

Abschluss mit heiliger Messe der Schönstattfamilie – und am Meer

Es kann nicht anders sein: die Schlussmesse des Kongresses ist die Sonntagsmesse der Schönstattfamilie von San José im Bewegungshaus; eine Messe, die von den vier Schönstatt-Patres, die am Kongress teilgenommen haben, konzelebriert wird, eine Messe voller Familien, Kinder, Freuden und Begegnungen.

Danach geht es für alle, die noch Zeit haben, ans Meer, wo die Häuser einiger Schönstattfamilien sich öffnen, um alle aufzunehmen … für eine Zeit des Ausruhens, des Austauschens, und – wie auch anders – des Plänemachens und Träumens …

Kein Zufall, ganz sicher nicht, so sagen viele, dass der Altar für das zukünftige Heiligtum von Costa Rica gerade während der Tage des Kongresses im Land ankam.

Danke, Costa Rica

Danke, Costa Rica. Der Abschied ist geprägt von Dankbarkeit, Ergriffenheit, einer gewissen Wehmut … und einem “bis zum nächsten Mal”. Irgendwo, vielleicht am 18. Oktober 2014 beim Jubiläum, beim nächsten Kongress in Mexiko, oder hier … Dieser Kongress war ganz gewiss ein wichtiger Schritt, ein Meilenstein auf der Wallfahrt Schönstatts in der Gnade 2014 hinein ins zweite Jahrhundert seiner Existenz. Und dieses kleine Land Costa Rica hat sich einen Platz im Herzen vieler Schönstätter in aller Welt erobert.

“In Costa Rica nennen wir diejenigen, die genauso heißen wie wir, ‘Tocayo’, und so sind Sie jetzt auch meine ‘Tocaya’”, schreibt Mercedes Sanjuan an eine der Teilnehmerinnen.

Costa Rica, du bist “tocaya” für uns, die wir teilgenommen haben. Danke.

Video über die Schönstatt-Bewegung in Costa Rica

Artikel zum gleichen Thema:

 

Wie Schönstatt-Unternehmer und Führungskräfte Schönstatt leben – vorläufige Ergebnisse des CIEES 2013

Eine Vigil mit Luftballons – in Vorbereitung auf den Ibero-amerikanischen Unternehmer- und Führungskräftekongress CIEES2013

Video – Predigt von P. Guillermo Carmona

 

Offizielle Webseite mit Texten der Vorträge, Zusammenfassungen der Arbeitsgruppen und zusätzlichem Material:  CIEES2013: http://congresoempresarioscr.com

Videos der Predigten bei den Messen des Kongresses

08.11. Bischof Angel Sancasimiro,  Alajuela
09.11. P. José María García, Madrid, Spanien

Fotoalben

Vorkongress

8. November

9. November

Nach dem Kongress

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