Veröffentlicht am 2013-09-13 In Franziskus - Initiativen und Gesten

Der Einsatz geht weiter: Machen wir weiter mit dem Gebet und mit Werken des Friedens!

org.Der Einsatz geht weiter: Machen wir weiter mit dem Gebet und mit Werken des Friedens! Ich fordere euch auf, weiterhin dafür zu beten, dass die Gewalt und die Zerstörung in Syrien sofort aufhören und mit neuem Eifer für eine gerechte Lösung des brudermörderischen Konflikts gearbeitet werde!“ – „Die Suche nach dem Frieden ist langwierig und erfordert Geduld und Ausdauer!“ Mit einem neuen, eindringlichen Appell in dem Moment, in dem rund um die Welt in den Sonntagsmessen und darüber hinaus weiter für den Frieden in Syrien, dem Nahen Osten und der ganzen Welt gebetet wurde, betonte Franziskus am Sonntag vor dem Angelus vor Tausenden von Menschen aus aller Welt, dass „das Wort Jesu uns mitten im Leben trifft: Es gibt einen tieferen Krieg, den wir kämpfen müssen, wir alle! Es handelt sich um die starke und mutige Entscheidung, dem Bösen und dessen Verführungen zu entsagen und das Gute zu wählen, in der Bereitschaft, persönlich dafür zu bezahlen: Darin besteht die Nachfolge Christi, die Annahme des eigenen Kreuzes … Dieser Krieg gegen das Böse setzt unter anderem eine Absage an den damit verbundenen Bruderhass und die Lügen voraus; ein Nein zur Gewalt in all ihren Formen; ein Nein zur Verbreitung von Waffen und deren illegalem Handel; es gibt so viel! Es gibt so viel! Und immer bleibt folgender Zweifel: Beruht dieser Krieg hier, dieser Krieg dort – denn überall herrschen Kriege – tatsächlich auf einem Problem, oder handelt es sich um einen wirtschaftlichen Krieg, der dem Verkauf dieser Waffen im illegalen Handel dient? Diese Feinde müssen mit vereinten Kräften und konsequent bekämpft werden, ohne anderen Interessen zu folgen als denen des Friedens und des Gemeinwohls.“ Der Einsatz geht weiter, nach dieser längsten Vigilnacht eines Papstes am 7. September auf dem Petersplatz, nach dieser Gebetskette, in die sich wie Perlen eines Rosenkranzes Kathedralen, Pfarrkirchen, Kapellen, Schönstatt-Heiligtümer und Bildstöcke rund um die Welt eingereiht haben, in allerletzter Minute auch das Urheiligtum. Der Einsatz geht weiter, während sich am Montag die Berge zu versetzen begannen und das politische Szenarium mit jeder Stunde, jedem Tag sich zaghaft wandelte hin zu einer Lösung, die Stunden zuvor noch außer jeder menschlich vorstellbaren Reichweite lag. Dass ein großes deutsches Nachrichtenportal diese Entwicklung illustrierte mit einem Foto vom US-amerikanischen Fox News-Gebäude mit dem Liveticker: „100.000 Menschen füllen den Petersplatz“ illustriert, sagt viel …


Nach dem Angelus am Sonntag, dem 8. September, sagte Franziskus in einem bewegenden Aufruf an alle Menschen guten Willens: „Ich möchte allen danken, die sich auf verschiedene Weise der Fasten- und Gebetswache von gestern Abend angeschlossen haben. Ich danke den vielen Menschen, die das Opfer ihrer Leiden eingebracht haben. Ich danke den Vertretern des öffentlichen Lebens wie auch den Mitgliedern anderer christlicher Gemeinschaften oder anderer Religionen, Männern und Frauen guten Willens, die aus diesem Anlass Momente des Gebetes, des Fastens und des Nachdenkens gehalten haben.

Doch der Einsatz geht weiter: Fahren wir fort mit dem Gebet und mit Werken des Friedens! Ich fordere euch auf, weiterhin dafür zu beten, dass die Gewalt und die Zerstörung in Syrien sofort aufhören und mit neuem Eifer für eine gerechte Lösung des brudermörderischen Konflikts gearbeitet werde. Lasst uns auch für die anderen Länder des Nahen Ostens beten, besonders für den Libanon, dass er zu der ersehnten Stabilität finde und weiterhin ein Vorbild des Zusammenlebens sei; für den Irak, dass die sektiererische Gewalt der Versöhnung Platz mache; und für den Friedensprozess zwischen Israeliten und Palästinensern, dass er entschieden und mutig voranschreite. Und beten wir für Ägypten, dass alle Ägypter – Muslime und Christen – sich bemühen, gemeinsam die Gesellschaft aufzubauen zum Wohl der gesamten Bevölkerung.

