Veröffentlicht am 2013-03-03 In Schönstatt im Herausgehen

María Luisa Erhardt und “Betania“: „Im Groll kann Gott nicht wirken“

SPANIEN, org. Am 23. Februar hat “Intereconoimía TV”, ein offener Privatsender, ein Interview mit Maria Luisa Erhardt ausgestrahlt. Sie gehört zum Schönstatt-Mütterbund in Spanien und ist Gründerin von „Betania“, einem Projekt, das in der Gesellschaft und Kirche Spaniens wachsende Resonanz findet – ein weiteres wirkungsvolles apostolisches Projekt aus der Kraft des Liebesbündnisses im Dienst an den Menschen, das aus dem echten Leben Antwort gibt auf ebenso echte wie leidvolle Situationen, mit denen Menschen konfrontiert sind… Im Video taucht für einen kurzen Moment das Hausheiligtum von Maria Luisa Erhardt auf – Bündniskultur vom Hausheiligtum aus! Wir veröffentlichen hier (in Übersetzung)  den Artikel von  Carmelo López Arias, der am 25. Februar im Internet-Portall “Religión en Libertad (Madrid, Spanien) erschienen ist.



religionenlibertad.com/ Carmelo López Arías. “Ich habe mich sehr jung von meinem Mann getrennt, da war ich 30 und drei Jahre waren vor mir, in denen ich mich ratlos angeschaut habe. Ich konnte ihm nicht die Schuld geben, denn ich hatte keine Macht über ihn.“ Mit außergewöhnlicher Gelassenheit erklärt Maria Luisa Erhardt in „Es ist nicht gut, dass Gott allein sei“ (Intereconomía TV) im Interview mit Gonzalo Altozano die Umstände ihres eigenen Falles, aus dem Jahre später, 2006, „Betanía“ entstanden ist.

Betanía: das ist eine katholische Organisation mit von der Diözese Madrid anerkannten Statuten (um nicht von einer konkreten Bewegung direkt abhängig zu sein), eine Organisation, die sich um Frauen kümmert, Frauen, die getrennt oder geschieden sind oder deren Ehen annulliert wurden; die Idee ist, zu heilen, was diese Prozesse verursachen: „In Betania wird zuerst zugehört, dann geliebt, und nach all dem legen wir es in den Herrn und seine Mutter und beten mit offenem Herzen. Jede Geschichte ist heilig, hier machen wir niemanden zum Schuldigen, erlauben uns kein Urteil, keine Vorurteile, keine Gerüchte und keine Kritik.“

Die zarten Zeiten der Mutter des Herrn

Betania, das ist ein wenig so wie das Hausheiligtum, das Maria Luisa nach ihrer Trennung zusammen mit ihren drei Kindern errichtet hat, denn „sie sind doch die unschuldigen Opfer“. Eins ihrer Kinder ist nach Jahren Priester geworden.

“Geführt und erzogen hat mich Gott, denn er hat mich gelehrt, mich selbst kennen zu lernen. Ich bat ihn, in mein Leben einzutreten und mir zu helfen, mich kennen zu lernen, um mich so selbst und meine Kinder erziehen zu können“, erzählt sie. Und fügt hinzu, welche Rolle Maria, die Mutter unseres Herrn, in ihrem Leben (und in Betania) spielt. Im Schönstatt-Heiligtum habe sie intensiv zu ihr gebetet, berichtet sie, und dabei seien in ihr zwei Worte wach geworden: „aufmerksam und verfügbar“. Das sei das Bild dieser Gruppe, die Betania trägt, denn „die Zeiten der Mutter des Herrn sind ganz zart und einfühlsam“, und so wollten sie die Frauen an- und aufnehmen, die kommen und einfach Verständnis suchen.

Es gehe darum, Wunden zu schließen, sagt sie, denn “im Groll wird Gottes Wirken verhindert”. Die Frauen, die zu der Gruppe stoßen, tun es mit einer einzigen Bedingung: „Das Herz öffnen, nicht zudecken, denn so erkennen wir unsere Grenzen und wie wir damit umgehen können. Da sind manchmal Leute, die haben vor lauter Leid nicht einmal mehr weinen können, und dann ist dieses erste Weinen nach so langer Zeit eine Entgiftung der Seele.“
Und neben dieser Entgiftung gibt es eine „Prämie“ und einen Dienst: „Wenn Gott eine Frau heilt, heilt er eine Mutter, und mit ihr Kinder, und mit ihnen eine Familie und damit eine ganze Gesellschaft“, erklärt Maria Luisa.

Link zum Video.

Video

Ein Ort zum Ausruhen

Und warum Betania? „Das ist der Ort, wo Jesus Christus hinging, um bei seinen Freunden auszuruhen: bei Lazarus, Martha und Maria. Da haben sie miteinander gegessen, getrunken und gelacht. Wir möchten im Herzen Jesu ausruhen und er möchte bei uns ausruhen. In Betania heilen wir von Gott aus. Ich bin in Gott geheilt“, bekennt sie.

Und fügt an: “In Betania arbeiten wir am Verzeihen, wir verzeihen uns selbst.” Mit zwei interessanten Überlegungen. Eine ist, dass „das Bemühen, perfekt zu sein, ein Problem von Stolz und Überheblichkeit ist, denn wir sind nicht vollkommen und Gott hat uns unvollkommen geschaffen.“ Und die andere nur scheinbar paradoxe Überlegung, dass „nur demütig sein kann, wer ein starkes Selbstbewusstsein hat. Wer seine Fähigkeiten nicht kennt, weiß auch nicht, was Gott von ihm will.“

Quelle: www.religionenlibertad.com. Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber
Link zum Originalbeitrag in Religión en Libertad

Übersetzung: mda, schoenstatt.org


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