Veröffentlicht am 2014-02-07 In Franziskus - Botschaft

Nie verschlossen, immer offen für die Stimme Gottes, der spricht, öffnet, führt und der uns einlädt, auf den Horizont zuzugehen.

org. Alle Stände der Kirche und viele andere außerhalb, ob gläubig oder nicht, haben die klaren, Hoffnung machenden und zugleich motivierenden Worte von Franziskus erhalten, die Verantwortung wahrzunehmen, die wir alle haben, eine Welt nach dem Willen Gottes zu bauen, in der Kraft des Heiligen Geistes und auf dem Weg Christi. Kardinäle und Bischöfe, Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen, Novizen und Seminaristen, Familien, Jugendliche und Alte, Gemeinschaften und Institutionen haben diese Empfehlung erhalten, hinaus „auf die Straße“ zu gehen, um eine Hoffnung zu bringen, nicht eine utopische, sondern eine Hoffnung in konkreten Taten, in Projekten der Evangelisierung des Menschen, wo immer er sei, und wenn er an der „Peripherie“ ist, dann genau dort und mit allen damit verbundenen Risiken und Gefahren. Ich ziehe eine verunglückte Kirche, die hinausgegangen ist, um zu dienen, einer aus Selbstbezogenheit kranken vor, wiederholt er immer wieder. Zeugnis all dessen ist der Bereich von schoenstatt.org, in dem Woche für Woche Texte ausgewählt werden, die uns auf unserer eigenen Wallfahrt zum Jubiläum 2014 anregen. Und kein Zweifel, da wir Kirche sind, sind diese Worte auch an uns gerichtet. Wie mag unser Vater sich an diesem missionarischen Impuls freuen, der uns aus dem Herzen der Kirche selbst geschenkt wird! (P. José María García)

WOCHE 6/2014

Kirche sein heißt nicht verwalten, sondern hinausgehen, missionarisch sein, den Menschen das Licht des Glaubens und die Freude des Evangeliums bringen. Vergessen wir nicht, dass die Triebfeder unseres Einsatzes als Christen in der Welt nicht die Idee einer Menschenfreundlichkeit, eines unbestimmten Humanismus ist, sondern eine Gabe Gottes, nämlich das Geschenk der Gotteskindschaft, die wir in der Taufe erhalten haben. Und diese Gabe ist zugleich ein Auftrag. Kinder Gottes verstecken sich nicht, sie tragen die Freude ihrer Gotteskindschaft in die Welt hinaus.

An die österreichischen Bischöfe

In unseren Städten und Dörfern gibt es mutige und schüchterne Menschen, gibt es missionarische und schlafende Christen. Und es gibt die vielen, die auf der Suche sind, auch wenn sie es sich nicht eingestehen. Jeder ist gerufen, jeder ist gesandt. Aber es ist nicht gesagt, dass der Ort dieses Rufs nur das Pfarrzentrum ist. Es ist nicht gesagt, dass sein Moment notwendig die gemütliche Pfarrveranstaltung ist. Der Ruf Gottes kann uns genauso erreichen am Fließband und im Büro, im Supermarkt, im Treppenhaus, also an den Orten des alltäglichen Lebens.

An die österreichischen Bischöfe

Das Fest der Darstellung Jesu im Tempel wird auch Fest der Begegnung genannt: am Anfang der Liturgie heißt es, dass Jesus seinem Volk entgegengeht, es ist die Begegnung zwischen Jesus und seinem Volk. Als Maria und Josef ihr Kind in den Tempel von Jerusalem brachten, geschah die erste Begegnung zwischen Jesus und seinem Volk, vertreten durch die beiden Greise Simeon und Hanna. (…) Es ist eine Begegnung zwischen den Jungen, die ganz erfüllt sind von der Freude, das Gesetz des Herrn zu erfüllen, und den Alten, die erfüllt sind von der Freude über das Wirken des Heiligen Geistes. Es ist eine einzigartige Begegnung zwischen Gesetzestreue und Prophetie, wo die Jungen die Gesetzestreuen sind und die Alten die Propheten! Wenn wir genau nachdenken, ist die Gesetzestreue in Wirklichkeit von demselben Heiligen Geist beseelt, und die Prophetie bewegt sich auf dem vom Gesetz vorgezeichneten Weg. Wer ist mehr als Maria vom Heiligen Geist erfüllt? Wer ist mehr als sie fügsam gegenüber seinem Wirken? Im Licht dieser Begebenheit des Evangeliums wollen wir auch auf das geweihte Leben blicken als Begegnung mit Christus: er ist es, der zu uns kommt, getragen von Maria und Josef, und wir sind es, die auf ihn zugehen, geführt vom Heiligen Geist. Aber im Mittelpunkt steht er. Er bewegt alles, er zieht uns zum Tempel, zur Kirche, wo wir ihm begegnen können, ihn erkennen, aufnehmen, umarmen können.

2.2.

Auch im geweihten Leben lebt man die Begegnung zwischen Jung und Alt, zwischen Gesetzestreue und Prophetie. Sehen wir sie nicht als zwei gegensätzliche Realitäten! Lassen wir vielmehr beide vom Heiligen Geist beseelt sein, und das Zeichen dafür ist die Freude: die Freude, eine Lebensregel zu befolgen, in ihr den Weg zu gehen; und die Freude, vom Heiligen Geist geführt zu werden, nie starr, nie verschlossen, immer offen für die Stimme Gottes, der spricht, öffnet, führt und der uns einlädt, auf den Horizont zuzugehen.

2.2.

