Veröffentlicht am 2018-06-03 In Leben im Bündnis

Das Heiligtum des Südens nimmt Gestalt an

PARAGUAY, Johnny y Sonia Zaracho •

Es war eine Nachricht, die am 30. Mai 2018 in Minuten durch die Kommunikationsnetze der Schönstatt-Bewegung von Encarnación, des Südens, von ganz Paraguay und darüber hinaus lief: „Mit vor Freude überquellendem Herzen, das uns fast aus dem Leib springt, geben wir weiter, dass der Stadtrat heute einstimmig dem Kommodat mit den Schönstatt-Patres für das Gelände des zukünftigen Heiligtums des Südens zugestimmt hat.“ —

Sehnsucht und Begeisterung der ganzen Schönstatt-Bewegung im Süden Paraguays angesichts der nun konkreten Aussicht auf ein Heiligtum in der Stadt Encarnación brach sich an diesem 30. Mai 2018, dem Vorabend des Jahrestages des dritten Meilensteins der Schönstattgeschichte (31.05.) Bahn, weil dieses Ja der Stadtverwaltung ein Ja der lieben Gottesmutter wurde, die Zusage, dass sie sich wirklich in dieser Stadt, auf diesem Gelände „niederlassen“ und dort für die ganze Stadt, die ganze Diözese, den ganzen Süden des Landes Gaben und Gnaden austeilen möchte. Diese endgültige Entscheidung kommt nach fast 20 Jahren, seit Schönstatt in dieser Stadt auf Bitten des damaligen Bischofs von Alfredo und Nelly Ramírez, bis heute als Berater tätig, gegründet wurde.

Viel Bürokratie und viel Planung…

Der Entwurf des Abkommens mit der Gemeinde Encarnación, der heute unterzeichnet werden sollte, wurde begleitet von einem voluminösen Ordner mit der vorläufigen Karte des Geländes und verschiedenen Bau- und Landschaftsbauzprojekten und umfangreichen Informationen dazu, wie auf dem Gelände Bildstock, Kreuz der Einheit, Parkplatz, Wege, ein großer abteilbarer Saal für Veranstaltungen und vor allem der Platz gestaltet werden soll, auf dem das Heiligtum des Südens und eine kleine Sakristei errichtet werden.

Die Präsentation des Vorentwurfs für den Gemeinderat erfolgte durch den Architekten Jorge Hrisuk, den ersten Leiter der Familienbewegung des Südens, der ebenso freundlich wie professionell die einzelnen Arbeiten und ihre Dauer erläuterte.

Ein Rücklick zeigt, dass die ersten Verhandlungen mit dem Stadtrat P. Antonio Cosp  zusammen mit Blanca und Ricardo Franco und uns beiden geführt hatte. Die damalige mündliche Verhandlung mit dem Bürgermeister lief ins Leere, da er kurz danach abgewählt wurde.

Nach einer angemessenen Wartezeit wagten wir zusammen mit P. Tommy Nin Nitchell, dem damaligen Leiter der Schönstatt-Bewegung in Paraguay, einen neuen Anlauf vor dem neuen Bürgermeister. Auch dabei kam es zu keinerlei Übereinkunft aufgrund von Ausführungsbestimmungen, die die unentgeltliche Nutzung eines städtischen Grundstückes untersagen und nur kommerzielle erlauben –  womit es abermals ein negatives Ergebnis gab.

Ein mit Herzblut erworbenes Gelände

Während dieses Prozesses geschah etwas in der noch jungen Schönstattfamilie der Diözese: Man begann, Rosenkränze zu beten, Messen zu feiern und viel Gnadenkapital zu sammeln. Es dämmerte: Wir bekommen das Heiligtum nicht einfach so geschenkt, wir müssen es mit unserem eigenen Herzblut bauen.

Nach mehrfachen weiteren Anfragen nach einem Gelände für das zukünftige Heiligtum, nahm ein Stadtrat, Mitglied der Schönstatt-Bewegung, einen mutigen Anlauf und erbat ein ungenutztes Gelände an der Avenida Roa Bastos an der Ostseite des Ufers des Río Paraná mit einer Fläche von gut 12 Hektar. Sein Antrag wurde mit Mehrheit im Oktober letzten Jahres angenommen, allerdings mit der Bedingung, dass es dem Bistum Encarnación übertragen würde. Daraufhin schrieb Bischof Francisco Javier Pistilli einen Brief, in dem er vorschlug, den Vertrag direkt mit der Gemeinschaft der Schönstatt-Patres zu machen, die für das Heiligtum und die Durchführung der Projekte auf dem Gelände unmittelbare Verantwortung tragen würden.

Bischof Francisco Pistilli von Encarnación, Schönstatt-Pater

Das Heiligtum im Blick Pater Kentenichs

Alle notwendigen Informationen wurden dann dem Stadtrat vorgelegt: der Vorvertrag und der dicke Ordner mit der Präsentation der Schönstatt-Patres, unterzeichnet von P.Pedro Miraballes und dem für Encarnación zuständigen P. Santiago Cacavelos, dazu Pläne, die von dem Architektenehepaar Celina und Iván Schulz aus der Schönstatt-Bewegung ausgearbeitet worden waren, zusammen mit weiteren Dokumenten, Bauplänen und Bauetappen. Die gelungene Präsentation der Patres und die Meinung der Rechtsberater der Stadt hatten einen einstimmig gefassten positiven Beschluss des Stadtrates zum so sehr erwarteten zukünftigen Heiligtum des Südens zum Ergebnis.  Diese Zustimmung war ein großes Geschenk für die gesamte Schönstatt-Bewegung im Süden Paraguays, verbunden mit vielen Gebeten und Gnadenkapital.

Mit großer Freude sehen wir dies im Zusammenhang des 31. Mai, des Festes der Heimsuchung Mariens und Jahrestag des 31. Mai, an dem P. Kentenich mutig ganz Schönstatt  der Kirche angeboten hat; mit der Verpflichtung, die Mission Pater Kentenichs weiterzutragen, steht nun noch viel Arbeit vor uns: die geistige Erarbeitung des Heiligtums, die mit festem Schritt vorangeht unter dem Motto: „Machen wir diesen Ort zur Heimat der Gottesmutter“. Ganz präsent ist dabei der Blick Pater Kentenichs Von der Stadt Posadas in Argentinien über den breiten Río Paraná auf die andere Seite, auf Paraguay, konkret auf die Stadt Encarnación.

 

Encarnación

Am 31. Mai auf dem Gelände des künftigen Heiligtums

 

Titelfoto: Feier des 18. Oktober 2017 in der Kathedrale von Encarnación

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