Veröffentlicht am 2012-03-20 In Allgemein

Das Heiligtum der Schönstatt-Patres in Argentinien ist “volljährig”

ARGENTINIEN, Claudia Echenique. Sonntag, 26. Februar, ein Sonnentag nach einer Gewitternacht in Florencio Varela. Die üblichen Geräusche der mobilen Verkäufer und der Musik aus Paraguay sind im gesamten Viertel zu hören. Langsam rollen zahllose Autos und Busse auf dem Gelände der Schönstatt-Patres an. Sion del Padre füllt sich mit Menschen…

 

 

 

Es ist Festtag. Das Sion-des-Vaters-Heiligtum wird achtzehn. Zeit der Begegnung mit der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres, die ihre Jahrestagung beendet haben und Begegnung der Schönstattfamilie von Groß-Buenos Aires, die aus Escobar, San Isidro und Villa Ballester, aus Buenos Aires, Avellaneda, Lomas de Zamora, Florencio Varela und La Plata zusammenkommt.

Die Organisation des Festes hatte in diesem Jahr die Gemeinschaft von Villa Ballester übernommen; die eigens zusammengestellte Musikgruppe war stimmenmäßig und instrumental stark besetzt.

Beim Einzug sah man viele neue Gesichter. Voran gingen die acht Novizen, die jetzt ihre Studien in Chile fortsetzen, und dahinter die 24 Priester einer Jahr um Jahr wachsenden Gemeinschaft.

„Ein Jux der Gottesmutter“

Bei der Begrüßung meinte der neue Regionalobere, Pater Francisco Pistilli (Paraguayer), mit einem humorvollen Lächeln, die unüberhörbare Musik der Straßenkünstler aus Paraguay (die während der ganzen Messe eine Art Begleitmusik bildete) sei sicher ein Willkommensgruß für ihn. Er meinte auch, seine Wahl zum Regionaloberen sei schon ein „Jux“ der Gottesmutter.

Er dankte Pater Juan Pablo Catoggio für die 12 Jahre der Arbeit und des persönlichen Einsatzes in der Führung der Gemeinschaft und wünschte ihm Kraft für die neuen Aufgaben, die er nun übernimmt.

Dann stellte er Pater Bernardo Parra aus Chile vor, der ihm als Novizenmeister folgen wird, um die vier Novizen der Vater-Region zu begleiten: Juan Molina aus Buenos Aires und Carlos Sandoval, Santiago Yegros und Víctor Manuel González aus Asunción del Paraguay, die zusammen mit insgesamt 19 Novizen aus USA, Portugal, Brasilien und Chile inzwischen ihr Noviziat in Tuparenda, Paraguay, begonnen haben.

Das Vatersymbol fürs Urheiligtum, das in diesen Monaten durch Argentinien pilgert, hatte die Patres bei ihrer Tagung begleitet und hatte zusammen mit dem MTA-Bild einen Ehrenplatz vor dem Altar.

Der Kalender eines neuen Jahres

In seiner Predigt sagte Pater Francisco, in unsrem Alltag gebe es „vier Kalender“. Der erste habe zu tun mit dem Jahr, das zu Ende gehe und dem, das nun beginne. Darin schloss er ein, wofür die Gemeinschaft und die Familie zu danken habe: Die neuen Schritte in Blick auf das Urheiligtum, der neue Noviziatskurs in Nigeria (für die Gemeinschaft ist die Vater-Region der Schönstatt-Patres verantwortlich), die Versetzungen und neuen Aufgaben mehrerer Patres der Region.

Auch wollte er danken für die Kreuze dieser Zeit, besonders den Tod von Pater Jonathan Niehaus und die schwere Erkrankung von Pater José María García.

Insbesondere sei die Gemeinschaft am Nachmittag vor dem Fest vom plötzlichen Tod von Horacia dell’Oca, dem Vater von Pater Tommy, betroffen. Auch wenn sie alle noch sehr berührt seien von diesen Kreuzen, erlebten sie sich von der ganzen Familie begleitet und getragen. Darum sei es recht, Gott für die Gaben und Gnaden zu danken, aber auch für die Prüfungen, die er uns über den Weg schicke. Beides gelte es, im Liebesbündnis mit der Gottesmutter im Heiligtum zu durchleben.

