Veröffentlicht am 2011-07-11 In Leben im Bündnis

Benedikt, Priester und Pontifex – seit 60 Jahren Brückenbauer

ROM, P. Guillermo Mario Cassone. Am 29. Juni konnte ich dabei sein, als der Heilige Vater im Petersdom sein sechzigjähriges Priesterweihejubiläum feierte. Es war eine erhebende Heilige Messe, von den mehrstimmigen Liedern über die feierlichen Riten bis zur Präsenz so vieler Menschen aus zahlreichen Ländern und Kulturen, dem festlichen Klima und vor allem der zeugnishaften Predigt, in der er in der ersten Person von seiner Berufung sprach und dabei in aller Schlichtheit und Wärme einen Blick in sein Herz gewährte. Es hat mich tief bewegt.

 

 

So habe ich  diese Woche viel nachgedacht über Person und Charisma unseres Heiligen Vaters und mir scheint, wenn ich ihn „Brückenbauer“ nenne – lateinisch Pontifex -, dann ist das in etwa eine Konstante seines persönlichen Stils.

Glaube und Vernunft

Schaut man auf seine Dokumente, Predigten, Vorträge, Enzykliken und Ansprachen, so fällt einem das Anliegen auf, Glaube und Vernunft zu verbinden und beider Rolle bei der  Suche nach der Wahrheit über den Menschen, dem religiösen Sinn seines Lebens und der Geschichte, der Vorrangstellung Gottes für einen wahren und befreienden Humanismus zu betonen.

In seinen Gesten, Audienzen, Reisen und Interviews hingegen zeigt sich die Vorrangstellung der Liebe, die Menschen, Kulturen, Denk- und Gebetsformen durch einen ehrlichen, respektvollen Dialog zu verbinden weiß.

Im Blick auf sein Zugehen auf einzelne Menschen, Gruppen und Mengen erlebt man immer wieder die gleiche Haltung bescheidener Dienstbarkeit und Aufnahme in seinem klaren, ehrfürchtigen Blick und seiner Fähigkeit zum aufmerksamen, mitfühlenden Zuhören, was eine Verbundenheit  nüchterner Herzlichkeit schafft.

Die Schönheit der Liturgie

Wer an den Heiligen Messen, Wortgottesdiensten oder dem Göttlichen Offizium mit ihm teilnimmt,  entdeckt einen Mann tiefer, nüchterner, strenger Frömmigkeit verbunden mit Freude an der Schönheit der Liturgie. Hier übt er als Brückenbauer zwischen Himmel und Erde den bedeutsamsten Teil seines priesterlichen und bischöflichen Dienstes aus.

Danken wir Gott, der in dieser Zeit der Kirche und der Geschichte der Menschheit uns diesen großen Gottesmann, Hirten, Zeugen und Meister geschenkt hat. Beten wir für ihn und seinen Dienst an der Einheit der Kirche und der Evangelisierung der Menschheit in ihrem Durst nach Gott und nach Hoffnung.

P. Guillermo Mario Cassone, Argentinien, wirkt in Italien und ist römischer Korrespondent der Internationalen Webseite schoenstatt.org

Übersetzung: Cristina Dietl, La Plata, Argentinien

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