Veröffentlicht am 2014-08-15 In Franziskus - Initiativen und Gesten

Ein einfacher Blumenstrauß

VATIKAN, AICA/mda. Es ist schon eine Tradition bei Papst Franziskus vor dem Aufbruch zu einer Reise. Am Mittwochmorgen kam er in die Päpstliche Basilika Santa Maria Maggiore, „sein“ Heiligtum, um der Salus Populi Romani seine Wallfahrt nach Korea anzuvertrauen. Der Heilige Vater blieb etwa 20 Minuten in stillem Gebet vor dem altehrwürdigen Marienbild und schenkte Maria einen einfachen Blumenstrauß.

Papst Franziskus ist am 13. August zu seiner Apostolischen Reise nach Korea aufgebrochen, unter anderem zur Teilnahme am VI. Jugendtag Asiens.

Apostolischer Besuch in Korea

Am Mittwochabend dieser Woche begann die dritte internationale Reise von Papst Franziskus, die erste nach Asien. Noch bis zum 18. August trifft Franziskus sich mit Jugendlichen, Bischöfen, behinderten Menschen, Politikern, religiösen Gemeinschaften, Leitern des Laienapostolates und religiösen Führern. Eine der zentralen Feiern ist die Seligsprechung von  Paul Yun Ji-Chung und 123 Märtyrer-Gefährten.

Papst Franziskus brach am Abend von Fiumicino auf nach Seoul auf, wo er am Donnerstagmorgen um 10.30 Uhr Ortszeit ankam.

Sein Programm ist dicht. Nach einer privaten Heiligen Messe in der Apostolischen Nuntiatur war am Nachmittag der offizielle Empfang in Seoul mit dem Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten der Republik Süd-Korea. Anschließend sprach Franziskus vor Politikern: „Es ist meine Hoffnung, dass die koreanische Demokratie weiter gestärkt wird und dass diese Nation beweist, auch in der Globalisierung der Solidarität führend zu sein, die heute so notwendig ist.“ Eine Botschaft, die um die Welt ging. Ein Anliegen, das Franziskus immer und immer wieder nennt. Manche nennen das „wortwiederholend“, als ginge es um einen Aufsatz im Grundkurs Deutsch. Wer sich auskennt, weiß, dass nur so Strömungen entstehen. Anschließend begegnete er den Bischöfen Koreas. Und wieder: Solidarität, Kirche der Armen für die Armen. Die Solidarität mit den Armen muss als ein wesentliches Element des christlichen Lebens gesehen werden … Das apostolische Ideal einer „Kirche der Armen und für die Armen“ kam in den ersten christlichen Gemeinden eures Landes deutlich zum Ausdruck. Ich bete, dass dieses Ideal den Pilgerweg der Kirche in Korea in ihrem Blick auf die Zukunft weiterhin prägen möge.“

Am heutigen Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel ging es im Zug statt wie geplant im Hubschrauber nach Daejon. Im World Cup Stadion erwarten ihn 50.000 Menschen, die von ihm hören: „Mögen sie die Verlockung eines Materialismus, der echte geistige und kulturelle Werte erstickt, und den Geist des uneingeschränkten Wettbewerbs, der Egoismus und Unfrieden erzeugt, bekämpfen. Mögen sie auch unmenschliche Wirtschaftsmodelle, die neue Formen von Armut schaffen und Arbeiter an den Rand drängen, sowie die Kultur des Todes verwerfen, die das Bild Gottes, des Gottes des Lebens, entstellt und die Würde jedes Menschen – ob Mann, Frau oder Kind – verletzt.“ Beim Angelus betet er für die Opfer des Fährunglücks. Am Nachmittag das große Treffen mit der Jugend am Heiligtum von Solmoe. „Jesus fordert euch auf, euch zu erheben, ganz wach und aufmerksam zu sein und die Dinge im Leben zu sehen, die wirklich von Bedeutung sind. Mehr noch: Er bittet euch, hinauszugehen auf die Straßen und Gassen dieser Welt und an die Türen der Herzen anderer zu klopfen mit der Einladung, ihn in ihrem Leben willkommen zu heißen.“ – Bitte Ruhe – wir beten!“ Das war der eindringlichste Moment beim asiatischen Jugendtreffen, das ansonsten ausgesprochen festlich und ausgelassen verlief. Der Papst bat die 6.000 jungen Leute aus über zwanzig Ländern Asiens um ein Gebet für die friedliche Vereinigung von Nord- und Südkorea. „Gibt es etwa zwei Koreas?“, hatte er zuvor auf Fragen aus dem Auditorium gesagt. „Nein, es gibt nur ein einziges. Aber es ist geteilt, die Familie ist geteilt, und das bedeutet einen Schmerz.“
Am Schluss des Tages die große Überraschung für die Jesuiten der Universität Seoul: Papst Franziskus besucht sie. „Wir wussten nicht, was und wie wir das vorbereiten sollten“, sagt einer von ihnen. Und dann: „Es war so einfach, so herzlich, so schlicht…“

Am Samstag, 16. August, trifft sich Franziskus mit  Vertretern der Religionsgemeinschaften im Trainingszentrum „Schule der Liebe“ in Kkottongnae und später mit  Vertretern des Laien-Apostolats im „Zentrum der Spiritualität“ in Kkottongnae.
Am Sonntag, 17. August, ist ein Treffen mit den Bischöfen des Landes, und am Nachmittag der Abschlussgottesdienst des VI. Asiatischen Jugendtages. Am Montag ist nach einem Treffen mit Religionsführern eine heilige Messe um Frieden und Versöhnung in der Kathedrale von Myeong-dong.  Gegen 12.00 Uhr Ortszeit ist der Abflug zurück nach Rom geplant.

Gibt es Schönstatt in Korea?

Auch wenn gegenwärtig kein konkreter Kontakt besteht, ist sicher: die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt ist in Korea und sie wirkt. Aus Santa Maria, Brasilien, ist bekannt, dass dort mehrere Bilder der Pilgernden Gottesmutter unterwegs sind. Eine junge Frau aus Mexiko hat dort längere Zeit mit der Pilgernden Gottesmutter gearbeitet. Es ist auch bekannt, dass Prälat Wissing auf seinen Reisen nach Korea immer viele MTA-Bilder im Gepäck hatte. Und die englische Fassung von schoenstatt.org wurde gerade am 14. August zuletzt von Korea aus besucht – mit nicht ganz 100 Besuchen insgesamt in den letzten beiden Jahren.

Betet für mich

Papst Franziskus hat die Katholiken in aller Welt gebeten, für seine Reise nach Korea zu beten, und für den ganzen asiatischen Kontinent – so seine Botschaft über Twitter am 13. August.

Für Papst Franziskus erfüllt sich mit der Reise nach Korea ein Traum; seit seinem Eintritt bei den Jesuiten wollte er Missionar im Fernen Osten werden, in Asien, wie so viele heilige Priester der von Ignatius gegründeten Gesellschaft Jesu. Seine geschwächte Lunge hinderte ihn daran. Gott hatte etwas anderes mit ihm vor…

Alle Ansprachen, Fotos, Videos der Reise nach Korea

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