Veröffentlicht am 2014-05-23 In Franziskus - Botschaft

Man kann nicht evangelisieren ohne Dialog

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 20/2014

Lesen wir das Evangelium, jeden Tag etwas. So lernen wir das Wesentliche: Liebe und Barmherzigkeit.

Tweet vom 13.05.2014

In dem Augenblick, in dem wir den Heiligen Geist annehmen und in unserem Herzen wohnen lassen, beginnt er sofort, uns für seine Stimme empfänglich zu machen und unsere Gedanken, unsere Empfindungen und unseren Willen nach dem Herzen Gottes auszurichten. Gleichzeitig bringt er uns immer mehr dazu, den inneren Blick auf Jesus zu richten, als Vorbild für unser Handeln und dafür, wie wir uns zu Gott, dem Vater, und den Brüdern in Beziehung setzen sollen. Der Rat ist also die Gabe, mit der der Heilige Geist unser Gewissen befähigt, eine konkrete Entscheidung zu treffen in Gemeinschaft mit Gott, der Logik Jesu und seines Evangeliums folgend. Auf diese Weise lässt uns der Geist innerlich wachsen, lässt uns positiv wachsen, lässt uns in der Gemeinschaft wachsen und hilft uns, nicht dem Egoismus und der eigenen Sicht der Dinge preisgegeben zu werden. So hilft uns der Geist zu wachsen und auch in Gemeinschaft zu leben. Die wesentliche Voraussetzung, um diese Gabe zu bewahren, ist das Gebet. Wir kommen immer wieder auf dasselbe Thema zurück: das Gebet! Das Gebet ist so wichtig: beten mit den Gebeten, die wir alle als Kinder lernen, aber auch mit unseren Worten beten. Den Herrn bitten: »Herr, hilf mir, gib mir Rat, was soll ich jetzt tun?« Und durch das Gebet schaffen wir Raum, damit der Heilige Geist kommen und uns in jenem Augenblick helfen, uns Rat geben möge in Bezug auf das, was wir alle tun sollen. Das Gebet! Nie darf man das Gebet vergessen! Nie! Niemand, niemand merkt es, wenn wir im Bus, auf der Straße beten: Wir beten in der Stille des Herzens. Nutzen wir diese Augenblicke, um zu beten, zu beten, auf dass der Geist uns die Gabe des Rates schenken möge.

Generalaudienz, 7.5.2014

Im derzeitigen Wirtschaftssystem – und in der Mentalität, die dieses hervorbringt – ist das Wort »Solidarität« unbequem, ja fast schon lästig geworden. Im vergangenen Jahr habe ich euch gesagt, dass es fast schon wie ein Schimpfwort in dieser Welt klingt! Die Krise, die wir in diesen Jahren erleben und die tiefe Ursachen ethischer Art hat, hat diese »Allergie« gegen Worte wie Solidarität, gerechte Verteilung der Güter, Priorität der Arbeit noch verstärkt … Und der Grund ist, dass es nicht gelingt – oder dass man vielleicht gar nicht wirklich versucht – herauszufinden, wie diese ethischen Werte im Konkreten zu wirtschaftlichen Werten werden und somit in der Produktion, in der Arbeit, im Handel, ja auch im Finanzbereich eine tugendhafte Dynamik in Gang setzen können. Dabei ist es doch gerade das, was ihr zu tun versucht, indem ihr den theoretischen und praktischen Aspekt, den Gedanken und die vor Ort gemachte Erfahrung zusammenhaltet.

Das Gewissen des Unternehmers ist der grundlegende Ort, an dem diese Suche stattfindet. Ganz besonders der christliche Unternehmer ist gerufen, das Evangelium stets der Realität gegenüberzustellen, in der er arbeitet; und das Evangelium drängt ihn, an die erste Stelle die menschliche Person und das Gemeinwohl zu stellen, das Seine zu tun, damit es Arbeit gibt, würdevolle Arbeit. Natürlich kann man dieses »Unterfangen« nicht allein vollbringen; es muss in Zusammenarbeit mit anderen geschehen, die dieselbe ethische Grundlage haben, und indem man versucht, das Netz soweit wie möglich auszuweiten.

An die Stiftung Centesimus Annus-Pro Pontifice, 10.05.

In inniger Verbundenheit mit Gott und im Hören auf sein Wort legen wir langsam unsere persönliche Logik beiseite, die meistens von unserer Verschlossenheit, unseren Vorurteilen und von unserem Ehrgeiz bestimmt ist, und lernen vielmehr, den Herrn zu fragen: Was ist dein Wunsch? Was ist dein Wille? Was gefällt dir? Auf diese Weise reift in uns eine tiefe, quasi wesensgleiche Übereinstimmung im Heiligen Geist heran und wir erfahren, wie wahr die Worte Jesu sind, die im Evangelium nach Matthäus wiedergegeben sind: »Macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden« (Mt 10,19-20). Der Geist gibt uns Rat, aber wir müssen dem Geist Raum schenken, damit er uns Rat geben kann. Und Raum schenken bedeutet beten, beten, auf dass er komme und uns stets helfen möge. Wie alle anderen Gaben des Heiligen Geistes stellt auch der Rat außerdem einen Schatz für die ganze christliche Gemeinschaft dar. Der Herr spricht nicht nur im tiefsten Herzen zu uns. Ja, er spricht zu uns, aber nicht nur dort, sondern er spricht auch durch die Stimme und das Zeugnis der Brüder zu uns. Es ist wirklich ein großes Geschenk, gläubigen Männern und Frauen begegnen zu können, die uns vor allem in den schwierigsten und wichtigsten Übergängen in unserem Leben helfen, unser Herz zu erleuchten, um den Willen des Herrn zu erkennen!

