Papa Francisco na Capelinha das Aparições no Santuário de Fátima | Pope Francis in the Chapel of the Apparitions at the Shrine of Fatima

 

Fotos: :copyright: Santuário de Fátima \ JMJ 2023

Veröffentlicht am 2023-08-06 In WJT Lissabon 2023

Unsere Liebe Frau in Eile

WJT LISBON 2023, Maria Fischer •

Er hat es wieder getan. Es hat das vorbereitete Manuskript weggelegt. Hat improvisiert. Franziskus sprach in Fatima frei aus dem Herzen und schuf eine neue Anrufung Mariens: Unsere Liebe Frau in Eile. Unsere Liebe Frau, die rennt. —

Peregrinos vendo o Papa / Pilgrims watching the PopePhoto: © Agencia Lusa

Peregrinos vendo o Papa / Pilger erwarten den Papst zu – Foto: © Agencia Lusa / WJT Lissabon 2023

„Für seine Spontanität ist Papst Franziskus bekannt – und bei seinen Mitarbeitern berüchtigt. Dass der Argentinier von einer vorbereiteten Predigt oder Ansprache abweicht, ist nicht außergewöhnlich. Doch nachdem Franziskus am Samstagvormittag seine Rede in Portugals berühmtem Marienwallfahrtsort Fatima beendet hatte, war die Aufregung unter den anwesenden Journalisten dennoch groß“, schreibt eine etwas irritierte deutsche Journalistin. „Der Grund: Die allgemein erwartete Friedensbotschaft blieb aus. Statt einer Ansprache und eines Gebets beschränkte sich Franziskus auf eine kurze Rede, in der er über Maria und über seinen Wunsch nach einer für alle Menschen offenen Kirche sprach.“

Der Heilige Geist ist stärker als die Erwartungen der Journalisten, und die Spontaneität von Franziskus stärker als ein vorbereiteter Text…

„Die Jungfrau, die eilig unterwegs ist. Jedes Mal, wenn es ein Problem gibt, jedes Mal, wenn wir sie anrufen, kommt sie nicht zu spät, sie kommt, sie eilt, „Unsere Liebe Frau in Eile“. Gefällt euch dies?“

Die Missionare der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Argentinien rufen sicherlich ja. Pater Esteban Uriburu hat die Pilgernde Gottesmutter schon so genannt. Und so erleben sie sie. Sie eilt; und die Missionare rennen ihr hinterher.

Möge sie uns zum Rennen bringen. Wir könnten eine ganze Menge „eiliger Marias“ brauchen.

Fatima

 

Liebe Schwestern und Brüder, guten Tag!

Danke, Bischof Ornelas, für Ihre Worte und danke an euch alle für die Anwesenheit und das Gebet. Wir haben den Rosenkranz gebetet, ein sehr schönes und lebendiges Gebet, weil es uns mit dem Leben von Jesus und von Maria in Berührung kommen lässt. Und wir haben die freudenreichen Geheimnisse betrachtet, welche uns daran erinnern, dass die Kirche nichts anderes als das Haus der Freude sein kann. Die kleine Kapelle, in der wir uns befinden, ist wie ein schönes Bild der Kirche: Sie ist einladend und hat keine Türen. Die Kirche hat keine Türen, damit alle eintreten können. Und auch hier können wir darauf bestehen, dass alle eintreten können, denn dies ist das Haus der Mutter, und eine Mutter hat immer ein offenes Herz für alle ihre Kinder, alle, alle, alle, ohne Ausgrenzung.

Und wir sind hier, unter dem mütterlichen Blick Mariens, wir sind hier als Kirche, Mutter Kirche. Und die Pilgerschaft ist ein marianischer Wesenszug, denn die erste, die nach der Verkündigung Jesu eine Pilgerreise unternahm, war Maria. Sobald sie hörte, dass ihre Cousine schwanger war, die Cousine war schon sehr alt, lief sie sofort los. Es ist eine etwas freie Übersetzung, aber im Evangelium heißt es, „sie eilte“, wir würden sagen, sie lief los, sie lief los mit jenem Eifer zu helfen, da zu sein.