Die Suche nach dem Frieden ist langwierig und erfordert Geduld und Ausdauer! Fahren wir fort mit dem Gebet!“

Ein zaghafter Lichtstrahl

Es ist zuerst nicht mehr als ein winziger zaghafter Lichtstrahl, so winzig klein wie die Hunderte von Mini-Lichtern, die die Menschen am Abend des 7. September in der Münsterbasilika in Bonn, Deutschland, vor dem großen Kreuz abstellten, nachdem Katholiken, Protestanten und Orthodoxe dort stundenlang in Verbundenheit mit den Hunderttausend auf dem Petersplatz und den Millionen in aller Welt gebetet hatten. Ein Ultimatum des Außenministers der USA, kurz danach als „rhetorische Floskel“ zurückgenommen, in dem er sagt, ein Militärschlag könne vermieden werden, wenn Syrien binnen einer Woche seine Chemiewaffen unter internationaler Kontrolle vernichtet; in einer unerwarteten Kehrtwendung geht noch vor dem Rückpfiff der Kreml auf dieses Ultimatum ein und ruft seinen Verbündeten Assad auf, die chemischen Waffen zu vernichten, um einen Militärschlag zu verhindern; und der Außenminister Syriens, Walid Muallen, erklärt Syrien seine Bereitschaft zur Kooperation nach dem Vorschlag Russlands zur Kontrolle und Zerstörung seiner chemischen Waffen… Was immer den Katholiken Kerry zu seiner Aussage bewogen hat …

… es klingen in den Herzen von Hunderttausenden, die am Samstag und Sonntag sich die Knie durchgebetet haben, die Worte von Franziskus aus dieser bewegenden, dieser heiligen Nacht vor dem Fest Maria Geburt:

Ist es möglich, den Weg des Friedens einzuschlagen? Können wir aus dieser Spirale des Schmerzes und des Todes aussteigen? Können wir wieder lernen, mit unseren Schritten die Wege des Friedens zu verfolgen? Indem ich unter dem mütterlichen Blick des „Salus populi romani“, der Königin des Friedens, die Hilfe Gottes anrufe, will ich antworten: Ja, es ist für alle möglich! Heute Abend möchte ich, dass wir von allen Enden der Erde aus rufen: Ja, es ist möglich für alle! Mehr noch: Ich möchte, dass jeder von uns – vom Kleinsten bis zum Größten, bis hin zu denen, die berufen sind, die Nationen zu regieren – antwortet: Ja, wir wollen es!

Ja, wir wollen es: Nächtliche Vigil im Heiligtum von Madrid

Sie waren die ersten: Im Heiligtum von Madrid, Serrano, begann der Tag für den Frieden um Mitternacht am 7. September 2013. Auf Initiative einiger Männer, die die spanische religiöse Tradition der Nachtwachen aufgriffen, war im Heiligtum der Schönstatt-Patres in Madrid nächtliche Anbetung von 0.00 Uhr früh an bis zur Morgenmesse um halb acht Uhr. Abends war im Heiligtum in Madrid (Serrano) wie auch in Pozuelo Anbetung in Einklang mit Franziskus und den 100.000 Menschen auf dem Petersplatz.

Ja, wir wollen es: Mendoza, Argentinien

“Im Blick auf die letzte Nachricht von schoenstatt.org vom solidarischen Bündnis und der Bitte des Papstes um einen Tag des Fastens und Betens: Auch hier in Mendoza haben wir mitgemacht, mit eucharistischer Anbetung im Heiligtum „Nazareth des Vaters, Land der Einheit“ in La Puntilla“, so Iris Ricciardi, Missionarin der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Mendoza. „Wir waren von sieben Uhr morgens bis halb eins in der Nacht dort, abwechselnd. Die letzten waren Jugendliche der Schönstatt-Jugend, begleitet von einigen Ehepaaren. Heute am Sonntag haben wir in der Heiligen Messe weiter für den Frieden gebetet als Antwort auf das Anliegen des Heiligen Vaters Franziskus, für den wir auch sehr gebetet haben.“

