Veröffentlicht am 2013-03-03 In Urheiligtum

Dieser Februar hat eingeschlagen!

ARGENTINIEN , P. Javier Arteaga. Am 15. Februar schlug ein Meteorit über Russland in die Erdatmosphäre ein und bohrte sich im Ural tief in den Boden. Die Druckwelle verursachte Explosionen, Hunderte von Verletzten und massiven Schaden in mehreren Städten Russlands. „Dieser Februar hat eingeschlagen!“, meinte ein Ehepaar, mit dem ich vor einigen Tagen gesprochen habe. Aber der Meteorit war nicht der einzige Einschlag dieses Februar.

 

 

Am 2. Februar erhielten wir die Nachricht vom Abbruch der Verhandlungen mit den Pallottinern über das Urheiligtum. Wie das Generalpräsidium mitteilte, ist es so, dass „zusätzlich zu den bisher geklärten Konsenspunkten … von der SAC die Forderung nach Gelände oder Gebäude in unmittelbarer Umgebung von Haus Wasserburg (kam). Außerdem stellte sich heraus, dass die SAC erst vor kurzem einen Teil des Kaufobjektes Haus St. Marien neben dem Urheiligtum unbefristet an eine andere Institution vermietet hat.“ Der aktuelle Nutzungsvertrag läuft am 30. Juni 2013 aus, und wenn keine Veränderung der jetzigen Situation eintritt, dann beenden wir an diesem Tag die unsere Pastoral am Urheiligtum. Eine Nachricht, die in der weltweiten Schönstattfamilie große Verwunderung und viel Leid ausgelöst hat.

Das Heiligtum und die Gottesmutter brauchen mehr denn je unseren Einsatz

Was ist passiert? Missverständnisse oder Bosheit? Das ist schwer zu sagen und es tut nicht gut, vorschnell zu verurteilen ; was wir aber mit Sicherheit wissen, ist, dass das Urheiligtum und die Gottesmutter mehr denn je unseren Einsatz brauchen. Ich schlage drei Wege zur „Eroberung“ des Urheiligtums vor, damit es endgültig und wirklich „unser“ wird:

1)     Gnadenkapital: Im letzten Jahr wurde um finanzielle Unterstützung gebeten, um die Kosten für den Unterhalt des Heiligtums in diesen Monaten mitzutragen, und viele antworteten mit ausgesprochener Hochherzigkeit. Heute ist die Bitte, dass wir unser Urheiligtum mit unserem Gebet und unseren Beiträgen umgeben. Das Urheiligtum wird endgültig und wirklich unser sein, wenn wir es mit Gnadenkapital und solidarischem Einsatz aus Liebe erobert haben.

2)     Familienhafte Einheit: wenn wir das Liebesbündnis untereinander leben, dann wird das Urheiligtum unser „gemeinsames Haus“, unser „Familienheim“ und „Ort der Begegnung“. Ich bin überzeugt, dass wir entschieden wachsen müssen in gegenseitigem Vertrauen und in Verbundenheit, das wir, um konkret zu werden, absurdes Streben um Einflussbereiche und Machtspiele hinter uns lassen müssen und Einheit, ehrlichen Dialog und gemeinsame Arbeit voranbringen sollten.

3)     Bündniskultur: Die Bündnisströmung, die vor fast 100 Jahren vom Urheiligtum ausgegangen ist und unsere Herzen, unsere Völker und Häuser befruchtet hat, soll angereichert mit Früchten der Heiligkeit zurückströmen zum Urheiligtum. Lasst uns nach dem Beispiel Pater Kentenichs und der ersten Missionare Liebesbündnis säen, lasst uns Bindungen schaffen und Brücken zwischen den Menschen und zwischen den Menschen und Gott. In diesem Jahr des Glaubens und der missionarischen Strömung  lasst uns Liebesbündnis mit der Gottesmutter schenken und Erbauer von Bündniskultur werden.

Zum Wohl der Kirche und der Welt

Und schließlich war der letzte „Einschlag“ im Februar – in der Tat wie ein Meteorit aus heiterem Himmel! – die Nachricht vom Rücktritt des Heiligen Vaters, Benedikt XVI., als Bischof von Rom und damit vom Papsttum, „aus Altersgründen“ und „weil ich nicht mehr die Kraft habe, das Petrusamt entsprechend auszuüben.“ Über das verständliche Erschrecken und den Schmerz hinaus gilt es, die Klarheit der Liebe Benedikts XVI. zur Kirche, seine Demut im Anerkennen seiner Grenzen in ihrer Führung und die Ehrlichkeit seines Gewissens vor Gott bei dieser weitreichenden Entscheidung zum Wohl der Kirche und der Welt herauszustellen.

Beweist mir erst durch Taten, dass ihr mich liebt!

Wie schon in meinem vorhergehenden Brief zu diesem Thema gesagt, ist Benedikt XVI. vom ersten Moment seines Pontifikates an ein kohärenter und mutiger Papst gewesen, besonders in schwierigen Momenten im Leben der Kirche, ein Papst, der in der Christusnachfolge Wahrheit und Gerechtigkeit in Liebe suchte. Mit der gleichen Liebe, Lebenskohärenz und Kühnheit beendet er sein Pontifikat. Ich glaube, die Worte Pater Kentenichs – „Wer eine Sendung hat, muss sie erfüllen, auch wenn Todessprung auf Todessprung von ihm verlangt würde“ – beschreiben sehr gut diese prophetische Entscheidung des Papstes.

Bitten wir die Gottesmutter für das Urheiligtum, für die Schönstattfamilie, für die Kirche, für Benedikt XVI. und für die Wahl des kommenden Papstes, der das Schiff Petri aufs Meer hinausführen soll zum Neuen Ufer. „Beweist mir erst durch Taten, dass ihr mich wirklich liebt!“

Herzlichen Gruß  und Segen vom Heiligtum …

2 Responses

  1. Peter Anton Bosch sagt:

    Heute vor 45 Jahren hatte ich die Gnade, Herrn Pater persönlich zu erleben und kennen zu lernen wobei er mein weiteres Berufsleben mit einigen sehr treffenden Bemerkungen schon sehr beeinflusst hat. Ein typischer Kentenich von dessen Pädagigik ich schon sehr profitieren durfte. Prägung passt als Begriff eigentlich besser.

  2. Peter Anton Bosch sagt:

    Das ist so nicht richtig. Der Meteorit explodierte in hohen Höhen und zersplitterte Gott sei Dank. Teile (Brocken) schlugen ein. Den Hauptschaden verursachte die Druckwelle welche durch die Explosion ausgelöst wurde. Ein Einschlag des ganzen Meteoriten hätte uns ganz andere Probleme beschert. Dies zur Sache.

    Die Nachricht vom Abbruch der Verhandlungen mit den Pallottinern über das Urheiligtum damit zu vergleichen halte ich schon für pathetisch. Mehr dazu später.

    Kurz nur: Dieses ganze Geschaffse um das "Besitztum" von irgendetwas ist n i c h t im Sinne unseres Herrn Paters.

    Zu weltlich!

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