Veröffentlicht am 2011-11-16 In Dilexit ecclesiam

Es gibt einen Weg zur Einheit Europas

MITEINANDER FÜR EUROPA, Aurelio Molé. Der internationale Trägerkreis des „Miteinander für Europa“ tagte am 11. und 12. November in Rom (Sassone), um den Europatag am 12. Mai in Brüssel vorzubereiten. Dazu ein Interview mit Severin Schmid von der Fokolar-Bewegung.

 

 

 

Das Treffen vereinigte über 100 Vertreter christlicher Bewegungen Europas. Es war gekennzeichnet von Begeisterung, Dialog und Geschwisterlichkeit, die sich im Lauf der letzten Jahre unter den Bewegungen und christlichen Gemeinschaften entwickelt hat.

Was unterscheidet die Begegnung am 12. Mai von den bisherigen Tagungen 2004 und 2007 in Stuttgart?

„Ich versuche einen Vergleich: bisher waren wir verlobt, jetzt sind wir verheiratet. Die Bewegungen sind eng untereinander vernetzt. Außerdem können wir 2012 auf weitere Ergebnisse unserer bisherigen Arbeit zurückblicken. Die Veranstaltung findet im Europäischen Parlament statt, um den Politikern unsere Erfahrung mitzuteilen in einem Augenblick, in dem Europa auseinander zu brechen droht, während hier eine einigende Kraft Menschen aller christlichen Kirchen und Sprachen Europas zusammenruft.“

Wie kann man zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beitragen? Wird die Botschaft von Brüssel nur geistlicher Art sein oder wird sie auch politische Aussagen machen?

„Wir sind noch nicht in der Lage, politische Vorschläge zu machen. Die stärkste Botschaft wird darin bestehen, einen gangbaren Weg zur Einheit aufzuzeigen. Wenn wir nicht vereint sind, wird es Europa nicht mehr geben. Auch starke Länder wie Deutschland können ohne die anderen Länder Europas wirtschaftlich nicht überleben. Wir sind aneinander gebunden. Wir bemühen uns darum, dem Allgemeinwohl unentgeltlich zu dienen. Wir sind eine kreative Minderheit, die miteinander konkrete Vorschläge erarbeiten möchte. Gesetze und Institutionen reichen nicht aus, um ein vereintes Europa zu schaffen, auch das Volk muss seinen Beitrag dazu leisten.“

Warum fiel die Wahl des Tagungsortes am 12. Mai 2012 auf das Europäische Parlament?

Wir wollen die Politiker nicht so sehr kritisieren, sondern stützen und ermutigen durch die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich für die Erreichung gemeinsamer Ziele in Europa engagieren. Wir bieten Gesprächsbereitschaft an. In vielen christlichen Bewegungen gibt es konkrete Ansätze zu einer ausgeglichenen Wirtschaftsordnung, zu friedlichem Zusammenleben und sozialem Gleichgewicht. Wir stellen unsere Erfahrungen vor und möchten die Gedanken der Politiker hören, um Formen der Zusammenarbeit zu finden.

Werden auch in anderen europäischen Städten Veranstaltungen stattfinden?

„In rund 200 Städten finden Parallelveranstaltungen statt, bei denen auch Teile des Programms von Brüssel übertragen werden. Der Saal im Europäischen Parlament fasst nur eine begrenzte Personenzahl, wir aber wollen keine interne sondern eine offene Veranstaltung für alle Interessierten.

Quelle: www.focolare.org

Siehe auch: Unterwegs nach Brüssel

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