Ein Christ ist nicht einfach ein Getaufter, der nach der Taufe einfach so seinen Weg geht. Zuerst einmal ist es so, dass er sich zur Kirche bekennen soll, also dem Volk Gottes. Ein Christ ohne Kirche ist undenkbar. Deshalb sagte der großartige Paul VI., dass es nicht möglich ist, Christus zu lieben ohne die Kirche. Ein Christ kann nicht nur auf Christus hören und nicht gleichzeitig auch auf die Kirche. Ein Christ kann nicht mit Christus sein aber zugleich fern von der Kirche. Das geht nicht. Alles andere wäre absurd. Die Frohe Botschaft erhalten wir von der Kirche, unsere Heiligkeit erreichen wir dank unserer Kirche. Etwas anderes wäre Fantasie, oder wie Paul VI. sagte, eine absurde Dichotomie

Santa Marta  30.01.

Es gibt drei Pfeiler des  sensus ecclesiae, des Bewusstseins, zur Kirche zu gehören. Der erste ist Bescheidenheit, im Bewusstsein der großen Gnade, in einer Gemeinschaft zu sein.  Ein Mensch, der nicht bescheiden ist, kann sich nicht der Kirche zugehörig fühlen, kann niemals fühlen, was die Kirche will – und auch, was der Gläubige selber möchte. Wir sehen diese Bescheidenheit sehr gut bei David, wenn er fragt: wer bin ich, Herr, und was ist mein Haus? Es geht um das Bewusstsein, dass die Heilsgeschichte nicht mit mir angefangen hat und auch nicht enden wird, wenn ich sterbe. Nein, es ist ein allumfassendes Heil, das die gesamte Menschheitsgeschichte umfasst: ich komme auf die Welt, der Herr nimmt dich, er lässt sich voranschreiten und ruft dich dann zu ihm, aber die Geschichte geht auch danach weiter. Bescheidenheit: wir sind ein kleiner Teil eines großen Volkes, das auf dem Weg des Herrn folgt.“

Der zweite Pfeiler hat etwas mit Gehorsam zu tun. Treue zur Kirche, Treue zur Lehre der Kirche, Treue zum Glaubensbekenntnis, Treue zum Lehramt und dieses auch zu bewahren. Bescheidenheit und Treue – auch Papst Paul VI. erinnerte uns daran, dass die Frohe Botschaft ein Geschenk sei und auch als solches weitergereicht werden solle. Es ist aber nicht ein Geschenk, das nur uns gehört, seien wir uns dessen bewusst. Darin müssen wir treu bleiben: Die Frohe Botschaft gehört eigentlich Christus. Und unsere Aufgabe ist es, sie weiterzugeben. Wir können nicht – wie der Herr selber sagte – Besitzer des Evangeliums werden oder Besitzer des Lehramtes, damit wir damit das tun, was uns gefällt.

Der dritte Pfeiler ist ein besonderer Dienst: für die Kirche beten. Wie steht es um unser Gebet für die Kirche? Beten wir für die Kirche? In der heiligen Messe jeden Tag, sicher, aber zu Hause auch? Wann beten wir? Es gilt, für die ganze Kirche zu beten, in aller Welt. Möge der Herr uns helfen, diesen Weg zu gehen und so unsere Zugehörigkeit zur Kirche und unser Fühlen mit der Kirche zu vertiefen.

Santa Marta 30.01.

Uns fällt es leicht, das Gebet zu verstehen als Bitte an den Herrn um irgendeine Sache, auch als einen Dank an den Herrn. Auch das Gebet der Anbetung zu verstehen fällt uns nicht so schwer. Doch das Lobgebet lassen wir beiseite, das kommt uns nicht spontan. ‚Ach, Padre, das ist für die Charismatiker, nicht für alle Christen!‘ Nein, das Lobgebet ist ein christliches Gebet für uns alle! In der Messe, jeden Tag, wenn wir das Sanktus singen … Das ist ein Lobgebet! Wir loben Gott für seine Größe, weil er groß ist! Wir sagen ihm schöne Dinge. ,Ach Pater, ich kann das nicht…‘ Aber wie, brüllst du denn nicht, wenn deine Fußballmannschaft ein Tor schießt, und dann kannst du nicht den Herrn laut preisen? Kannst du nicht ein wenig hinaustreten aus deinem gesetzten Verhalten, um zu singen? Gott zu preisen ist komplett gratis! Nicht bitten, nicht danken: preisen wir! Wir müssen mit ganzem Herzen beten. Das ist auch ein Akt der Gerechtigkeit, denn Gott ist groß! Es ist unser Gott! Eine gute Frage, die wir uns heute stellen sollten: Wie steht es um mein Lobgebet? Kann ich den Herrn preisen? Preise ich den Herrn, wenn ich das Gloria und das Sanktus bete, oder mache ich das nur mit dem Mund und nicht aus ganzem und mit ganzem Herzen? Was sagt mir David, wenn er vor Freude tanzt? Und Sara, die vor Freude tanzt? Als David die Stadt betritt, beginnt das Fest! Die Freude des Lobpreises führt uns zur Freude des Festes. Das Fest der Familie!“

Santa Marta, 29.01.2014

Woche für Woche: Papst Franziskus für die Pilger 2014

Botschaft zur Fastenzeit

Evangelii Gaudium

Ziel der Wallfahrt
ist die Erneuerung des Liebesbündnisses
in seiner missionarischen und einheitsstiftenden Gestaltungskraft
– nach innen als Erneuerung der Schönstatt-Familie,
nach außen in der Gestaltung einer Bündniskultur.

Arbeitsdokument 2014

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