Veröffentlicht am 2011-07-20 In Allgemein

Vom Besuch des Vatersymbols in Santa Cruz

BRASILIEN, Roberto K. Cortez. Schw. M. Clarissa war verantwortlich für die Übertragung des Vatersymbols vom Heiligtum in Porto Alegre nach Santa Cruz do Sul. Sie lud die Schönstattfamilie ein, ein Team zu bilden. Und so waren es dann schließlich 25 Personen, die am 7. Juli mit dem Bus nach Porto Alegre fahren und am gleichen Tag mit dem großen Schatz zurückkehren sollten.

 

 

Ein Zwischenfall verzögerte den Beginn der Reise. Der Bus, bepackt wie ein Maultier, schien fest entschlossen, sich nicht vom Heiligtum wegzurühren. Der Motor sprang nicht an. Wirklich und überhaupt und gar nicht. Da die Firma kein anderes Fahrzeug frei hatte, blieb nichts anderes übrig, als die ganze Truppe in zwei Vans zu verfrachten. Es ging später und dicht zusammengedrängt, aber mit dem gleichen Sportsgeist los. Die Lieder und Gebete während der Fahrt zeugten von der großen Bereitschaft aller.

Unter den Ersten sein

Gegen Mittag waren wir dann am Ziel. Die Schwestern empfingen uns wärmstens, als Ausgleich zu den winterlichen Temperaturen dieses Tages. Es ging zum Heiligtum zu einem kurzen Gebet und einer längeren Information von Sr. M. Aurea über das Silberjubiläum dieses Heiligtums, das am 17. Juli gefeiert werden sollte. Sie betonte auch die Tatsache, dass das MTA-Bild dieses Heiligtums vom seligen Papst Johannes Paul II. gesegnet wurde – bei seinem Besuch in Porto Alegre im Jahr 1980.

Bald darauf ging es in Begleitung von Sr. Áurea zum Mittagessen ins Restaurant Jangadeiros. Eine gute Wahl. Nahe beim Heiligtum, gutes Essen und annehmbare Preise.

Zurück im Heiligtum gab es eine kurze Präsentation des Vatersymbols. Unvergesslich das Bild: das goldene Symbol auf rotem Samt in einer Acrylglasbox. Und wichtig: keine Kopie, sondern das Original. Das Symbol, das Pater Kentenich geschenkt hat. Fürs Urheiligtum. Und noch etwas: Wir waren mit die ersten brasilianischen Schönstätter, die diesen Besuch erlebten …

Und wer nimmt es nun mit?

Da wir 25 Personen waren, wurde demokratisch, per Los, bestimmt, wer das Vorrecht haben sollte, im Namen aller das Vatersymbol zu empfangen. Die Wahl fiel auf Adelira, die sehr gut das Empfinden der Gruppe ausdrückte, als sie bei der Überreichung im Namen aller sprach.

Die Überreichung des Symbols übernahm Sr. Lubia, die dabei kurz die Bedeutung des Symbols erklärte. Es ist schön zu sehen, wie die Schwestern Pater Kentenich und alles, was mit ihm zu tun hat, lieben und voller Ehrfurcht betrachten. Das rührt jeden echten Schönstätter an.

Das Programm sah weiterhin einen Besuch der Pfarrkirche von Venancio Aires mit dem Vatersymbol und den Abschluss des Tages mit einer heiligen Messe im Heiligtum von Santa Cruz do Sul vor.

So begann mit einem Reisesegen von Pfr. Erno und dem Abschied von den Schwestern die Rückfahrt nach Santa Cruz do Sul.

Da wir in zwei Fahrzeugen unterwegs waren, kam natürlich die Frage auf: Wer nimmt es mit? Sr. Clarissa fällte das salomonische Urteil, dass das Vatersymbol die erste Hälfte in einem der beiden Vans und die zweite dann in dem anderen mache – damit waren alle einverstanden.

Auf dem Rückweg gab es einen weiteren Zwischenfall: Ein Unfall auf der Autobahn führte zur Vollsperrung, und es blieb nichts anderes übrig, als geduldig zu warten… Immerhin brauchte man damit keine zusätzliche Pause für die Übergabe des Vatersymbols an den zweiten Van.

Der persönlichste Teil

Als es dann schließlich weiterging, hatte jeder Einzelne die Gelegenheit, die Box mit dem Vatersymbol in der Hand zu halten. Das war ganz eindeutig der persönlichste Teil der Wallfahrt. Die große Nähe Pater Kentenichs zu spüren durch dieses Symbol, das er selbst berührt und gesegnet hat, ergriff tief. Das sind Erinnerungen, die man wohl ein Leben lang nicht vergessen wird. Die Bitte, die wir beim Aufbruch im Heiligtum von Porto Alegre geäußert hatten, wurde ganz offensichtlich und voll und ganz erhört: Lieber Vater und Gründer, komm mit uns. Komm und bringe uns im Vatersymbol zum Vatergott.

Schließlich waren wir in Venancio Aires angekommen. Uns überraschte die große Zahl der Menschen, die uns erwartete – Frucht der guten Beziehungen und der Arbeit der beiden Marienschwestern Vera und Clarissa unter den Leuten ihrer Gegend. Nach der Begrüßung und den Gebeten in der Kirche, an denen auch der Ortspfarrer teilnahm, segnete Pfr. Erno die Anwesenden, und weiter ging es Richtung Santa Cruz do Sul.

Dort sollte die heilige Messe um 17.00 Uhr stattfinden. Natürlich kamen wir wegen der Verspätungen unterwegs viel später an. Aber wir blieben ruhig – hatten wir doch nicht nur das Vatersymbol bei uns, sondern auch Pfr. Erno, und ohne diese beiden würde die Messe nicht anfangen! Schließlich waren wir da. Das Vatersymbol wurde von den anderen Schwestern und von den Leuten aus der Bewegung, die beharrlich gewartet hatten, begeistert begrüßt.

Sofort begann die heilige Messe. In der Predigt sprach Pfr. Erno darüber, dass Gott, unser Vater uns immer sieht, dass er uns gut sieht und das ganz ohne Brille. Und das gleiche gelte für Pater Kentenich. Und auch wenn die Pilgerschaft des Vatersymbols weitergehe, so bleibe überall dort, wo es gewesen sei, die Erfahrung dieses liebenden Blickes. Am Ende der Messe, das auch das Ende dieses Pilgertages war, ging es zurück nach Hause, aber nicht ohne Sr. Clarissa zu beglückwünschen und ihr für ihren Einsatz zu danken.

 


Übersetzung: Teresa Ulrich, Jujuy, Argentinien

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