Veröffentlicht am 2014-10-23 In Leben im Bündnis

Belmonte empfängt die ersten Jubiläumspilger

ROM, mda. Es ist gerade dämmerig geworden,  ein leichter Wind weht, vom Lärm der Straßen hört man nicht viel. Dafür aber Singen. Den spanischen Besuchern, die vom oberen Eingang her das weite Gelände von Belmonte besuchen, bietet sich ein unbeschreibliches Bild: „Unser aller Heiligtum“ strahlt. Es strahlt einfach im Glanz von Lichterketten und Bodenstrahlern. Und auf den Stufen des weiten Vorplatzes sitzen entspannte Pilger aus Brasilien und singen. „Das ist ja wie bei der Einweihung … Da waren wir dabei“, so Maria Paz Leiva, Madrid. „Und jetzt sind wir nach 10 Jahren wieder hier. Darauf haben wir uns schon lange gefreut.“ Und vergessen sind frühes Aufstehen, umgebuchte Flüge, Pilotenstreik, verlorenes Gepäck und kaputtes Navi im Mietwagen.

Es ist die erste Gruppe aus Brasilien, die an diesem Montag, 20. September, direkt von Schönstatt aus nach Rom gekommen ist und den Abend am Heiligtum auf Belmonte sichtlich genießt. Zwischen den Pilgern aus Brasilien stehen Priester und Marienschwestern, die am Ort wirken, italienische und deutsche Mitarbeiter, die in dieser Woche hier, bei unser aller Heiligtum, für die vielen Pilger, die erwartet werden, alles vorbereitet haben und mit großer Freude dabei sind.

Wem gehört Belmonte?

Das Gelände am Heiligtum ist so groß, dass es locker 5000 Menschen fassen könnte. Die Zelte, in denen eine schlichte interaktive Ausstellung aufgebaut worden ist sowie die auf der anderen Seite des Geländes, in denen die Gruppen sich austauschen, miteinander beten oder auch heilige Messe feiern können, nehmen nichts weg von dem Gefühl der Weite und Offenheit dieses Ortes, den Pater Kentenich dreimal besucht hat und auf dem das Geschenk, das die internationale Schönstattfamilie ihm zum 80. Geburtstag gemacht hat, jetzt mit dem Heiligtum und dem fast fertiggestellten Tagungshaus Gestalt annimmt. „Wem gehört eigentlich Belmonte?“, fragt ein Pilger aus Texas am Dienstag nach der heiligen Messe im Heiligtum. „Ihnen“, antwortet eine der Mitarbeiterinnen. Staunen in den Augen. Wieso mir? Ja, Ihnen. Und mir, und uns allen hier. Die internationale Schönstattfamilie hat es Pater Kentenich vor bald 50 Jahren versprochen, wir sind es, die dieses Versprechen endlich einlösen … Es gehört uns allen.

Pilger aus Texas, Puerto Rico, Portugal, Niederlande, Brasilien

Die Pilger aus Texas sind ebenfalls schon am Montag direkt aus Schönstatt in Rom angekommen und besuchen das Matri Ecclesiae-Heiligtum am Nachmittag um 15.00 Uhr. Erwartet worden waren sie um 17.00 Uhr, und so können die Verantwortlichen für die Sakristei beweisen, dass sie in 10 Minuten alles für die heilige Messe, die in Englisch und Spanisch gefeiert wird, richten können. In dieser Zeit erhält jeder Pilger als Geschenk eine mehrsprachige Broschüre mit sehr schönen Fotos und einem kurzen Text zur Sendung von Belmonte heute. Pater Jesus Ferras ist Hauptzelebrant und spricht in der Predigt über das Liebesbündnis, das es nun, nach den tiefen Erlebnissen in Schönstatt, für die Kirche wirksam zu machen gelte. Währenddessen baut ein eingespieltes Team einen provisorischen, liebevoll dekorierten Info-, Bücher- und Souvenirstand auf, bei dem auch Erfrischungen nicht fehlen. Die ersten an diesem Stand sind aber keine Texaner, sondern eine junge Frau aus Portugal, die beim Jubiläum in Schönstatt gewesen ist, und ein junger Mann aus den Niederlanden, der mit ihr gekommen ist, aber von Schönstatt nicht viel weiß.

