Veröffentlicht am 2014-06-13 In Schönstätter

Ein treuer Verbündeter Josef Englings: Lambert Maria Schroedter

Dr. Alicja Kostka. Wir haben uns im Ermland, der Heimat Josef Englings kennen gelernt. Mit Herrn Kanzler, damals wie heute Generaloberer des Instituts der Marienbrüder, kam Herr Lambert Schrödter (* 1.12. 1958 in Rastatt, + 11.6.2014 in Bonn) in die Heimat von Josef, um den 100. Geburtstag von Josef vorzubereiten, eine große Prosittenfahrt von Schönstatt zu planen (1998). Ein Marienbruder, der polnisch sprach – eine Seltenheit… – „Ob wir noch mal so einen erleben?“ – fragte eine Frau, als sie die Nachricht von seinem Heimgang am 11. Juni 2014 hörte. Er hat vor Jahren an der Warschauer Universität studiert und nach Wegen gesucht, die Sendung der Marienbrüder in Polen präsent zu machen. Dann führte sein Weg nach Prositten, wo er für die Sendung Josef Engling glühte und andere dafür entzündet hat.

Mission Ermland – Heimat Josef Englings

Mit seiner Unterstützung, auf die Initiative von Herrn Kanzler, wurden im Geburtsort Josefs seit dem Jahr 2000 jährlich Englingtreffen organisiert – offene Treffen für alle, die Josef Engling kennen lernen und erleben wollen. Herr Schrödter war dabei immer a special guest, ohne den diesen Treffen etwas gefehlt hätte: immer mit einem thematischem Impuls und neuer Motivation, weiterzumachen. Auch für die „Englingbriefe“ sowie für mehrere Prositten-Fahrten hat er sich eingesetzt, hat sie mitgestaltet und -geleitet. Gerne führte er die Vertreter der internationalen Schönstattfamilie durch das schöne Ermland. Gemeinsam entdeckten wir verschollene Spuren der Schönstattbewegung aus den dreißiger Jahren: den ersten Schönstattaltar in Gudnik, das Haus von Otto Bönki in Napraty, die ehemalige Niederlassung der Pallottiner und der Marienschwestern in Rössel, das rätselhafte MTA-Bild in einem Konvent und vieles mehr.

Er hat die Heimat Englings geliebt, fasziniert von der weiten Natur, den vielen Seen, der kreuzritterlichen Geschichte dieses Landes, sowie ihrer marianischen Prägung. Gleichzeitig entdeckte er Josef neu in seiner Heimat, und diesen Zugang wollte er anderen schenken. So ist Englings Heimat zu seiner geworden. Er knüpfte freundschaftliche Bande mit den Menschen dort und sie freuten sich, wenn er kam und fragten öfters nach ihm. Sein Name: Lambert, etwas exotisch fürs polnische Ohr klingend, gab die Einmaligkeit seiner Persönlichkeit wieder: sportlich-elegant mit zuvorkommend-sympathischer Art hat er die übliche Vorstellung vom „Brüder-Sein“ vollkommen revolutioniert. Er hatte einen festen Platz in vielen Herzen. Eine Teilnehmerin der Englingtreffen sagte vor ein paar Tagen: „Ich kann mir das Englingtreffen ohne Lambert nicht vorstellen!“.

Marien-Bruder: die männliche Ausprägung der Mariengestalt

Auch in unserer Familie hatte er einen festen Platz. Wahrhaftig ein Bruder. Marien-Bruder. Im Bild von Josef, im Engling-Elternhaus erlebte er Josef Engling als eine „männliche Ausprägung der Mariengestalt“. Und er war auch eine solche für uns. Lambert Maria.

Sein Einsatz für Josef ging parallel mit dem Einsatz für die Männerbewegung in Polen. Dank seiner unermüdlichen Mitwirkung entstand eine Gruppe der Mannesjugend in Bydgoszcz und dann die erste selbstständige Männerbewegung in Warschau, Jozefow. Per Skype beteiligte er sich an ihren Gruppentreffen und bereicherte sie mit Impulsen zur modernen Männerspiritualität. Monika Kosmowska, die Ehefrau von einem Mann aus dieser Gruppe sagte auf die Nachricht von seinem Heimgang: Er hat seine Sendung erfüllt – die Männerbewegung ist entstanden! Diese sah er mit Freude und Staunen als Frucht der Krönung, die er vor 25 Jahren in Swider, dem Zentrum der Schönstattbewegung in Polen in diesem Anliegen getätigt hat und vor zwei Jahren  dankbar erneuerte. Die MTA hat seinen Wunsch erfüllt.

