Veröffentlicht am 2011-07-11 In Leben im Bündnis

Findet das Schönstatt-Heiligtum – aber wie?

Kikito VázquezPARAGUAY, Kikito Vázquez. Vor ein paar Jahren haben wir als Familie einmal richtig in Tourismus gemacht. Wir fuhren nach Brasilien, nach Salvador de Bahia. Traumhafte weiße Strände, endloses türkisfarbenes Meer und wir mit dem Wunsch, alles, aber auch alles zu sehen, was es zu sehen gibt. Wer weiß, vielleicht finden wir Binnenländer Spuren von Yemanyá, der Königin des Meeres …

 

 

 

Es war nicht zur Hochsaison, und so gab es auch den einen oder anderen Regentag. Doch wir hatten ja noch nicht alles gesehen. Also ging es mit einem Reisebus auf Fahrt, Richtung Norden, und immer mit dem Blick auf das Meer tief unter uns erfreuten wir uns an der wechselvollen Landschaft. Die Fahrt endete an einem weit entfernten Strand, und während das Wetter sich zusehends besserte, kam schließlich sogar die Sonne heraus. Und nach ausgiebigem Genuss dieses Strandes nahmen wir den nächsten Bus zurück. Der fuhr nun allerdings auf einer anderen Strecke, nicht mehr entlang der Küste, sondern durch Wohngebiete in der wunderschönen Hügellandschaft. Wir verloren im Hand – oder besser Busumdrehen komplett die Orientierung. Wir wussten nur noch, es geht zurück nach Bahia. Es war ein herrlicher Nachmittag mit immer hellerer Sonne. Der Bus fuhr hin und her und bediente die einzelnen Siedlungen und da, plötzlich, von einer Anhöhe aus, sehen wir im Sonnenlicht – okay, Sie ahnen es schon – ein Schönstatt-Heiligtum! Da stand es, unser Kapellchen, eine Entdeckung, hatte ich doch nie und nimmer hier damit gerechnet! Wir näherten uns, und ich träumte schon davon, dass der Bus hier halten und wir der Gottesmutter dort einen Besuch abstatten würden. Doch überraschenderweise nahm unser guter Bus eine andere Kurve und fuhr auf eine erhöhte Brückenkreuzung zu, von wo wir das Heiligtum noch besser sehen konnten, doch dann ging es in entgegengesetzter Richtung weiter … zurück nach Bahia.

Kein Glück

Wir kamen zum Hotel, ich fing an, nach dem Heiligtum zu fragen, doch niemand hatte eine Ahnung. Ich wollte nicht nach Asunción zurückkehren, ohne dieses Heiligtum der Gottesmutter zu besuchen! Ein erster Besuch in einem Heiligtum ist schließlich immer ein ganz besonderes Erlebnis! Ich besorgte mir ein Telefonbuch, doch nichts von einem Heiligtum; also rief ich an den verschiedensten Stellen an – Generalvikariat, Pfarrhäuser … Doch ich hatte kein Glück.

Und so kam ich zurück nach Hause, ging an meinen PC, Startseite schoenstatt.org, und siehe da: Da war sie, die Aufstellung aller Heiligtümer der Welt, mit Fotos und Anfahrtsbeschreibung. Auch das von Salvador de Bahia. Ich hatte zu Hause die ganze Welt unter meinen Fingern…

Das und viele andere Dinge hat in den vergangenen Jahren Sr. Maria Kornelia Fischer mit Beharrlichkeit und Ausdauer und einem großartigen Team geschaffen.

Und wir werden aus der Asche uns erheben

Diese Internetseite, die in fünf Sprachen verfasst ist, möchte „Schönstatt unterstützen in seinem gesunden Wachsen und davon erzählen, wie die Gottesmutter vom Urheiligtum und allen Heiligtümern, Bildstöcken und Hausheiligtümern aus ihre Gnaden über unsere apostolischen Projekte strömen lässt und über all unsere Initiativen zum Aufbau einer menschlicheren, gerechteren, verbundeneren, solidarischeren Welt, einer Welt, die mehr eine Welt Gottes und darum mehr eine Welt der Menschen ist, geprägt von einer Bündniskultur, die nur aus Herzen wachsen kann, die vom Bündnis geformt sind … dieser Welt, die wir ersehnen und die wir schon bauen, wenn wir singen und von ganzem Herzen glauben:

Und wir werden aus der Asche uns erheben
und wir pflanzen eine Blume in der Öde…
Ja, wir reden von der Liebe, wo der Hass herrscht
und eines Tages, eines Tages versetzen wir die Berge…
Denn wir bauen Frieden, wo noch Krieg ist,
und die Häuser füllen sich mit heller Freude.
Und wir nennen jeden Menschen unsern Bruder
und dann wird aus dieser Menschheit
eine Familie…“

 

Übersetzung: Marissa Ludos Hermann, Buenos Aires, Argentinien


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