Veröffentlicht am 2011-05-11 In Leben im Bündnis

“Ich öffne dir nicht nur die Tür des Hauses, sondern auch die Tür des Herzens”

PARAGUAY, Ricardo Acosta. Eines der Projekte, das die Schönstatt-Mannesjugend von Tuparenda seit Beginn des Jahres angestrebt hatte, war ein missionarischer Einsatz in der Karwoche. Sie hatte sich vorgenommen, die Gottesmutter von Schönstatt als Mutter zu den Familien von Nueva Italia (im Bezirk Isla Guavirá) zu bringen, etwa 40 km von Asunción entfernt.

 

 

 

 

Misiones

Am Mittwoch, 20. April, ging mittags die Pilgerfahrt dorthin los. Noch am Nachmittag trafen sie dort ein und bezogen ein Haus, das Angehörige eines der jungen Männer aus der SMJ zur Verfügung gestellt hatten. In einem Gespräch mit dem Sprecher und Koordinator der Gemeinde der Kapelle „Maria von Fatima“ wurde das Programm abgestimmt, das während der misiones – bis Ostersonntag, 24. April – dort gestaltet werden sollte.

Ein unvergessliches Erlebnis

Der missionarische Einsatz begann am Gründonnerstag. Die Jugendlichen besuchten die Familien des Ortes. Alle nahmen sie mit Entgegenkommen und unglaublicher Familienhaftigkeit auf. Einer der jungen Missionare, David, erzählt: „Für mich war es eine unglaubliche Erfahrung. Ich weiß nicht, wie ich das alles erklären soll, was ich hier erlebt habe! Nie hätte ich mir vorstellen können, dass es so kommen würde. Am unglaublichsten war die Offenheit dieser Leute uns gegenüber. Sie öffneten uns nicht nur die Tür ihres Hauses, sondern auch ihres Herzens, denn sie erzählten uns ihre ganze Geschichte, und das ist einfach stark.

„Ich öffne dir nicht nur die Tür des Hausen, sondern auch die Tür des Herzens.“ Das ist der Schlüssel. Denn jeder der Jugendlichen könnte ein Zeugnis für diese Wahrheit geben. Die Leute behandelten sie wie Mitglieder ihrer eigenen Familie. Sie freuten sich, mit ihnen beten zu können, sie waren auf unfassbare Weise offen für Gott. Das half den misioneros enorm. Wie Don Ramón, der Subkoordinator der priesterlosen Gemeinde um diese Kapelle, sagte, ist es eine geschlossene Gemeinde, kaum jemand ist nicht katholisch und alle kennen sich untereinander.

Kreuzweg mit der ganzen Gemeinde

Die misioneros brachten viele Aktivitäten zusammen mit den Leuten des Ortes in Gang, vor allem mit den Jugendlichen, die sehr engagiert mit dabei waren. Unter den Ereignissen ragten heraus: die Fußwaschung, der Kreuzweg, Treffen mit Jugendlichen und Kindern usw.

Der Kreuzweg mit der Gemeinschaft in Nueva Italia war ganz besonders berührend. Der Weg begann etwa 700 m von der Kapelle entfernt. An jeder Station wurden Lieder gesungen, und unterwegs wurde der Rosenkranz gebetet. Alle gingen in Prozession, mit dem Kreuz voran, singend und betend, mit brennenden Kerzen in der Hand und vertieft in die Betrachtung der Geheimnisse des Leidens und Sterbens des Erlösers.

Es waren Augenblicke einer tiefen Glaubenserfahrung und jeder weihte sich neu der Gottesmutter, die auch mit ihrem Volk Schritt für Schritt den Pilgerweg ging.

Jetzt weitermachen

Die Erfahrung der misiones berührt immer wieder ganz tief. Wie wäre es sonst zu erklären, dass Jugendliche im Alter zwischen 14 und 25 Jahren alles liegen lassen, um eine ganz andere Woche vor Ostern zu gestalten, um Jesus bei anderen Menschen zu begegnen, bei Menschen, die sie überhaupt nicht kennen. Doch Gott ist anwesend in jedem einzelnen und in unseren Nächsten. Und das ist gerade der Sinn der misiones, die Gegenwart Jesu unter den Menschen zu erfahren. Und Maria schenkt die Gnade, Werkzeuge Gottes zu sein wie sie.

Das waren die ersten misiones in Nueva Italia. Doch reifte schon dort der Entschluss weiterzumachen, zunächst durch konkrete Beiträge zum Gnadenkapital, damit es immer ein „nächstes Mal“ gibt. Und es war auch der Wunsch der Gemeinde, dass die misioneros wiederkommen. Und warum nicht? Nueva Italia könnte ein neues Pirayú (Gemeinde der Studenten-Misiones von Asunción) werden. Damit gäbe es ein Ziel für mehrere Jahre und eine Verpflichtung der misioneros wie der Gemeinde – und der Gottesmutter, die hier Herzen für Gott erobern möchte.

Übersetzung: Hans M. Czarkowski/mkf/Ursula Sundarp


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