Liebesbündnis mit Josef Engling

Vor einem Jahr, im Zusammenhang mit dem Heimgang von Herrn Hannappel, dem großen Engling-Apostel in Frankreich, schlossen wir das Liebesbündnis mit Josef. Am Grab von Paul M. Hannappel. Wir dankten für alles, was uns in der Sendung für Josef geschenkt wurde. Ein gemeinsamer Weg, auf dem wir den 2008 wiederaufgenommenen Prozess begleiten und etwas dazu beitragen durften durch die Verehrung Josefs in seiner Heimat. Josef hat uns verbunden.

Auch die „Englingweihe“ – das Angebot des eigenen Lebens für die Mission der Gottesmutter von Schönstatt von ihrem Heiligtum aus – blieb keine Abstraktion. Gerade in den Monaten vor und während seiner Krankheit wurde sie zu einer Realität, die immer mehr und tiefer, nicht ohne Ringen, von innen heraus bejaht wurde. Den ganzen Mai im Jubiläumsjahr 2014 verbrachte Lambert im Koma, nachdem sein Körper das transplantierte Knochenmark doch nicht aufgenommen hat. Ein lebendiger Kelch.

Dieser Bezug zu Mario Hiriart, dem Marienbruder aus Chile, war immer lebendig. Und Lambert wurde zum lebendigen Kelch, auf dieser letzten Strecke, eine lebendige Maiblume für die Königin. Sie war sicher bei ihm, als er für sie Ganz-DA war. Unser Weg geht weiter in der gemeinsamen Sendung in der Realität des Bündnisses für und mit Josef. Ein Schutzengel wurde Josef genannt durch seine Kameraden, so haben sie ihn erlebt.

Und einen Schutzengel haben wir nun in Lambert, im Bündnis mit Josef (manchmal habe ich die Namen der beiden verwechselt und Lambert „Josef“ genannt), jenseits, im himmlischen Schönstatt.

Alicja Kostka.


Auch von schoenstatt.org: Danke, Lambert Schrödter

Als Redaktion von schoenstatt.org trauern wir um Lambert M. Schrödter, der über Jahre hinweg ein eifriger und verantwortlicher Mitarbeiter gewesen ist und regelmäßig Artikel lieferte zu seinem Herzensanliegen – Josef Engling und seine Mission in Polen. Die redaktionelle Bearbeitung war manchmal richtige Arbeit, da Lambert Schrödter in seiner Begeisterung jede Einzelheit erzählte… aber eine Arbeit, die immer mit großer Freude getan wurde, da jedes Wort echt und von Leben erfüllt war.

Statt eines Nachrufes hier sein letzter Beitrag auf schoenstatt.org, ein Kommentar vom 22. September 2013 auf den Artikel zum Aufruf von Papst Franziskus zur Gebetsvigil für Syrien:

September 22, 2013, 4:28 pm – Lambert M. Schroedter
Ich habe die Gebetsnacht im Krankenhaus verbracht und meine derzeitige Behandlung aufgeopfert.
Dass sich dann eine politische Brücke zwischen den Großmächten und der Syrischen Regierung herstellen ließ, war für mich die Antwort des Himmels auf unser Gebet und Opfer.
Der Friede ist damit noch längst nicht erreicht, aber es sind erste hoffnungsvolle Schritte und ich freue mich, dass wir hier über das Netz der Heiligtümer weltweit mit dabei sind.

Das Requiem ist im Pilgerheim, Schönstatt, am Mittwoch, 18. Juni 2014 um 14.00 Uhr.
Im Anschluss an die Eucharistiefeier findet die Beerdigung auf dem Friedhof der Stadt Vallendar statt.

1 Responses

  1. Schwester Maria Clara sagt:

    Ich danke für alle dass Herr Lambert für mich gemachet haben, wenn ich im Boon war. Ich bete für er

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