DEUTSCHLAND, Gertrud und Norbert Jehle/fma. Ein Sommermärchen: So hieß es 2006 bei der Fußball-WM in Deutschland, als alles so viel sonniger, so viel leichter, so viel fröhlicher war als erwartet. Ein Sommermärchen – so könnten auch die Memhölzer Geschichten vom August heißen. Ohne Baustelle, dafür mit Cafeteria, Terrasse, Pater Kentenich, freiem Blick aufs Heiligtum und einem ständigen Kommen und Gehen von Menschen, die einander begegnen, miteinander arbeiten, lernen, beobachten und sich einfach wohlfühlen.
Erster August: Der erste Cocktailabend der Saison findet an einem wunderschönen warmen Sommerabend auf der Terrasse statt. Und es trifft sich eine internationale Schönstattfamilie – da ein Tisch mit Schweizer Familien, die zur Tagung da sind (die zuvor auf dem Grillplatz ausgiebig ihren Nationalfeiertag gefeiert hatten), dort ein Tisch mit Österreichern aus Vorarlberg (die zum Familientrainer-Kurs da sind) und Ost-Österreich (ein Familienbundkurs); dort ein Tisch, an dem spanisch geredet wird (Conchita und Rodolfo Monedero aus Spanien treffen sich mit einem spanischen Ehepaar aus Vorarlberg); und dann noch ein Tisch mit Schönstatt-Jugendlichen aus Spanien, USA, Deutschland (BFDler, Helferinnen, Gäste, Mitarbeiter …) – die singen Schönstattlieder. Eine wunderbare Stimmung!
Die Terrasse – das Highlight der Saison
Die Cafeteria – ein Internet-Cafe! Im August waren mal 20 Leute gleichzeitig im Internet! Da ächzt die Leitung – aber sie hält durch.
Die Terrasse – das Highlight der Sommersaison. „Das ist ja total einladend, wenn man jetzt in den Hof kommt“, „Wir haben uns nach dem Abendessen beeilt, damit wir noch einen Platz kriegen auf der Terrasse“, … es ist ein toller Platz geworden. Auch der „Brunnen“ ist fast fertig – wenn man den Wasserschlauch anschließt, plätschert es; die Steine sind von ehrenamtlichen Mitarbeitern fachmännisch aufgeschichtet worden. Im Herbst kommt noch die Bepflanzung, und irgendwann der Wasseranschluss und die Pumpe. Auch die kleine Terrasse davor ist ein sehr beliebter Sitzplatz. Neulich morgens so gegen 10 Uhr: Eine Urlauberin kommt mit ihrer gelben Tasse, rückt sich einen Stuhl in die Morgensonne, setzt sich gemütlich hin und liest in einer Zeitschrift, die sie im Haus gefunden hat: „Unser Weg“, die Familienzeitschrift der deutschen Schönstattfamilien.
Zwei Mütter aus München bringen ihre Töchter zur Ferienwoche – und bleiben noch für einen Miniurlaub – einen Abend und eine Nacht bis zum nächsten Tag – und genießen den Sommerabend auf der Terrasse, im Heiligtum.
Zweite Tagungswoche der spanischen Akademie für Familienpädagogik
Die Familien des spanischen Gründungskurses der Akademie für Familienpädagogik (der von der Memhölzer Familienakademie aus geleitet wird) halten ihre zweite Tagungswoche in Memhölz! Zwei Ehepaare kommen mit dem Auto die 2000 km gefahren (spanischen Schinken und etliche Flaschen spanischen Rotwein im Gepäck), zwei Familien sind mit dem Flugzeug gereist. Die Referenten dieser Tagung sind international – aus Ungarn, Österreich, der Schweiz und Deutschland. Denn gerade trafen sich auch alle Rhetorik-Referenten der Familienakademien aus diesen Ländern für ihre jährliche Fortbildung, so dass die Wege kurz waren. Die kleine Catalina möchte am Ende der Woche nicht heimfliegen, sie will hier noch weiter in den Kindergarten gehen.