Gib mir dein Gesicht

Sie schauen sich intensiv um, und begeistern sich besonders für das Bild der Gottesmutter von Schönstatt aus 4000 Gesichtern, das in drei mal vier Metern auf einer halbtransparenten Folie im Wind weht …

„Wenn man durch die Folie hindurch den Himmel sieht, dann ist das ein ganz besonderes Gefühl“, meint einer der Priester.

Und interessant: Auch wenn das Projekt „Gib mir dein Gesicht“ schon vor über einem Jahr beendet wurde, erinnern sich so viele beim Anblick der „Gottesmutter aus vielen Gesichtern“ wieder daran, suchen bekannte Gesichter und freuen sich, Fotoabzüge davon mitnehmen zu können, für sich selbst oder ihre Freunde und Familien.

Pasta, Pasta … und Bücher in mehreren Sprachen

Die Brasilianer, die nach den Texanern zum Heiligtum pilgern, sind die vom Abend zuvor. Wieder begleitet sie Pfr. Marcelo Cervi aus Brasilien, der für einige Wochen auf Belmonte mitarbeitet. Und auch wenn sich die Pilger am Tag zuvor schon mit Postkarten und anderen Souvenirs eingedeckt haben, strömen sie nochmals zum Stand, ebenso wie zuvor die Texaner – denn jetzt sind auch Bücher zu erwerben – großes Interesse finden die englischen, spanischen und portugiesischen Ausgaben der Vorträge von Pater Kentenich auf und zu Belmonte, dem von ihm so sehr ersehnten internationalen Schönstattzentrum im Herzen und Zentrum der Kirche.

Und dann sind da noch die Nudeln in der Form des Heiligtums vor dem Petersdom. „Der Pfr. Marcelo Cervi hat uns gesagt, wenn er zurückkommt nach Brasilien, will er von uns allen eingeladen werden und erwartet dann Petersdomnudeln“, sagt eine Frau und packt gleich drei Pakete ein.

Mit dem Segen von Papst Franziskus

Die Rosenkränze mit dem Kreuz von Papst Franziskus bringt eine kleine Delegation von Belmonte am Morgen des 22. Oktober zur Audienz auf dem Petersplatz. Sie sind überzeugt, dass der Segen des Heiligen Vaters für diese Rosenkränze alle Pilger erreichen wird, die in den nächsten Tagen nach Rom und Belmonte kommen.

An diesem Tag wird die große, helle Eingangshalle des Domus Pater Kentenich, in der bis zum Abend zuvor noch die Handwerker gearbeitet haben, eingerichtet für die Pilger – ein kleiner Vorgeschmack darauf, wie es hier einmal sein wird, wenn das Haus fertiggestellt ist.

Ein Ehepaar aus Córdoba, Argentinien, das am Nachmittag vorbeikommt, gehört zu den ersten Besuchern dort.

Und sie wollen in diesen Tagen auf jeden Fall nochmals wiederkommen.

Fotos

1 Responses

  1. Edeltraud Hemetzberger, Mütterbund sagt:

    So menschenleer wie auf diesen Bildern habe ich Belmonte nicht erlebt.
    Als unsere Pilgergruppe am Freitag, 24.10. dort hin kam, war Belmonte von den verschiedensten Nationalitäten bevölkert. Wir hatten eine sehr lebendige Führung durch die verschiedenen interessanten, seit der Einweihung des Heiligtums neu entstandenen Gebäude und Plätze.
    Das aus vielen Gesichtern zusammengestellte MTA-Bild wurde vom Wind bewegt. Ob der heilige Geist uns alle nach diesem Jubiläum auch so bewegt?

    ____
    Anm der Redaktion: das hier ist ja auch nicht der Bericht von der großen Pilgerbewegung am 23. und 24., sondern von den Tagen davor… Da die genannten Führungen vor allem von Mitarbeitern von schoenstatt.org gemacht wurden, kommt der Bericht davon erst demnächst.
    Fotos gibt es aber schon viele in den Fotoalben von sch.org, ebenso von der Audienz

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