Es gibt so viele Namen für Maria, aber einer, den wir, wenn wir darüber nachdenken, auch sagen können, ist dieser: Die Jungfrau, die eilig unterwegs ist. Jedes Mal, wenn es ein Problem gibt, jedes Mal, wenn wir sie anrufen, kommt sie nicht zu spät, sie kommt, sie eilt, „Unsere Liebe Frau in Eile“. Gefällt euch dies? Lasst es uns alle zusammen sagen: Unsere Liebe Frau in Eile. Sie beeilt sich, um uns nahe zu sein, sie beeilt sich, weil sie Mutter ist. „Apressada“, auf Portugiesisch sagt man: apressada – sagt mir Bischof Ornelas –, Unsere Liebe Frau apressada. Und so begleitet sie das Leben Jesu und versteckt sich nicht nach der Auferstehung, sie begleitet die Jünger und wartet auf den Heiligen Geist, und sie begleitet die Kirche, die nach Pfingsten zu wachsen beginnt. Unsere Liebe Frau in Eile und Unsere Liebe Frau, die begleitet, die immer begleitet. Sie ist niemals die Protagonistin! Die Willkommensgeste der Mutter Maria ist eine doppelte: Erst heißt sie willkommen und dann weist sie auf Jesus hin. In ihrem Leben tut Maria nichts anderes, als auf Jesus hinzuweisen. „Tut, was er euch sagt“, folgt Jesus.

Das sind die beiden Gesten Mariens, lasst uns gut darüber nachdenken: Sie heißt uns alle willkommen und weist auf Jesus hin, und das tut sie etwas eilig, apressada. Unsere Liebe Frau in Eile, die uns alle willkommen heißt und uns auf Jesus hinweist. Und jedes Mal, wenn wir hierher kommen, erinnern wir uns daran: Maria hat sich hier auf besondere Weise gezeigt, damit sich der Unglaube so vieler Herzen für Jesus öffnet, mit ihrer Gegenwart weist sie uns auf Jesus hin, sie weist uns immer auf Jesus hin. Und heute ist sie hier unter uns, sie ist immer unter uns, aber heute spüren wir sie viel näher. Maria in Eile.

Freunde, Jesus liebt uns so sehr, dass er sich mit uns identifiziert und uns bittet, mit ihm zusammenzuarbeiten. Und Maria zeigt uns dies, was Jesus von uns verlangt: durchs Leben zu gehen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Ich möchte, dass wir uns heute das Bild Mariens ansehen und jeder von uns darüber nachdenkt: Was sagt mir Maria als Mutter? Was zeigt sie mir mit dem Finger? Sie zeigt uns Jesus, manchmal zeigt sie auch eine Kleinigkeit in unserem Herzen, die nicht gut funktioniert, aber immer zeigt sie. Mutter, was zeigst du mir? Lasst uns einen kurzen Moment der Stille halten und ein jeder von uns soll in seinem Herzen sagen: „Mutter, was zeigst du mir gerade? Was gibt es in meinem Leben, das dich beunruhigt? Was gibt es in meinem Leben, das dich bewegt? Was gibt es in meinem Leben, das dich interessiert? Und du zeigst es.“ Und dort zeigt sie auf das Herz, damit Jesus komme, und so wie sie uns Jesus zeigt, zeigt sie Jesus das Herz eines jeden von uns.

Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns heute diese Gegenwart unserer Mutter Maria spüren, der Mutter, die immer sagen wird: „Tut, was Jesus euch sagt“. Sie zeigt uns Jesus. Aber auch die Mutter, die zu Jesus sagt: „Tu, was dieser von dir verlangt“. Dies ist Maria. Dies ist unsere Mutter, Unsere Liebe Frau in Eile, um uns nahe zu sein, dass sie uns alle segnen möge. Amen.

María apurada

Maria in Eile

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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