Der Kalender der Fastenzeit

Der zweite Kalender sei die Fastenzeit. „Gott lädt uns ein, erneut die Arche zu besteigen und legt uns einen Plan vor. Verbunden in Christus lassen wir uns ein auf die Dynamik der neuen Zeit. Es ist die Zeit des vollen Liebesbündnisses, in der Gott sein Haus erbaut und uns einlädt, immer wieder dorthin zu kommen und unser Leben neu auf den Kalender Gottes zu setzen.“

Der Kalender des Lebens

Der dritte Kalender sei „der unseres Lebens, von dem wir möchten, dass er übereinstimmt mit dem Kalender Gottes. Wir Patres haben in dieser Jahrestagung unsere Pläne gemacht: Jahresplan, Bitten, Angebote, Projekte, Strategien, Akzente für das Jahr… Am Anfang machen wir einen Kalender und planen viele Aufgaben. Und mit so vielen Kalendern scheint es manchmal, als wollten wir den Kalender Gottes managen. Wir wollen, dass er unsere Bitten erhört und unsere Pläne sich zu eigen macht.

Aber Gott hat seinen eigenen Kalender und möchte diesen mit seinen Verbündeten leben. Was oft viel kostet, ist die „Synchronisation“ unserer Kalender mit dem Gottes. Denn wir haben nicht immer die gleichen Prioritäten, die gleichen Termine darin stehen. Der Kalender des Lebens ist ein ständiges Synchronisieren unserer Zeiten mit den Zeiten Gottes.

Der Kalender 2014

Der vierte Kalender, den Pater Francisco vorstellte, ist der Kalender der Schönstattfamilie, ist der Kalender des Jubiläums 2014, der Kalender der Heiligtumsströmung. Was bedeutet das Heiligtum in unserem Leben – das Filialheiligtum, das Hausheiligtum, das Herzensheiligtum?

„Oft gehen wir ins Heiligtum, wenn wir gerade ein kleines zeitliches Loch haben, haben oft nicht viel Zeit fürs Heiligtum. Und auch wenn es im Alltag manchmal so aussieht, als habe Gott auch keine Zeit für uns, wenn wir ins Heiligtum kommen, entdecken wir, dass Gott unendlich viel Zeit hat für uns. Und wir bleiben dort, zuerst einfach, um wieder Boden unter die Füße zu bekommen, um klar zu haben, wer wir sind, was wir tun und was wir wollen.

Zweitens hat Gott im Heiligtum Zeit, um uns an den Himmel zu erinnern, dafür zu sorgen, dass der Himmel ein wenig berührbar wird. Dass wir wieder einmal spüren, dass er in der Mitte all dessen ist, was wir in dieser Zeit ständigen Wechsels und ständigen Aufruhrs leben und erleben. Und vor allem hat Gott Zeit, die Seiten unseres Lebens zu ergänzen und zu vervollständigen. Das ist Bündnis.

Am Ende der Predigt bat er darum, „dass unser Leben Heiligtum wird, dass unsere Familie Heiligtum wird, dass unser Umgang mit denen, die uns umgeben, Heiligtumserfahrung wird. Und dass das Heiligtum der Ort ist, an den wir kommen, um uns neu mit Gott und der Gottesmutter zu synchronisieren.“

Austausch und Begegnung

Bei der Gabenbereitung wurde ein Blumenstrauß als Dank für 18 Jahre Heiligtum zum Altar getragen sowie ein Kelch, den Rosa Buccafussa, die Vorsitzende des Berufungskreises und Großmutter von Pater P. Andrés Rodríguez, gestiftet hatte. Dann trugen Olga und Diego Yegros, die Eltern von Santiago, im Namen der Eltern aller Postulanten Brot und Wein zum Altar.

An mehreren Stellen des Parks wurde die Kommunion ausgeteilt. Vor der Erneuerung des Liebesbündnisses und dem Schluss-Segen beteten zwei Postulanten ein Gebet für den Weg zum Priestertum, den sie nun beginnen würden.

Nach der Messe ist es schon Tradition, dass die Patres eine ganze lange Weile da bleiben, um die Anwesenden zu begrüßen. Für viele ist es die erste Begegnung im Jahr nach den langen Sommerferien und bevor die Schönstattarbeit wieder beginnt.

Einige der Patres sieht man hier das einzige Mal, da sie ihre pastoralen Aufgaben in Córdoba, Tucumán oder Paraguay erfüllen.

Das Mittagessen war im und beim Josef-Engling-Saal, da es warm genug war, um draußen zu essen. Das Fest schloss am Nachmittag mit Anbetung und Eucharistischem Segen.

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