Gerade richtig geplant war auch der Allgäu-Abend mit seinen bayerischen Spezialitäten und der Blaskapelle Memhölz. Ein Spanier freut sich: Heute gibt es all die guten Sachen, die ich von meiner Zeit in München her kenne! Kässpätzle, Weißwürste, Brezen, Leberkäse.
Bei der Bündnisfeier wurde alles in Deutsch und Spanisch gebetet und gesungen. Beim Lied am Schluss, dem spanischen „Gegrüßet seist du Maria“: „Dios te salve Maria“ spürten alle, dass wir eine große und internationale Familie sind – froh versammelt um die Mutter im Heiligtum und den Vater. „Als wir dieses Lied gesungen haben, da hätte ich tanzen können.“ Eine Frau aus der näheren Umgebung kannte es noch nicht, und war reich beschenkt worden damit.
Die Krüge waren übervoll in diesem Monat! So viele Gäste und Schönstattgruppen waren auf dem Berg – die Gnadenquelle wurde reich gespeist – und die Gottesmutter wirkt damit. Das ist spürbar in vielen Begegnungen und Gesichtern.
Punktlandung
Nochmal die Woche der spanischen Akademie: ein Ehepaar hatte sich in den Kopf oder ins Herz gesetzt, die internationale Auxiliar dabei zu haben, die schon einmal auf ihrem Weg in die Schweiz Memhölz gestreift hatte. Viele Pläne, wie sie zu dieser Woche aus dem Rheinland nach Memhölz kommen könnte, wurden gemacht und wieder verworfen. Letzte Idee: Auf der Rückfahrt von ihrem Urlaub in Holland kommt Familie Grauert vorbei und nimmt sie mit in die Schweiz, um sie dann am Schlusswochenende der Akademie, wo sie als Referenten eingeladen waren, mitzubringen. Gesagt, getan. „Als wir von da am anderen Morgen in Richtung Schweiz fuhren, war ja überhaupt nicht klar, wie/wann die Auxiliar nach Memhölz kommen würde. Zwei Stunden später ein Anruf aus Memhölz und die Frage, wo wir wären … aha … also bitte in 10 Minuten von der Autobahn runterfahren auf den Parkplatz rechts 500m . Da kommt dann gleich eine Familie, um die Auxiliar zu übernehmen. Die fahren nämlich heute Abend nach Memhölz … wow! Punktlandung! Tja, so hat es sich die Auxiliar also eingerichtet! Die Spanier waren glücklich die Woche mit ihr. Heute am Bündnistag kam dann die Anfrage nach „Informationsmaterial“, weil die Auxiliar in 1,5 Stunden bei der Bündnisfeier dabei sei und man wollte doch etwas mehr über sie wissen. Wir haben dann das Datenblatt geschickt und zwei kleine Geschichten dazu erzählt … .“, so Melanie Grauert.
Treffpunkt Memhölz
Treffpunkt Memhölz: Zwei Frauen – vor über 20 Jahren mal Kolleginnen an einer Schule, begegnen sich in Memhölz.
Ehepaar Müller (Helfereinsatz) kommt an den Tisch von Ehepaar Herkommer (Begleitfamilie des spanischen Familientrainerkurses): „Jetzt müssen wir schon mal fragen: sind Sie die Familie Herkommer? Wissen Sie noch, wir waren vor vielen Jahren mal zusammen in Schönstatt bei der pädagogischen Tagung … “
Zwei Frauen, die bei der Beerdigung von Pater Beller nebeneinander standen, und sich jetzt in Memhölz treffen.
Und das gehört auch zum Sommermärchen: Am Wochenende 17./18. August hat der Kurs „Bayern 9“ der Akademie für Familienpädagogik gestartet. Mit der Gottesmutter im Boot sind die Familien los gesegelt und erwarten mit Spannung die kommenden zwei Jahre.