Ja, wir wollen es: Uruguay

“Die Gemeinschaft von Nueva Helvecia und alle aus Montevideo haben sich angeschlossen”, so Maria del Rosario de Armas Pasó. „Wir waren gerade in einer Arbeitstagung mit Pater Pistilli auf der Suche nach dem Motto der Bewegung, und haben dabei eine Zeit des Gebetes für den Frieden gehalten.“

Ja, wir wollen es: Lima, Peru

Von neun Uhr morgens am 7. September 2013 an kamen verschiedene Gruppen der Schönstatt-Bewegung zum Heiligtum in La Molina, Lima. Es war weltweiter Tag des Gebetes und Fastens für den Frieden, besonders in Syrien und all den Orten der Welt, wo menschliches Nichtverstehen Gewalt und Krieg verursacht. Nun ist ja bekannt, dass die Gottesmutter in Schönstatt immer auf liebenswürdige Einzelheiten achtet. Im Heiligtum in La Molina ist kein Allerheiligstes im Tabernakel, da es keinen Priester dort gibt und keine feste Gemeinschaft am Ort. Es wurden verschiedene Priester angesprochen, die immer mithelfen, dass bei Vigilien das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt werden kann, doch leider mussten diesmal alle in ihren Pfarreien sein, und darum würde das Gebet um den Frieden ohne die Präsenz Christi im Altarsakrament sein müssen.

Und nun stelle man sich die Freude und Überraschung aller vor, als wirklich unmittelbar vor Beginn der Diözesanleiter Daniel Chavez mit der Custodia kommt, in der Leib und Blut Christi wahrhaft und wirklich gegenwärtig waren. Pfarrer Paul, einer der Schönstatt-Diözesanpriester, hatte das in letzter Minute möglich gemacht.

Schnell wurde alles geändert, was vorbereitet war, und bewegte Stimmen sangen die tiefen, innigen Sakraments- und Anbetungslieder. „Gott ist hier …“ Edith Chang übernahm die Anbetungsgebete. Danach gestaltete das Familienwerk einen gesungenen Rosenkranz. Die Koordinatoren der Bewegung gaben eine Reflexion zur Bitte des Heiligen Vaters, das Anbetungslied: „Ja, für immer und ganz Ja“ wurde gesungen und weitere Anbetungs- und Friedenslieder.

Es folgte der Barmherzigkeitsrosenkranz, eine andere Gruppe betete den Rosenkranz von Joao Pozzobon, es gab Fürbitten und nach dreieinhalb Stunden intensiver Anbetung kehrte Jesus im Sakrament unter Applaus zurück in die Pfarrkirche.

Frieden kommt …

Noch immer klingt in den Ohren aller das letzte Gebet der Anbetungszeit nach:

Frieden kommt, wenn du glaubst, dass das Lächeln stärker ist als die Waffen, wenn du an die Macht der ausgestreckten Hand glaubst, wenn du glaubst, dass das, was die Menschen verbindet, stärker ist als das, was sie trennt.

Frieden kommt, wenn du glaubst, das Anderssein ein Reichtum ist, keine Bedrohung, wenn du den andern mit ein wenig Liebe anschauen kannst und Hoffnung dem Misstrauen vorziehst.

Frieden kommt, wenn du denkst, dass du den ersten Schritt auf den andern hin tun solltest, wenn du dich an der Freude deines Nachbarn freuen kannst und wenn der Blick eines Kindes dein Herz immer noch entwaffnen kann.

Frieden kommt, wenn das Unrecht, das andere erleiden, dich so sehr schmerzt wie dein eigenes, wenn du den Dienst eines anderen annehmen kannst, wenn du glaubst, dass das Verzeihen weiter reicht als die Rache.

Frieden kommt, wenn du die Freude der anderen besingen und ihr Fest betanzen kannst., wenn du der Schilderung des Elends, die dir deine Zeit raubt, zuhören kannst, ohne dass das Lächeln von deinen Lippen weicht.

Frieden kommt, wenn du Kritik annehmen kannst, ohne dich zu verteidigen, wenn du glaubst, dass die andern dir helfen können, dich zu ändern, und wenn das Evangelium dich nicht verlegen macht …

Ja, wir wollen es: Córdoba, Argentinien

In Córdoba begannen die Madrugadores den Tag des Fastens und Betens für den Frieden mit ihrer heiligen Messe im Heiligtum. Danach wechselten sich die verschiedenen Gruppen und Gemeinschaften der Schönstattfamilie ab, sodass Córdoba den ganzen Tag über vor dem Allerheiligsten betete.

Ja, wir wollen es: Tucumán, Argentinien

Im Heiligtum in Tucumán wurde die ursprünglich geplante Zeit der eucharistischen Anbetung wegen der starken Resonanz verlängert. Von neun Uhr morgens bis 19.00 Uhr abends war dort Anbetung, die dann im Bewegungshaus in der Stadt bis Mitternacht fortgesetzt wurde.

Ja, wir wollen es: Kapstadt, Südafrika

„Ich bin überglücklich, dass ich im Schönstattheiligtum von Kapstadt für den Frieden beten konnte. Den ganzen Tag über hatte ich einen Ort gesucht, wo ich mit anderen Katholiken zusammen mit Papst Franziskus beten könnte. Da ich erst vor ein paar Wochen nach Kapstadt gezogen bin, wusste ich nicht einmal, in welchen Pfarreien eine Vigil stattfinden würde. Spät am Nachmittag kam dann eine Mail von einem unserer Schönstätter. Dass in der Hauskapelle der Schwestern eine Gebetsstunde sein würde“, so Sarah-Leah Pimentel.

„So gingen eine Kollegin und ich um sieben Uhr abends dorthin und taten uns mit den drei anderen Personen, die dort waren, in der Hauskapelle der Schwestern zusammen. Später gingen einige von uns dann noch ins Heiligtum, um unser Liebesbündnis zu erneuern, geistig verbunden mit der Schönstattfamilie in der ganzen Welt mit unserem Heiligen Vater.“

Ja, wir wollen es: Urheiligtum

Während vom Sonntagmittag, 1. September, an, Heiligtum um Heiligtum, Bildstock um Bildstock sich dem Aufruf des Papstes anschloss und Bewegung um Bewegung, Orden um Orden, Diözese um Diözese ihre Mitglieder zum Mittun aufrief und das dem Heiligen Vater bekundete, war das Schweigen aus der Mitte Schönstatts, vom Urheiligtum, ein Wermutstropfen. Endlich, am späten Freitagabend, eine Nachricht: Auch am Urheiligtum wird etwas getan! Es herrschte dort dann am Samstagabend eine wirklich tiefe Gebetsatmosphäre.

Die Vigil begann um 19.00 Uhr mit einer heiligen Messe für den Frieden. Um 20.15 Uhr war Rosenkranz in Gegenwart von Menschen aus mindestens zehn Ländern. Der Rosenkranz wurde in verschiedenen Sprachen gebetet und mit Liedern in Deutsch, Englisch und Spanisch begleitet.

Den Abendsegen erteilte dann Pater Marmann mit dem Allerheiligsten.

Nach dem Segen war ein Programm von Liedern und Gebeten um den Frieden bis Mitternacht.

Viele kamen zum Urheiligtum, um so auf den Ruf von Papst Franziskus zu antworten und um Frieden in Syrien und der Welt zu beten.

Eine schöne und tiefe Feier und trotz des Regens sehr viele Teilnehmer …

Ja, wir wollen es

In  Aveiro und Lissabon,  Portugal, in La Paz, Bolivien,  in San Antonio, USA, in  Sao Paulo, Brasilien, in La Plata, Argentinien, an den Bildstöcken in Goya und  Gualeguaychú,  Argentinien, an so vielen anderen Heiligtümern, an Bildstöcken und in Hausheiligtümern wurde um den Frieden gebetet als Antwort auf den Aufruf von Franziskus im solidarischen Bündnis.

Und es geschahen so viele Gesten des Friedens, so viel Fasten  – nicht nur an Speisen und Getränken, sondern Autofasten, Zeitfasten, Internetfasten …

Der Einsatz geht weiter.

Franziskus bittet uns, weiter um den Frieden zu beten. Im solidarischen Bündnis mit ihm tun wir es. Und wir beten für ihn, wie er uns immer wieder bittet.

 

 

 

Mit Material von Radio Vatikan, VIS, vatican.va, Iris Riccardi, Inés Petiti, und dem Dreamteam von schoenstatt.org

1 Responses

  1. Lambert M. Schroedter sagt:

    Ich habe die Gebetsnacht im Krankenhaus verbracht und meine derzeitige Behandlung aufgeopfert.
    Dass sich dann eine politische Brücke zwischen den Großmächten und der Syrischen Regierung herstellen lies war für mich die Antwort des Himmels auf unser Gebet und Opfer.
    Der Friede ist damit noch längst nicht erreicht, aber es sind erste hoffnungsvolle Schritte und ich freue mich, dass wir hier über das Netz der Heiligtümer weltweit mit dabei sind.

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