Kikí y Guillermo Tagle

Veröffentlicht am 2024-02-20 In Leben im Bündnis

Kiki Quiroz und Guillermo Tagle, wie ich sie erlebt habe

Von Pfr. Hubert Vonlanthen, Bundespriester, aus Fribourg/Schweiz •

Die von Herzen kommende Würdigung der verstorbenen Kiki Quiroz durch die Redakteurin Frau Maria Fischer hat mich, Hubert Vonlanthen, Bundespriester und verantwortlicher Seelsorger für das Heiligtum in Fribourg, Schweiz, sehr berührt und veranlasst, zur «Feder» zu greifen. —

Ich danke Ihnen, Frau Fischer, ganz herzlich, dass Sie uns durch den Einblick in Ihre private Korrespondenz die außergewöhnliche Persönlichkeit von Kiki so lebendig und frisch vor Augen geführt haben.

Erste Begegnung mit Kiki und Guillermo

Kikí Quiroz und Guillermo Tagle, 2004

Kikí Quiroz und Guillermo Tagle, 2004

Meine persönliche Beziehung zum Ehepaar Quiroz-Tagle geht auf das Jahr 1998 zurück. Damals hatte ich das Glück, die ersten Bundesehepaare der Schönstatt-Bewegung Chiles auf einer Heiliglandfahrt zu begleiten und anschliessend in Chile eine fast zehnmonatige Sabbatzeit zu verbringen. Ermöglicht wurde dieser Aufenthalt durch die freundschaftliche Beziehung zu Pater Humberto Anwandter, seligen Angedenkens (erster in Fribourg geweihter Schönstattpater Chiles). Kiki und Guillermo waren natürlich dabei, denn sie gehörten zu den ersten Schönstattgruppen in Chile.

Die Gemeinschaft hat mich mit grosser Offenheit und freundschaftlichem Wohlwollen aufgenommen – auch während der ganzen Zeit meines Chileaufenthaltes. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich aus Fribourg stamme, der Stadt, die für die chilenischen Schönstattpatres der ersten Generation in der Zeit ihrer philosophisch-theologischen Ausbildung an der hiesigen Universität zur «zweiten Heimat» geworden ist. Ihre Anwesenheit und ihr Engagement waren auch der Auslöser zum Bau des Schönstatt-Heiligtums 1954 in unserer Stadt, dass sie von Anfang an in einer Brückenfunktion zum Heiligtum Bellavista in Santiago de Chile sahen.

Kiki öffnet mir die Türen zur Schönstattfamilie in Chile

Zu Beginn meiner Sabbatzeit in Santiago de Chile (Campanario!) überraschte mich Kiki eines Tages mit dem Vorschlag, einen Artikel über meinen Besuch und meine Aktivitäten in der Schönstatt-Zeitschrift «Vinculo» zu veröffentlichen. Natürlich im Zusammenhang mit der für die Chilenen wichtig gewordenen «puente historico Bellavista-Friburgo». Das hat mir die Türen und Herzen der chilenischen Schönstattfamilie geöffnet und mir viele unvergessliche Begegnungen und Erfahrungen geschenkt.

Das alles habe ich, wie gesagt, zu einem guten Teil Kiki zu verdanken, die seit unserer gemeinsamen Pilgerfahrt im Heiligland in mütterlich-fürsorglicher Weise um mich besorgt war. So ist mir die chilenische Schönstattfamilie sehr ans Herz gewachsen, und das Ziel, die Brücken zwischen den beiden Heiligtümern und den Lebensstrom, der von dort ausfließt, lebendig zu halten, wurde erreicht.

Ein besonders berührender Moment mit Kiki und Guillermo

Kikí y Guillermo Tagle, en 2004, en Schoenstatt

Kikí und Guillermo Tagle, 2004

Im Jahr 2002 war es mir wieder vergönnt, Chile zu besuchen. Es war für mich ein grosses Geschenk, nach dem schweren Autounfall von Kiki und Guillermo und ihrer wunderbaren Genesung bei ihnen zu Gast sein zu dürfen.

In meinem kleinen Reisetagebuch habe ich an diesem Abend folgendes notiert: «Der Besuch bei Kiki und Guillermo war sehr herzlich … Vor allem erfüllte mich eine tiefe innere Freude, weil Gott ihnen eine fast hundertprozentige Heilung geschenkt hat. Eine Heilung, die alle medizinischen Möglichkeiten übersteigt, wie der Arzt bestätigte. Sie wird sicher auch im Seligsprechungsprozess von Mario Hiriart eine wichtige Rolle spielen [es war der Wunsch der Familie Tagle, dass Mario H. in besonderer Weise angerufen wird, damit auf seine Fürsprache das Wunder der Heilung geschehe]. Am Ende unseres Treffens setzte sich Kiki ans Klavier und gab ein wunderbares kurzes Klavierkonzert als Dankeschön – mit den Händen, die operiert worden waren und von denen sie keine Hoffnung hatte, sie jemals wieder richtig zum Klavierspielen benutzen zu können!!!».

Noch heute kann ich die Emotionen, die mein Herz an diesem Abend bewegten, kaum fassen. Es gibt nur ein Wort dafür: Gnade.

Kiki ist ohne Zweifel ein lebendiges Zeugnis dafür, wie sehr das Leben aus dem Liebesbündnis, aus dem Heiligtum und aus der identitätsstiftenden göttlichen Berufung (das persönliche Ideal als innerer Leitstern) den «inneren, neuen Menschen» bis ins hohe Alter jung, strahlend und dynamisch erhält. Ich denke an den Satz einer 95-jährigen Ursulinenschwester in Fribourg, der so treffend auf unsere liebe, heimgegangene Kiki passt: «Wir gehen der ewigen Jugend entgegen».

Vergelt’s Gott dem himmlischen Vater, Vergelt’s Gott Jesus und unserer himmlischen Dreimal Wunderbaren Mutter, Vergelt’s Gott Mario Hiriart, Vergelt’s Gott Kiki – verbunden mit Guillermo – für euer segensreiches Wirken auf Erden und für eure Fürsprache vom Himmel aus.

Pfr. Hubert Vonlanthen, Bundespriester, Schmitten/Freiburg i. Ue. CH, am Liebesbündnistag, den 18. Februar 2024

Kikí und Guillermo Tagle

Kikí und Guillermo Tagle

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