Veröffentlicht am 2014-08-16 In Franziskus - Initiativen und Gesten

Das kleine Auto des Papstes fasziniert die Südkoreaner

FRANZISKUS IN KOREA, RD/mda. Seine Worte bewegen, inspirieren, konfrontieren, fordern zum Handeln heraus. Seine Gesten sprechen nicht weniger deutlich. Worte und Gesten von Papst Franziskus bilden zusammen eine authentische Botschaft, die ankommt und bewegt. Die Wahl des Autos von Papst Franziskus während seiner fünftägigen Koreareise hat viele in diesem Land überrascht, in dem die bedeutenden Persönlichkeiten selten in etwas anderem als Luxuslimousinen auf den Straßen zu sehen sind.

Nach seiner Ankunft am Donnerstag fuhr der Papst in einem schwarzen Kleinwagen der Marke Kia vom Flughafen weiter, einem Auto, das in der Meinung vieler Südkoreaner für die Fahrt einer großen Weltpersönlichkeit viel zu klein und viel zu bescheiden ist.

Vor den laufenden Kameras der Liveübertragung in alle Welt setzte sich Papst Franziskus auf den Rücksitz des Kia Soul, drehte das Fenster herunter und grüßte. Umgeben von mehreren wesentlich größeren Limousinen fuhr der Kleinwagen des Papstes Richtung Seoul.

Die Genügsamkeit und bescheidene Haltung von Franziskus haben in den Medien Südkoreas, eines Landes, in dem Status, Schönheit und Reichtum gerne demonstrativ zur Schau getragen werden, wo Privatunterricht und Schönheitschirurgie verbreitet sind wie in kaum einem anderen Land der Welt, weite Beachtung gefunden.

Der Papst des Volkes

Die Bilder des Papstes, der lächelnd in einem einfachen Auto durch die Straßen fährt, bewegen die Menschen. Ein Südkoreaner schrieb auf seinem Twitteraccount: „Der Papst fuhr in einem Soul, weil er ganz voller Seele ist.“ Ein Wortspiel, bedeutet „Soul“ in Englisch doch Seele.

Für den Mann, den man “Papst des Volkes” nennt, macht die Autowahl Sinn. Franziskus hat die gepanzerten Papamobile, die seine Vorgänger auf ihren Reisen im Ausland nutzten, bisher vermieden, und die Priester in aller Welt aufgefordert, in nicht zu luxuriösen Autos zu fahren.

Im Vatikan bevorzugt Franziskus einen blauen Ford Focus, und wenn er über den Petersplatz fährt, ein weißes, offenes Fahrzeug, das ihm den direkten, nahen Kontakt mit den Menschen möglich macht.

Der Herr wählte eine Krippe statt des Palastes und Franziskus einen Kia Soul …

Die südkoreanischen Medien haben in elegischer Breite darüber berichtet, dass der Papst für seine Reise das kleinste südkoreanische Auto gewünscht habe. Ganz hat man seinem Wunsch nicht entsprochen. Der Soul ist das zweitkleinste Modell von Kia und hat ein wenig mehr Beinfreiheit als andere Kleinwagen.

Schon begeistert vom ersten Papstbesuch nach 25 Jahren, sind die Südkoreaner nun zusätzlich fasziniert von dem bescheidenen Auto, in dem der Besucher aus dem Vatikan sich bewegt. „Ich fühle mich geehrt, dass er nicht in einem gepanzerten Fahrzeug fährt“, sagt Shon Cho-eun, ein christlicher Student. „Und ich hoffe, dass er heil ankommt und uns gute Botschaften gibt.“

Quelle: RD/Agenturen

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/schoenstatt.org

Fotos, Videos und Texte der Ansprachen bei der Südkorea-Reise

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