Generalaudienz, 7.5.2014

Die christliche Gemeinschaft – die Pfarrei, die Diözese, die Vereinigungen – ist der Ort, aus dem die Unternehmer, die Fachleute, die Gewerkschafter, ihre Inspiration ziehen, um sich in ihrem Einsatz anspornen zu lassen und sich mit ihren Brüdern und Schwestern auszutauschen. Das ist unabdingbar, weil das Arbeitsumfeld manchmal steril, feindselig, unmenschlich sein kann. Die Krise stellt die Hoffnungen der Unternehmer auf eine schwere Probe; man darf jene nicht allein lassen, die sich in Schwierigkeiten befinden.

An die Stiftung Centesimus Annus-Pro Pontifice, 10.05.

Da sind die Gläubigen, die wegen der Verfolgung nach dem Tod des Stefanus zerstreut wurden. Sie wurden zerstreut mit dem Samen des Evangeliums, das sie in alle Gegenden trugen. Zu Beginn redeten sie nur zu den Juden. Dann begannen einige, die nach Antiochia geflohen waren, ganz selbstverständlich zu den Griechen zu reden. Und so öffneten sich allmählich die Türen zu den Griechen und den Heiden. Als die Nachricht nach Jerusalem kommt, schickten sie Barnabas nach Antiochia, um eine Inspektion vorzunehmen. Und alle waren dankbar, weil eine große Zahl dem Herrn zugeführt wurde. Diese Leute sagten nicht, gehen wir zuerst zu den Juden, dann zu den Griechen, zu den Heiden, und zu allen. Nein! Sie ließen sich vom Heiligen Geist führen! Sie waren dem Heiligen Geist gegenüber fügsam. Und dann führt eins zum anderen und endet damit, dass sie aller Welt die Türe öffnen: den Heiden, die nach ihrer Mentalität unrein waren, öffneten sie die Türen, allen. Manchmal drängt der Heilige Geist uns, starke Dinge zu tun: wie als er den Philippus anstieß, den Minister aus Äthiopien zu taufen oder als er Petrus anstieß, Cornelius zu taufen. Andere Male lenkt uns der Heilige Geist jedoch auf sanfte Weise, und da ist es dann eine Tugend, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen, ohne Widerstand zu leisten und in völligem Gehorsam. Auf diese Weise agiert der Heilige Geist in der heutigen Zeit in der Kirche und in unserem Leben. Nun könnte einer von euch einwenden, er habe ja noch nie den Heiligen Geist gesehen. Doch gib Acht, was in deinem Herzen, in dir, passiert. Sind das gute Dinge? Der Heilige Geist wird dich auf jeden Fall auf dem richtigen Weg leiten. Da braucht es aber Folgsamkeit! Es braucht eine Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist.

Santa Marta, 13.5.2014

Man kann nicht evangelisieren ohne ein Gespräch. Das geht nicht. Denn du musst davon ausgehen, wo die Person steht, die evangelisiert werden soll. Wie wichtig das doch ist! ‚Aber Pater, man verliert soviel Zeit mit so etwas, jeder hat doch seine Geschichte, kommt mit den und jenem, mit seinen Ideen…’ Man verliert Zeit.  Aber Gott hat noch mehr Zeit bei der Erschaffung der Welt verloren, und er hat sie gut gemacht! Gespräch also. Zeit verlieren mit dem anderen, denn Gott will, dass du diesen Menschen evangelisierst, dass du ihm die Botschaft Jesu bringst. So wie er ist, nicht so, wie er sein sollte – so, wie er jetzt ist… Denken wir an die drei Momente der Evangelisierung: die Fügsamkeit zu evangelisieren; das tun, was Gott gebietet, entsprechend dem Dialog mit den Menschen, und im Dialog geht man aus von dem, wo die jeweilige Person ist; und drittens, sich der Gnade anempfehlen. Die Gnade ist wichtiger als die ganze Bürokratie. Erinnern wir uns an die Worte des Kämmerers: ‚Was steht meiner Taufe noch im Weg?’ Wie oft führen wir uns in der Kirche auf wie eine Fabrik, die Hindernisse produziert, damit die Leute nicht zur Gnade kommen! Möge der Herr uns das verstehen lassen.“

Santa Marta, 8.5.

 

Woche für Woche: Papst Franziskus für die Pilger 2014

Evangelii Gaudium

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert