COSTA RICA, María Fischer •
La Gritería wurde zum vierten Mal im Heiligtum von San José gefeiert, erzählt mir Pater José Luis Correa. La Gritería? Die Schreierei? „La Gritería ist ein nicaraguanisches katholisches Fest zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis Marias, das zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand. Dieser nationale religiöse Feiertag wird in allen nicaraguanischen Städten gefeiert (und an Orten, an denen die nicaraguanische Kolonie eine wichtige Rolle spielt, wie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten und Costa Rica)“, erfahre ich bei Wikipedia. Und in Costa Rica wird er seit vier Jahren auch im Schönstatt-Heiligtum in San José gefeiert; dieses Jahr mit mehr als 200 Menschen, darunter sehr viele Kinder. —
Aber „Schreierei“? Gerade heute während der Messe ermahnte uns der Priester, sehr jung und offen, die Gläubigen, dass in der Kirche zwar gesungen und applaudiert, aber nicht geschrien wird. Aber in Nicaragua und überall dort, wo es Nicaraguaner gibt, gingen am Abend des 7. Dezember, also in der Vigil des Festes der Unbefleckten Empfängnis, die Gläubigen und auch die Nicht-Gläubigen durch die Straßen und besuchten verschiedene Altäre, die zu Ehren der Jungfrau Maria errichtet wurden, in Tempeln und Privathäusern, mit Gebeten, Gesängen und Feuerwerk, während sie riefen: „Wer verursacht so viel Freude?“ und antworteten: „Die Unbefleckte Empfängnis!“
„Dies (La Gritería) ist das größte kulturelle und religiöse Symbol, mit dem sich die Nicaraguaner im Ausland identifizieren – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – auch wenn sie nicht der katholischen Kirche angehören. Ein einzigartiger Fall von Glauben, Gewissen, Tradition, Kultur und Patriotismus wird zu einem einzigartigen Volksbrauch: Das ist die Purisima (die Reinste) und ihre marianische Kultur“, sagt Bischof Silvio Fonseca Martínez, Erzdiözese Managua.
La Gritería im Heiligtum von San José
Mit großer Begeisterung versammelten sich nicaraguanische Kinder und Erwachsene am 7. Dezember in dem bereits weihnachtlich geschmückten Heiligtum „Familia de Esperanza“ in San José zur „Gritería“. Und es fehlten weder der Altar mit dem Bild von „La Purisima“ noch die Lieder, die Freude und die Hoffnung auf diejenige, die so viel Freude bereitet, fehlten nicht.
Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org
