Veröffentlicht am 2011-10-13 In Allgemein

Neu-Kaledonien – wie kommt die MTA bloß dahin?

Agathe Hug. Man wundert sich ja schon immer wieder, welche Länder irgendwie miteinander zu tun haben. Da gehört doch Neukaledonien zu Frankreich. Die Reise von Paris nach Nouméa, dem Flughafen der Hauptstadt von Neukaledonien dauert um die 25 Stunden. Also nix mit Wochenendausflug mal eben in die wunderschöne Natur dieser Inselgruppe noch „hinter“ Australien. Dabei würde es sich lohnen. In Neukaledonien kann man Tiere und Pflanzen sehen, die es sonst nirgendwo auf dieser Welt gibt.

Rein geographisch gesehen gehört die Inselgruppe Neukaledonien zu Melanesien. Melanesien, abgeleitet vom griechischen „schwarz“ nennt man eine Inselgruppe, deren Einwohner dunkelhäutig sind und ursprünglich weder eine polynesische noch eine mikronesische Sprache sprechen. Diese Inseln liegen nordöstlich von Australien; Neukaledonien ist davon die südlichste Inselgruppe. Am Bekanntesten sind neben den neukaledonischen Inseln vermutlich die Fidschiinseln, die Molukken, Neuguinea als die größte Inselgruppe dieser Region, die Salomon-Inseln und das Bismarck-Archipel. Aber es gehören noch eine ganze Menge andere dazu. Man nehme einen Atlas …

Strafkolonie

Neukaledonien gehört also zu Frankreich, wobei es seit 2003 einen Sonderstatus hat. Zwischen 2014 und 2019 muss eine Volksabstimmung durchgeführt werden, die über die Fortsetzung dieses Zustandes oder aber Unabhängigkeit entscheiden wird.

Fragt sich, wieso Frankreich in Neukaledonien etwas zu sagen hatte oder hat.

James Cook gab der Inselgruppe 1774 ihren heutigen Namen, nachdem sie im 17. Jahrhundert von den Europäern entdeckt worden war. Die ersten Europäer, die hier wohnten, waren Walfänger und Holzhändler, denn hier gibt es das begehrte Sandelholz. Im 19. Jahrhundert folgten dann Missionare. Die Siedler brachten Krankheiten auf die Insel, gegen die die ursprüngliche Bevölkerung keinen Schutz hatte. So starb ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung an diesen Krankheiten.

Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts besiedelten Großbritannien und Frankreich gleichzeitig die Inseln – aber die Franzosen gewannen den Wettlauf, indem sie die Inselgruppe im Jahr 1853 zu französischem Besitz erklärten. Frankreich nutzte die Inseln von 1864 bis 1922 als Strafkolonie. Wer auf diesen Inseln war, konnte schwerlich wegschwimmen. Es gab vereinzelt Plantagen, zum Beispiel für Zuckerrohr, und dann gab es noch die Missionsstationen der Maristen neben den Dörfern der Kanaken, der indigenen Urbevölkerung. Das wars.

Teil der Weltkirche

Maristen – das ist das Stichwort zum Thema Religion in Neukaledonien. 60% der Bevölkerung sind katholisch, vielleicht 30% protestantisch und der Rest sind diverse andere Kirchen, darunter eine Gemeinde der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, besser bekannt als Mormonen. Manche Neukaledonier gehören dem in Melanesien weit verbreiteten Cargo-Kult an (die Gläubigen leben dabei von der Erwartung des nahen Weltendes und von der Erwartung, dass dann die Wiederkehr der Ahnen erfolgt, die westliche Waren und alles was man sich so wünscht mit sich bringen sollten) oder sonstigen traditionelle Naturreligionen.

Es gibt seit 1966 ein Erzbistum (Erzbistum Nouméa) und zwei Bistümer. Der erste Apostolische Vikar (im Jahr 1847) gehörte zur Ordensgemeinschaft der Maristen, die auch heute noch sehr aktiv sind in diesem Land. Zu ihnen gehörte zum Beispiel der heilige Peter Chanel, der als Märtyrer 1841 auf der Insel Futuna starb. Auch der erste Erzbischof gehörte diesem Orden an.

Zugeordnet zur Erzdiözese sind die Bistümer Wallis und Futuna sowie das Bistum Port-Vila.

Auf einen Priester kommen ungefähr 3.300 Katholiken. Die Zahl der Ordenspriester übersteigt in der Erzdiözese mit 25 die Zahl der Diözesanpriester (11), jedenfalls war das 2007 so.

In den beiden Diözesen sieht es so ähnlich aus.

Und das Liebesbündnis reicht bis nach Neu-Kaledonien

Schönstatt in Neukaledonien? Vielleicht können die Schönstätter von Australien dazu mehr erzählen. Aber vielleicht wissen auch sie nicht so viel dazu. Dass es jemanden geben muss, der sich für Schönstatt interessiert, sehen wir an einem Vermerk im Sekretariat der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter in Santa Maria – wonach sie auch in dieses Land gekommen ist – und an den Besuchen auf dieser Website hier – in der englischen Fassung, immer wieder einmal, mit durchschnittlich zwei Seiten und gut 3 Minuten pro Besuch! Wir heißen diese Besucher auch ganz herzlich Willkommen und unser Gebet mit ihnen, für sie und in ihren Anliegen ist am Samstag, dem 29. Oktober und in der Folgewoche sicher.

Im Übrigen: Wer nach Neukaledonien in Urlaub möchte, sollte schwimmen können – es gibt viel Wasser dort!

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