Veröffentlicht am 2012-03-05 In Leben im Bündnis

Am Anfang steht der Weg zum Glück …

DEUTSCHLAND, Wolfgang Fella. Am Anfang steht der Weg zum Glück … so jedenfalls könnte man meinen, wenn man das bunte Faltblatt über die Vorträge sieht, die seit Ende Februar bis zur 50-Jahr-Feier der Würzburger Schönstattkapelle am 17. Juni auf der Marienhöhe angeboten werden. Als erster wird da Klaus Glas angekündigt, um „Wege zum Glück“ vorzustellen. So nämlich war der Eröffnungsvortrag überschrieben, zu dem die „Hausherrin“ Schwester Elke an einem Sonntagabend zahlreiche Interessierte auf der Marienhöhe begrüßen konnte.

 

Wie steht es mit dem Glück und wie werden wir glücklicher?

Zur ersten Frage konnte Klaus Glas anmerken, dass es wohl nicht so rosig zu sein scheint, da die Zahl der Unglücklichen in seinem Umfeld immerhin so groß ist, dass sie als Patienten ein halbes Jahr Wartezeit in Kauf nehmen müssten. Zur Frage, wie lange uns etwas glücklich macht und was uns glücklich macht, lieferte er empirische Antworten. Danach macht etwa der Kauf eines Flachbildschirms wohl nur maximal 3 Monate glücklich, ehe unser Glücksniveau wieder auf den ursprünglichen Level zurückfällt. Auch Geld scheint – so zumindest die Untersuchung unter Reichen und Armen – nicht wirklich glücklich zu machen. Nur 2 % ist demnach unser Glück vom Einkommen abhängig. Die Zuhörer erfahren, dass der Wissenschaftler Lyubomirsky davon ausgeht, dass unsere Persönlichkeit über unsere Gene bereits zu 50 % darüber entscheidet, ob wir eher glückliche oder unglückliche Menschen sind. Die äußeren Verhältnisse wie das Elternhaus, die finanzielle Absicherung usw. tragen lediglich zu 10 % als Glücks- oder Unglücksfaktoren bei. Und nur die verbleibenden 40 % können wir selbst über unser Verhalten beeinflussen. Weiter schlägt Klaus Glas dann einen Bogen vom Glücksfaktor persönlicher Genuss zu unseren Mitmenschen, die wir groß sehen sollen. Für die Ehepaare nennt er in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des täglichen Gesprächs, das mindestens eine Schulstunde betragen sollte.

Der „Flow“ als dritter Glücksfaktor

Dabei geht es darum, sich maximal zu fordern ohne zu überfordern und die eigene Arbeit als Berufung und nicht als Last zu sehen. Wichtig ist auch eine aktive Gestaltung der Freizeit, was ausgeprägten Fernseh- oder Computerkonsum deutlich ausschließt, da hier mit hoher Apathie-Quote zu rechnen ist. Zum Schluss steht schließlich die Dankbarkeit als vierter Glücksfaktor, der wesentlich auch auf Gott hin ausgerichtet ist. Wer dankbar ist, der empfindet mehr Freude, erlebt weniger negative Gefühle und fühlt sich letztlich mit Gott enger verbunden. Als praktischen Tipp hierzu stellt der Referent das Dankbarkeitstagebuch vor. Danke sagen konnten nach diesem Vortrag auch die vielen interessierten Zuhörer auf der Marienhöhe, die Schwester Elke anschließend noch an ein Glücksbuffet einladen konnte, bei dem man die Auftaktveranstaltung im Jubiläumsjahr gut ausklingen ließ. Den nächsten Vortrag in dieser Reihe hält der Mainzer Professor Dr. Hubertus Brantzen, der am 18. März (Beginn 17 Uhr) die Spurensuche als geistlichen Weg vorstellen wird.

Dreimal nachgefragt bei Klaus Glas

1) Herr Glas, Sie als Experte des Glücks oder Therapeut gegen das Unglück – wie glücklich sind Sie momentan auf der Skala von eins bis sieben (sehr glücklich)?
Schnelle Antwort: sechs

2) Wagen Sie eine Prognose, wie glücklich der Durchschnitts-Schönstätter ist?
Ebenfalls ohne viel Zögern: fünf

3) Während Sie im Privatleben von überwiegend glücklichen Menschen umgeben sind, geht es im Beruf ja mächtig um das Unglück. Wie schafft man da den nötigen Ausgleich? Ich mache schon sehr lange Musik. Wir treffen uns zu Dritt und spielen englische und amerikanische Popmusik – vor allem für uns selbst – und weniger für einen der seltenen Auftritte. Popmusik macht glücklich…

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